Zypern: Die Insel der Liebe ist auch zum Golfen perfekt

Die zweigeteilte Insel Zypern hat nicht nur eine abenteuerliche Geschichte, sondern auch ein sehr vielseitiges Klima und abwechslungsreiche Landschaften. Viele reisen dorthin, um zu tauchen, zu segeln oder Kulturdenkmäler zu besichtigen.

Dass man auf Zypern auch sehr gepflegte und anspruchsvolle Golfplätze findet, gilt heute noch vielen als Geheimtipp. Die Anlagen der Insel sind in wundervolles Panorama eingebettet, gut gepflegt und für Anfänger und Profis gleichermassen attraktiv.

Eine Insel mit zwei Ländern: Nordzypern und Südzypern

Die grosse Mittelmeerinsel Zypern ist schon seit Jahrzehnten geteilt. Der nördliche Teil gehört zur Türkei, der südliche Teil zu Griechenland. Diese politische Trennung ist bis heute umstritten und zeigt sich auch in der touristischen Nutzung der Insel. Wer also plant, in seinem nächsten Urlaub nach Zypern zu reisen, sollte sich schon im Vorfeld Gedanken darüber machen, ob er im Nord- oder im Südteil sein Ferienquartier beziehen möchte.

Natürlich sind auch während des Urlaubs Ausflüge über die Grenze möglich. Vielfach werden Grenzüberquerungen sogar als Teil des Programms im Rahmen von Pauschalreisen angeboten. Doch immer wieder berichten Reisende nach der Heimkehr von Pannen und Missliebigkeiten bei solchen Exkursionen – zum Beispiel von langen Wartezeiten, stressigen Kontrollen oder unerwarteten Schwierigkeiten wegen vorhandener oder fehlender Papiere.


Dass man auf Zypern sehr gepflegte Golfplätze findet, gilt heute noch vielen als Geheimtipp. (Bild: © alexsokolov – fotolia.com)

Auch das Klima Zyperns ist zweigeteilt – es weist sowohl mediterrane als auch kontinentale Elemente auf. Die manchmal auftretenden Wüstenwinde machen die Insel im Durchschnitt heisser als die Länder im Norden des Mittelmeerraums. Klimaunterschiede gibt es auch auf der Insel selbst: Zwischen Zyperns beiden Gebirgen, dem Pentadaktylos- und dem Troodos-Gebirge, liegt die Mesaoria, eine weite und fruchtbare Ebene. Die in der Mitte der Mesaoria gelegene Stadt Nikosia ist eine der touristischen Hochburgen Zyperns.

Grosse Teile der Insel sind bewaldet. Die aromatischen Wälder sind vor allem an heissen Tagen wunderbare Erholungsräume. Zyperns Küsten bestehen aus Sand- und Kiesstränden und teilweise schroff zum Meer hin abfallenden Kanten. Dazwischen können Wanderer und Abenteurer, die gut zu Fuss sind, Buchten wie aus dem Bilderbuch entdecken – verschwiegen, romantisch und schwer einsehbar.

Wer Golfen will, sollte in der Nähe von Paphos logieren

Die Stadt Paphos liegt an der Westseite Zyperns und gehört zum griechischen Teil der Insel. Sie ist unter anderem berühmt für den Tempel der Aphrodite, den Agapenor von Tegea der Schönheitsgöttin laut der Sage dort errichtete, als er auf dem Heimweg von Troja war. Paphos ist touristisch weniger überlaufen als Nikosia und daher ideal für erholsame Strandspaziergänge, Wanderungen oder entspannte Golfrunden.


Wer Golfen will, sollte in der Nähe von Paphos logieren (Bild: © ruzanna – shutterstock.com)

Insgesamt neun Golfplätze sind auf Zypern zu finden, einige davon liegen wie Perlen an einer Schnur rund um die Stadt Paphos angeordnet. Als Zypern begann, in den Golftourismus zu investieren und entsprechende Anlagen aufzubauen, profitierte davon auch die Geistlichkeit – das beweist die Geschichte der ersten Golfanlage der Insel, des Minthis Hills Golf Club, der früher Tsada Golf Club hiess.

