13 Gründe, warum man den Kandidaten, der gereist ist, einstellen sollte

Heutzutage haben es die Personalabteilungen schon nicht leicht. Hunderte Bewerbungen fliegen über ihre Tische und das jeden Tag. Wie soll man sich da für den richtigen Kandidaten entscheiden? Natürlich sind fachliche Kompetenzen und der richtige Bildungsgang wichtige Indikatoren, um die bestmögliche Entscheidung im Sinne der Firma zu treffen.

Aber wie wir alle wissen, geht es auch um mehr als das. Es geht um das gewisse Etwas, das ein potenzieller Kandidat mitbringen muss. Man spricht in diesem Kontext auch häufig von der sogenannten Sozialkompetenz.

Menschen, die sich konstant ausserhalb ihrer Komfortzone bewegen, bringen meiner Meinung nach genau diese Sozialkompetenzen mit, die sie sich während ihrer Abenteuer angeeignet haben. Darum sage ich, dass ein Kandidat, der schon mal eine Langzeitreise und eine Backpacking-Tour gemacht hat, genau diese soziale Kompetenz aufweisen kann.

Hier ist eine kurze Liste, welche die vorteilhaftesten Eigenschaften eines reiselustigen Abenteurers für alle Personal-Manager zusammenfasst.

Gesunde Portion Selbstbewusstsein

Wenn man alleine – besonders als Girl –  per Anhalter durch Kalifornien reist oder einen Campervan zum ersten Mal auf der linken Strassenseite in Neuseeland fährt und auf verlassenen Campingplätzen nächtigt, schenkt uns das eine gute Extra-Portion Selbstbewusstsein. Im Allgemeinen verändert das Reisen in fremde Länder die Persönlichkeit unheimlich und pusht das Bewusstsein. Fremden vertrauen und dabei mit einer Freundschaft belohnt werden, die aus dem anfänglichen Vertrauen entsteht, ist mehr als nur eine Bestätigung für uns selbst.


Per Anhalter durch Kalifornien (Bild: © Maridav – shutterstock.com)

Wahre Wirtschaftler

Wir Reisende sind wahre Ökonomen (hört, hört!) und wissen, wie wir das Geld gewissenhaft ausgeben. Oft sparen wir über einen langen Zeitraum, um uns den Traum von der Weltreise zu erfüllen. Wir arbeiten hart und dementsprechend erkennen wir den Wert des Geldes und schätzen es. Wir wissen auch, wann und für was wir unser Geld ausgeben können, und behalten unser Budget immer im Auge. So intensiv können wir auch das Projekt-Budget in der Arbeitswelt pflegen. 

Belastbar

Durch das Reisen entwickeln wir bestimmte Bewältigungsmechanismen, die uns belastbarer machen. Durch viele Langstrecken-Flüge von einem Kontinent zum nächsten, durch unhöfliche Flughafenmitarbeiter oder nervige Passagiere haben wir  uns Backpacker ein extradickes Fell angeeignet. Deshalb wissen wir es einfach, auch in schwierigen Situationen gelassen zu bleiben und zu erkennen, dass es der Situation nicht hilft, in Rage zu geraten. Wir funktionieren auch gut unter Druck und können mit Coolness an Deadline-orientierten Projekten arbeiten.

Profi-Networker

Die Entstehung von starken und positiven Beziehungen sind entscheidend für uns Wanderer. Es ist sogar manchmal überlebenswichtig für uns, insbesondere wenn man solo reist. Schnell Freundschaften schliessen, sich mit dem Besitzer vom Tante-Emma -Laden von Gegenüber und sich im Allgemeinen mit den Einheimischen bekannt zu machen, ist nicht nur vorteilhaft, sondern macht das Reisen einfach leichter. Ein Reisender ist ein Experte im Networking und ein charmanter Gesprächspartner. Wenn ein wichtiges Meeting ansteht, können wir das Eis leicht zum Schmelzen bringen. 


Ein Reisender ist ein Experte im Networking (Bild: © auremar – shutterstock.com)

Organisationstalent

Wenn wir eins können, dann ist es, Dinge zu organisieren. Reisende wissen, wie sie am besten von A nach B kommen, ob über Land, Meer oder Lüfte. Wir sind einfach echte Experten im  Organisieren von perfekten Reiserouten, von besten Packlisten und günstigsten Flugtickets und Hostels.

Verhandlungskünstler

Ja, wie vorhin schon erwähnt, sind wir echte Ökonomen, und demnach wissen wir, wie man richtig verhandelt, um auch mit einem kleinen Budget zu Rande zukommen. Ob es auf einem Food Market, Bazar oder Tuk-Tuk ist: Wir wissen, wie man ans Ziel kommt, ohne dabei zu aggressiv oder dreist zu wirken. Backpacker wissen, wann man am besten aufhört zu verhandeln und wann man den besten Deal einstecken sollte.

