Namibia – abwechslungsreiche Ferien garantiert
VON Kirsten Schlier Afrika Alle Länder
Namibia ist mit seiner Lage an der Westküste Afrikas ein wunderbares Feriengebiet. Neben dem Meer finden Sie in dem Land auch sehenswerte Städte, Wüsten, Hochebenen und Gebirge sowie kulinarische Highlights. Auch eignet sich das Land dank seiner Grenzen zu Angola, Sambia, Botswana und Südafrika als Station oder Ausgangspunkt für eine Südwest-Afrika-Reise.
Prähistorische und historische Zeugnisse des Landes finden Sie in den entsprechenden Einrichtungen, genauso wie die vielen verschiedenen Wildtiere in den weitflächigen Hochebenen Namibias. Zudem lädt die Hauptstadt zum Sightseeing ein. Geniessen Sie die namibische Küche und die aufkommenden Wellnessangebote im südwestlichen Afrika.
Einblick in die Historie des Landes
Das Volk der San, welches bei der Entdeckung des Landes durch die Europäer dort ansässig war, siedelte damals schon ein paar Tausend Jahre im heutigen Namibia. Es waren die Portugiesen, die das heutige Namibia im 15. Jahrhundert erstmals besichtigten. Aufgrund der schwierigen Umweltverhältnisse folgten Kolonialbemühungen erst im 19. Jahrhundert. Nach über 100 Jahren der Fremdbestimmung, unter anderem durch das Deutsche Reich und zuletzt durch Südafrika, wurde Namibia 1990 unabhängig.
Die Natur der Hochebenen
Die Vegetation Namibias ist karg und weitflächig von Gräsern, Büschen und tief verwurzelten Bäumen gekennzeichnet. Die Tierwelt ist dennoch sehr artenreich, sodass Sie bei Wanderungen oder Fotosafaris unter anderem auf Spring- und Gemsböcke, Strausse, Zebras, Gnus, Giraffen, Elefanten und viele weitere Tiere treffen können. In den Bereichen der ganzjährig Wasser führenden Flüsse Oranje, Kunene, Okavango und Kwando sind zudem Flusspferde zu Hause. In den Küstengebieten und auf den vorgelagerten Inseln haben Sie ausserdem die Chance, Seebären zu sehen.
Die Sehenswürdigkeiten Windhoeks
Die namibische Hauptstadt Windhoek verfügt über ein reiches Angebot an Sehenswürdigkeiten. Beginnen können Sie Ihren Rundgang durch die Stadt in der „Alten Feste“, zu der Sie unter anderem durch deutschsprachige Schilder geleitet werden. Die „Alte Feste“ ist nicht nur ein historisches Zeugnis der Kolonialbemühungen des Deutschen Reichs in diesem Gebiet, sondern gilt auch als Grundstein der Stadt an sich. Innerhalb der Festungsmauern befindet sich daher das Nationalmuseum Namibias, zu dem auch das Owela-Museum gehört, welches naturwissenschaftliche sowie zoologische Ausstellungen bietet.
Durch den christlichen Einfluss der Kolonialmächte wurden Anfang des 20. Jahrhunderts auch einige Kirchen in Namibia und vor allem in Windhoek erbaut. Die Christuskirche, eine evangelisch-lutherische Einrichtung, die zwischen 1907 und 1910 errichtet wurde, gilt zudem als ein Wahrzeichen der Stadt. Unter den Sakralbauten ebenfalls sehenswert ist die Marien-Kathedrale, welche als Dom des Erzbischofs von Windhoek dient. Auch diese von 1906 bis 1908 errichtete Kirche gilt als eines der Wahrzeichen der Stadt.
Ein weiteres, Anfang des 20. Jahrhunderts entstandenes Gebäude, das es unter anderem auch auf die Banknoten des Landes geschafft hat, ist der sogenannte „Tintenpalast“. Der Sitz der namibischen Nationalversammlung wurde 1913 eingeweiht und danach von der deutschen Bevölkerung der Stadt, aufgrund des hohen Tintenverbrauchs der Verwaltung, mit dem heute noch geläufigen Namen tituliert. Vor dem Gebäude befindet sich der Parlamentsgarten, der bei Einheimischen wie auch bei Touristen ein beliebtes Ausflugsziel ist.
Ein weiterer Park, der in den 1950er-Jahren Strassen weichen sollte, aber von der Bevölkerung durch Proteste gehalten werden konnte, ist der Zoo-Park. Er befindet sich unweit des Parlamentsgartens und ist neben diesem der einzige grössere Park der Stadt. Im 20. Jahrhundert gab es hier einen Zoo.
Speis und Trank in Namibia
Die namibische Küche ist sehr fleischlastig, vor allem Hammel und Rind werden gerne serviert. Das Fleisch wird oft gegrillt oder in Eintöpfen verarbeitet. Ausserdem gibt es regional unterschiedliche Wildtier-Vorkommen. So können Sie unter anderem Strauss, Kudu, Springbock oder Oryxantilope probieren. Neben Landtieren erfreuen sich aber auch Fisch und andere Meerestiere grosser Beliebtheit auf namibischen Tellern. Auch deutsche Gerichte werden serviert.
In der Hauptstadt Windhoek wird Bier nach dem deutschen Reinheitsgebot von 1516 gebraut; Weinliebhaber sollten die aus Südafrika importierten Sorten verkosten. Wer auf einer Ranch Ferien machen möchte, kann dort mit hoher Wahrscheinlichkeit das Wasser aus der eigenen Quelle trinken. Das Leitungswasser in den Städten hat meist keine Trinkwasserqualität.
Wellness in Namibia
Wellnessangebote in Namibia sind noch nicht so weitverbreitet wie in anderen – und vor allem westlichen – Ländern. Seit einigen Jahren erfreut sich aber auch dieser Bereich einer höheren Beliebtheit und Bekanntheit im Land. Vor allem Privatleute und Grossgrundbesitzer bauen ihre einfachen Ranches je nach Möglichkeit zu einem Zentrum der Erholung um. Zu solchen Einrichtungen zählt auch die „Goche Ganas“-Ranch unweit von Windhoek. Neben Pool, Fitnessgeräten, Saunen, Angeboten für Packungen und Massagen sowie vielem mehr finden Sie hier auch ein 6000 Hektar grosses Grundstück, das als privates Tierreservat mit über 1800 Arten geführt wird.
Badeferien in Namibia sind etwas für Hartgesottene, da durch einen Meeresstrom aus der Antarktis der Atlantik an den Küsten des Landes recht kalt ist. Trotzdem laden auch die Sandstrände zum Entspannen und zum Sonnenbaden ein.
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