Wie Zyperns Mönche vom Golfsport profitierten

Der Klerus auf Zypern ist in gewisser Hinsicht privilegiert. Denn seine Angehörigen dürfen vieles, das Geistlichen in anderen Ländern streng verboten ist, zum Beispiel Sex haben, heiraten und Kinder bekommen. Einige zypriotische Mönche entschlossen sich beispielsweise zum Obst- und Gartenbau bei Paphos – und gingen dieser gottgefälligen Tätigkeit nach, bis sie eines Tages Besuch von Donald Steel, einem Golfplatzarchitekten, bekamen. Das geschah vor rund 20 Jahren, im Jahr 1994.



Nach einiger Planung und noch mehr Baggereinsatz war eine Golfanlage mit 18 Löchern entstanden, in deren Mitte das Kloster lag, in dem die Mönche lebten und arbeiteten. Bälle, die auf das Grün der Löcher zwei und sechs abgeschlagen wurden, landeten immer mal wieder in den Beeten des Mönchs Barnabas, und der Weg der Golfer zum siebten Abschlag führte durch Barnabas‘ Hof. Dank seines sonnigen Gemüts und der Zusatzeinnahmen für sein Kloster nahm der alte Mönch das stets leicht – und wurde für viele Golfer zu einem faszinierenden Gesprächspartner.

Golfplätze auf Zypern heute

Mittlerweile gibt es auf der Insel neun Golfplätze, sechs davon sind 18-Loch-Anlagen. Die ältesten unter ihnen sind, neben dem bereits erwähnten Minthis Hills Golf Club, Aphrodite Hills Golf und der Secret Valley Golf Club. Sie alle liegen in der Nähe von Paphos, rund anderthalb Autostunden entfernt vom Flughafen Larnaca, an dem die meisten Zyperntouristen ankommen.

Aphrodite Hill ist der Platz, den man besuchen sollte, wenn man nur einen der zypriotischen Golfplätze spielen möchte. Erstens ist er wunderschön gelegen und bietet einen beeindruckenden Blick auf das mehrere hundert Meter tiefer liegende Mittelmeer, und zweitens ist er äusserst gepflegt: International erfahrene Golftouristen betonen immer wieder, dass Aphrodite Hill mit seinen 18 Löchern den Vergleich mit guten Plätzen in Florida nicht zu scheuen braucht.


Mittlerweile gibt es auf Zypern neun Golfplätze, sechs davon sind 18-Loch-Anlagen. (Bild: © ruzanna – shutterstock.com)

Die im November des Jahres 2002 eröffnete Anlage liegt auf zwei Plateaus, zwischen denen eine Schlucht hindurchläuft, und ist im amerikanischen Stil gehalten: Die Sandbunker sind blendend weiss, und die Grüns wirken durch ihre satte Farbe noch grösser, als sie ohnehin schon sind. Die beiden ersten Löcher und das Clubhaus liegen auf einer Seite der Schlucht, der dritte Abschlag auf der anderen. Die Fahrt hinunter und dann wieder hinaus ist fast einen Kilometer lang und ein kleines Abenteuer für sich – zum Glück umfasst die Greenfee auch die Nutzung eines Golf-Carts.

Der Weg vom sechsten Grün zum siebten Abschlag führt über steile Serpentinen hinunter, und von dort aus wird der Ball idealerweise über die Schlucht geschlagen. Nach diesem Carry von eindrucksvollen 130 Metern fährt man mit dem Golfcart die Serpentinen hinauf, um das Grün auf der anderen Seite zu erreichen.



Fazit: Der Golftourismus wird auch bei Anfängern auf diesem Gebiet immer beliebter. Golfen auf Zypern ist ebenso anspruchsvoll wie abenteuerlich: Auf einem der ältesten Golfplätze der Insel steht ein altes Kloster, und auf einer anderen muss der Ball 130 Meter weit über eine Schlucht geschlagen werden.

 

Oberstes Bild: © Joe Dejvice – shutterstock.com

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Mehr zu Christine Praetorius

Christine Praetorius, Jahrgang 1971, spricht und schreibt über Neues, Altes, Schönes und Kurioses. Ich liebe Sprache und Musik als die grössten von Menschen für Menschen gemachten Freuden – und bleibe gerne länger wach, um ihnen noch etwas hinzuzufügen. Seit 2012 arbeite ich mit meinem Mann Christian als freie Texterin, Autorin und Lektorin.

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