Zielorientiert

1300 Stufen steigen – und das bei 30 Grad unter Thailands Sonne, nur um die Aussicht von einem Tempel zu geniessen, schliesst definitiv auf Zielstrebigkeit und vielleicht auch auf einen positiven Hauch Wahnsinn (wie sagt man so schön, Genialität und Wahnsinn liegen nah beieinander!). Reisende wissen, auf was sie sich einlassen, und legen grossen Wert darauf, ihr Ziel zu erreichen. Dabei spielt es keine Rolle, was das nächste Ziel ist, ob die nächste Unterkunft, der nächste Reiseort oder ein Berg – wir wissen, wie wir ankommen.


Reisende wissen, auf was sie sich einlassen, und legen grossen Wert darauf, ihr Ziel zu erreichen. (Bild: © nito – shutterstock.com)

Schnelle Auffassungsgabe

In einem fremden Land wissen wir uns schnell an unsere Umgebung anzupassen. Andere Traditionen und Verhaltensweisen müssen schnell adaptiert werden, damit man nicht wie ein respektloser Trottel gegenüber den Einheimischen dasteht. Deshalb müssen wir Reisende schnell lernen, damit wir das Land in vollen Zügen und ohne Probleme geniessen können. 

Kreativ anstatt trist

Reisende leben mehr im Moment. Wir sehen da Schönheit, wo andere nur das Gewöhnliche sehen. In manch schwierigen Situationen wird auch mal der McGyver in uns geweckt, so dass kreative Lösungsvorschläge zu unserem Repertoire gehören.


Reisende leben mehr im Moment. (Bild: © g-stockstudio – shutterstock.com)

Lösungsorientiert anstatt jammernd

Durch die besondere Einstellung vieler Reisender werden Probleme schnell gelöst. Reisende sehen grundsätzlich nicht das Problem, sondern Potenziale, um die Lösung zu finden. Reisende sind meist positiver eingestimmt und wissen, wenn sie einem Problem begegnen, dass es keinen Sinn macht sich zu beschweren oder zu jammern. Sie lösen es lieber direkt.

Aufgeschlossen ist besser als eingeschlossen

Was ist DIE Eigenschaft eines Reisenden? Natürlich Aufgeschlossenheit! Wir Reisende entwickeln exzellente inter-kulturelle und allgemeine Kommunikationsfähigkeiten, die es einfacher machen, mit uns im Team zu arbeiten. Durch unsere vielen Auslandserfahrungen sind wir Meister in der Menschenkenntnis und können uns schnell an jemanden anpassen. Das macht uns auch zu sehr rücksichtsvollen Teamkollegen. Ein nettes Extra ist, dass Reisende weniger lästern, da wir weniger verurteilend und mehr empathisch sind. 


Wir Reisende entwickeln exzellente inter-kulturelle und allgemeine Kommunikationsfähigkeiten. (Bild: © Maridav – shutterstock.com)

Zupack-Mentalität

Reisende schrecken vor Arbeit nicht zurück. Im Gegenteil, wir arbeiten oft hart, um uns unsere Traumreise zu leisten. Demnach wissen wir, wie man zupackt – das hat uns vor allem unser 15kg-Rucksack auf unseren Abenteuertouren beigebracht.  Wir sind die perfekten Mitarbeiter, wenn es auch mal um praktische Sachen geht. Wir helfen, wo wir können, und melden uns nicht als Letzter, wenn man Unterstützung für ein grösseres Projekt braucht.

Wir sind einfach „gute Gesellschaft“

Reisende lächeln mehr, verspüren mehr Glück von innen heraus und haben unglaublich spannende Geschichten zu erzählen. Wir leben mehr im Jetzt (zumindest versuchen wir es mehr als der Durchschnittsbürger) und bringen das gewisse Etwas mit in den Job. Ein spassiges Pläuschchen mit uns während der Kaffeepause ist garantiert.



Natürlich ist diese Auflistung ein wenig subjektiv, da ich mich selbst als Reisende sehe, aber wenn man wirklich darüber nachdenkt, dann macht es schon Sinn. Alles in allem denke ich, dass Reisende einfach ein besseres und ganzheitlicheres Verständnis für die Welt und ihre Mitbewohner mitbringen und vor sozialer Kompetenz „nur so strotzen“.

Und wenn wir mal ehrlich sind: Was bringt die fachliche Kompetenz eines Kandidaten für die Firma, wenn er sozial inkompetent ist?

 

Artikel von: The Black Hoodie Blog
Oberstes Bild: © Regina R. via Exposure

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Mehr zu Irene

Ich bin Irene. Chaotin, Sonnenanbeterin und Reisebloggerin aus Leidenschaft. Ich geniesse das Leben - und das am besten ausserhalb meiner Komfortzone in irgendeinem entfernten Land. Mit euch teile ich auf The Black Hoodie Blog, was mich auf meinen Abenteuern inspiriert. Zurzeit lebe ich in Toronto, Kanada.

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