Zadar - zauberhafte Metropole im kroatischen Dalmatien

Für diesen Sommer waren Ferien in Kroatien angesagt, doch ich wollte nicht an die Riviera oder nach Istrien. Also fiel meine Wahl auf Zadar, ein bezauberndes Städtchen in Dalmatien.

Geschichte und Kirchen stehen im Mittelpunkt

Zwischen den schattigen Promenaden und den mächtigen Mauern der Stadt begebe ich mich auf die Spuren 3000 Jahre alter Geschichte. Es gibt hier zahlreiche Kirchen, die voll mit fantastischen Kunstschätzen sind. Die Strassen sind allesamt autofrei, sodass ich bequem bummeln kann und gut vorwärts komme. Das Laufen auf den tausend Jahre alten Marmorpflastern ist aber auch angenehm und die Hitze des Tages hält sich in Grenzen.

Direkt in der Altstadt gibt es kaum touristische Unterkünfte, ich habe mir ein Zimmer in einem netten Hotel am Rande der Stadt ausgesucht. Das ganze Areal dort heisst Borik, was so viel wie Kiefernwald bedeutet. Die Hotelanlage stammt ursprünglich aus der sozialistischen Zeit, mittlerweile wurde aber alles schön renoviert und den modernen Standards angepasst. Und tatsächlich, mein Hotel liegt mitten zwischen Pinien und Kiesstrand. Familien, die hier Ferien machen, erobern die grosszügig angelegte Strandanlage, wobei die Kleinen vor allem die abenteuerliche Wasserrutsche mit Beschlag belegen.

Etwas weiter draussen im Meer kann man die Halbinsel Punta Skala entdecken, wo sich ein extravagantes Hotel österreichischer Betreiber befindet. Einheimische erzählen voller Stolz von dieser neuen Anlage, die noch mehr Touristen in die Region bringen soll.


Die Küste von Zadar (Bild: János Tamás, Wikimedia, CC)


Zadar, alt aber quicklebendig

Ich begebe mich auf Entdeckungsreise nach Zadar Stadt, die alles andere als eine reine Touristenmetropole ist. Vielmehr finde ich ein lebendiges pulsierendes Zentrum vor, das durch eine landschaftliche Besonderheit auffällt. Denn während in anderen Küstenstädten Kroatiens gleich hinter der Stadtgrenze das Gebirge beginnt, finde ich hinter Zadar eine breite Ebene, die 20 Kilometer lang ist und sehr fruchtbaren Boden aufweist. Was dort angebaut wird und wächst, finde ich auf dem Obstmarkt, der hinter dem Hafentor stattfindet. Wassermelonen türmen sich ebenso wie Aprikosen und Mandeln, aber auch frische Feigen. Ich entdecke auch die berühmten Maraskakirschen, die hier typisch sind und als Grundlage für den Maraschinolikör verwendet werden. Wer als Tourist etwas auf sich hält, bringt seinen Lieben, die daheim geblieben sind, eine Flasche davon mit nach Hause. Ich begnüge mich damit, in einer kleinen Taverne einzukehren und ein Gläschen des leckeren Gebräus zu kosten.


Marktstände in der Altstadt von Zadar (Bild: Böhringer Friedrich, Wikimedia, CC)


Nach einem starken Kaffee, der ähnlich wie in der Türkei zubereitet wird und tatsächlich sehr koffeinhältig ist, mache ich mich auf den Weg zum römischen Forum. Zuerst glaubte ich ja, mich in meinem Reiseführer vertan zu haben, doch ich habe mich nicht getäuscht. In Zadar gibt es tatsächlich ein Forum Romanum, und das noch dazu mitten in der Stadt. Einst war es von prächtigen Säulenhallen und zahlreichen Statuen umgeben, heute blühen rundherum wunderschöne Tamariskenbäume, die in der Mittagshitze Schatten spenden und zum kurzen Verweilen einladen. Zu meinen Füssen entdecke ich blankpolierte Pflastersteine, über die wohl schon Millionen Füsse gewandert sind.

Auch die nahegelegene Kirche Sveti Donat ist komplett aus demselben Marmor wie das römische Forum gebaut. Ein besonderes Ambiente entsteht hier zur sogenannten Blauen Stunde, das ist der Zeitpunkt nach dem unmittelbaren Sonnenuntergang. Hier erklingt ein Konzert, das durch die Schwingungen des Schalls zwischen den Säulenstümpfen eine ganz besondere Akustik hat. Ich mache mich auf den Weg zum Stadtpark, der oberhalb der fünf Brunnen liegt, dort soll es angeblich die besten Bars der Stadt geben.


Forum Romanum und Kirche Sveti Donat die in Zadar (Bild: Robin Hood 9, Wikimedia, CC)


Orgel der besonderen Art

Letztendlich bestaune ich auch noch das moderne Wahrzeichen von Zadar. Die Rede ist von der Meeresorgel, die weltweit einzigartig ist. Vor knapp zehn Jahren hatte Nikola Baiæ, der hier eigentlich als Architekt arbeitet, die geniale Idee, an der Westspitze der Uferpromenade 35 Röhren in den Boden einzulassen. Wenn nun Wind und Wellen durch die Rohre strömen, ergeben sich ganz spezielle Klänge, die zu einer endlosen Symphonie erklingen. Nachdem ich einige Minuten gelauscht habe, finde ich Ähnlichkeiten zu den bekannten Walgesängen.


Meeresorgel in Zadar (Bild: Böhringer Friedrich, Wikimedia, CC)


Nur unweit davon ist eine Installation gefertigt, die den klingenden Namen „Gruss an die Sonne“ trägt. Sie besteht aus 300 Solarzellen, die zu einem Kreis mit einem Umfang von 22 Metern zusammengesetzt sind. Im Rhythmus der Meeresorgel beginnen sie bei Sonnenuntergang zu leuchten. Gerade dann muss man den farbenprächtigen Gruss beachten, oder direkt in die untergehenden Flammen der Sonne am Himmel sehen. Immerhin hat schon Alfred Hitchcock geschwärmt, dass dieses Ambiente und der Sonnenuntergang schöner seien als in Florida. In Anbetracht des kugelrunden Feuerballs, der im Meer verschwindet, kann ich dem Krimi-Altmeister nur Recht geben.

 

Oberstes Bild: Kathedrale der Hl. Anastasia in der Altstadt von Zadar (© Böhringer Friedrich, Wikimedia, CC)[vc_text_separator title=“Wo liegt dieses Reiseziel?“ title_align=“separator_align_center“ color=“grey“][vc_gmaps link=“https://www.google.ch/maps?q=Zadar,+Kroatien&hl=de&sll=44.119371,15.231365&sspn=0.141226,0.338173&oq=Zadar+&hnear=Zadar,+Kroatien&t=m&z=12″ size=“350″]

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