Athen – mehr als nur die Akropolis

Auf den ersten Blick erscheint die griechische Hauptstadt wie ein Moloch. Wir haben meist griechische Inseln im Kopf, wenn wir in Athen einen Zwischenstopp machen. Und auf dem Rückweg vermag die Millionenmetropole uns den Abschied von griechischer Meeresidylle nicht zu versüssen.
Wer sich aber einmal für Athen ein paar Extratage Zeit nimmt, wird dafür reich belohnt. Griechenland und seine Menschen versteht man besser, wenn man sich Athen einmal unbefangen, ohne Zeitdruck und mit offenen Augen ansieht.

Es wäre Frevel, in Athen nicht auf den 150 Meter über der Stadt liegenden Hügel zu steigen und die Akropolis zu betrachten. Diese ist von jeher die Schutzburg Athens gewesen und auch Residenz von Königen. Hier ist derjenige klug, der in den frühen Morgenstunden oder abends herkommt. Weniger Touristen und weniger Hitze machen das Staunen noch angenehmer. Apropos Hitze: Ein Hotel mit Klimaanlage ist in Athen ein Muss.


Die Akropolis in Athen (Bild: A.Savin, Wikimedia, CC)


Museum und alte Tempel, natürlich!

Ergänzend bietet sich das Archäologische Nationalmuseum zum Besuch an. Gelegen ist es zentral in der Stadt. Was es hier an Schätzen und Relikten aus Zeiten der griechischen Antike und der frühen minoischen Kultur zu bestaunen gibt, sucht weltweit seinesgleichen. Wer sich einen Überblick verschaffen will, schafft das in einer Stunde. Will man in die Geschichte der Exponate wirklich eintauchen, sollte man drei Stunden einplanen.

Mit der Tradition ein wenig angewärmt, ist die Agora ein gutes Ziel. Sie war früher der Versammlungsort in Athen, und hier wurde auch Markt gehalten. Besonders beeindruckend ist heute noch ein Tempel, der dem Hephaistos geweiht war. Er ist nahezu unzerstört erhalten. Eine Säulenanlage, die 500 Jahre vor Christus erbaut wurde, bietet einen ebenso verlockenden Anblick wie der den zwölf olympischen Göttern geweihte Altar.


Der Tempel des Hephaistos auf der Agora in Athen (Bild: Roffle, ulrichstill,Wikimedia, GNU)


Neues trifft auf Altes im Stadion Panathinaiko, 1896 für die ersten olympischen Spiele der Neuzeit errichtet. Und es gilt als sicher, dass es genau der Ort ist, an dem in früheren Zeiten das antike Stadion stand. Es fanden dort immerhin schon 50’000 Menschen einen Platz, somit war es lange das weltgrösste Stadion. Heute wird es kaum mehr genutzt, ist aber für jeden, der sich für einen Moment als Olympionike fühlen möchte, einen Besuch wert.

Stadion Panathinaiko in Athen (Bild: Francisco Anzola, WIkimedia, CC)


Eine pulsierende Metropole

Wenn man Athener nach dem Herz ihrer Stadt fragen würde, viele würden den Syntagma-Platz nennen. Hier ist immer etwas los: Ob nun jeden Sonntag um elf Uhr die königliche Garde eine Parade abhält oder der Weihnachtsmarkt stattfindet – ja, auch das gibt es in Athen. Ansonsten hat man viel Gelegenheit, die Athener zu beobachten.


Die Evzonen – die ehemalige königliche Garde am Syntagma-Platz (Bild: Brastite, Wikiemdia, GNU)


Die freundliche Gleichgültigkeit, die viele Griechen zeigen, hört im Verkehr auf: Es wird, wie Statistiken zeigen, tatsächlich rücksichtslos, alkoholisiert und ohne Sicherheitsgurt durch die Stadt gebraust. Aus dem Stress hält man sich besser heraus und vertraut sich einem Taxifahrer an. Hier kommt man für wenig Geld recht weit und meist auch ans Ziel. Ausserdem wird man eine Lebensgeschichte zu hören bekommen – ob man sie auch versteht, ist nebensächlich.

Die Griechen sind fussfaul: Ein nicht untypisches Bild ist ein griechisches Paar mit zwei Kindern und einem Hund, die alle auf einem kleinen Motorrad Platz finden. Die einheimische Polizei braucht eine solche Fuhre nicht zu scheuen. In der Metro und auf der Rolltreppe muss man seine gute Schweizer Erziehung kurzzeitig vergessen: Ohne Drängen, Drücken und Ellbogeneinsatz kommt man weder herein noch heraus oder weiter. Das alles wird aber mit einer grossen Selbstverständlichkeit zelebriert.



Piräus – ein Schiff wird kommen

Um dem Smog, der Hitze und dem Lärm zu entkommen, bieten sich Ausflugsziele um Athen an, die man durchaus auch per Taxi erreichen kann. Am Südende der Halbinsel Attika bei Kap Sounion stösst man auf Reste antiker Gebäude wie einige letzte Säulen des Tempels für den griechischen Meeresgott Poseidon. Stach man früher in See, erbat man sich hier Schutz.

Wer auf das Meer hinauswill, muss nach Piräus. Nicht mehr zu Athen gehörend, ist der riesige Hafen für die Hauptstadt extrem wichtig. Unzählige Fähren starten von hier zu den Inseln, etwa nach Kreta oder zu den Kykladen. Da man Piräus von Athen aus gut per Metro erreicht, lohnt sich ein Abstecher: Abends in einer Taverne bei Sonnenuntergang kann man die Aussicht geniessen und sein Fernweh nähren. Auch die etwas frischere Luft tut gut, bevor man den Rückweg antritt.

 

Oberstes Bild: Lykavittos-Hügel von der Akropolis gesehen (© Bgabel, Wikimedia, GNU)[vc_text_separator title=“Wo liegt dieses Reiseziel?“ title_align=“separator_align_center“ color=“grey“][vc_gmaps link=“https://maps.google.de/maps?q=Athen,+Kentrikos+Tomeas+Athinon,+Griechenland&hl=de&sll=51.358062,10.415039&sspn=10.613057,19.753418&oq=Athen&hnear=Kentrikos+Tomeas+Athinon,+Griechenland&t=m&z=12″ size=“350″]

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