Rumänien – Land der Kontraste

Weite, unberührte Landschaften, stille Bergdörfer, mittelalterliche Städte und Badefreuden am Schwarzen Meer, das ist Rumänien, eines der geheimnisvollsten Länder Europas. Römer, Venezier, Deutsche, Griechen, Russen und Türken haben dieses Land geprägt und ihren kulturellen Einfluss hinterlassen. Für Kulturfreunde, Naturliebhaber, Bade- und Städtereisende gleichermassen bietet Rumänien vielfältige Möglichkeiten, den Aufenthalt erlebnisreich und erholsam zu verbringen.

Rumänien ist immer noch ein Land mit einer andersartigen Kultur und einer einzigartigen Flora und Fauna. Berühmt sind die Höhlen in den Karpaten, die Schlammvulkane und das geradezu subtropische Donaudelta. Kleine Kurorte am südlichen Schwarzen Meer ziehen die Besucher ebenso in ihren Bann wie Touristenhochburgen à la Ballermann.

Bukarest – die pulsierende Metropole des Landes

Die Hauptstadt Rumäniens ist eine moderne Grossstadt mit mondänen Einkaufszentren, einer guten Infrastruktur, lebendigen Szenetreffs und architektonisch interessanten Bauwerken. Monströse Hinterlassenschaft des kommunistischen Regimes ist der Volkspalast, ein monumentaler Bau mit 3000 Zimmern und nach dem Pentagon in Washington das grösste Gebäude der Welt. Der schönste Sakralbau der Stadt ist die Stavropoleos-Kirche mit reichen Holzschnitzereien.

Ein Muss während des Bukarest-Besuchs ist die Calea Victoriei, der Prachtboulevard der Stadt mit den eleganten Palästen der Bojaren aus dem 18. und 19. Jahrhundert, dem Königspalast, der heute ein Kunstmuseum ist, und vor allem dem Atheneum, einem wunderschönen Konzertsaal im säulengeschmückten neoklassizistischen Rundbau. Hier liegt auch die Museumsvilla des berühmten Komponisten George Enescu. Als Geheimtipp auf dem Boulevard gilt die Macca-Villacrosse-Passage mit ihren hippen Cafés und Bars.


Atheneum – das wunderschöne Konzertsaal in Bukarest (Bild: Pixi, Wikimedia, CC)

Siebenbürgen – das Herz Rumäniens

Das Ursprungsland Rumäniens ist die Walachei, eine fruchtbare Ebene mit weiten Feldern und Steppen. Bukarest wurde im 15. Jahrhundert, nach der Vereinigung der Walachei mit Moldau, zur Hauptstadt von Rumänien.

Das Herz des Landes schlägt jedoch in der weiten Hochebene des Karpatenbogens, früher als Transsilvanien bezeichnet. Hier siedelten sich vor allem deutsche Ritter und österreichisch-ungarische Bauern an. Ihren Namen erhielt die Region wegen der vielen imposanten Burgen, vor allem der wehrhaften Kirchenburgen, welche die Landschaft prägen und einmalig in der Welt sind.

Das Zentrum Siebenbürgens ist Sibiu (Herrmannstadt). Die mittelalterliche Altstadt zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe. 2007 wurde die 170’000-Einwohner-Stadt zur Kulturhauptstadt Europas gekürt. Um den „Grossen Platz“ in der Altstadt gruppieren sich repräsentative Barock-, Klassizismus- und Renaissancebauten, beherrscht von dem über 500 Jahre alten Rathaus im Stile der Spätgotik.

Von Hermannstadt aus führen Ausflüge nach Sibiel, einem ursprünglichen rumänischen Dorf, wo die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Im Hof der kleinen Dorfkirche sind einzigartige Ikonen hinter Glas gemalt zu sehen. Der Ort ist idealer Ausgangspunkt für Wanderungen.


Panorama von Sibiu (Bild: CamilG, Wikimedia, CC)

Burgen, Kirchen, Klöster

In allen 241 Sachsendörfern gab es eine Kirchenburg, die Schutz vor den einfallenden Türken und Tartaren bot. 150 dieser Burgen, die Siebenbürgen ihren Namen gaben, sind noch existent. In Hunedoara befindet sich mit der Castelul Corvin eine der grössten und schönsten mittelalterlichen Burgen Europas.

Sie wurde auf den Ruinen einer römischen Festung errichtet und bietet mit ihren vollendeten und gut erhaltenen Türmen und Zinnen alles, was das Herz eines Liebhabers romantischer Burgen begehrt.

In der einsamen und unberührten Berglandschaft der Westkarpaten liegen die meisten orthodoxen Klöster Rumäniens. Wunderbar bemalte Klosterfassaden finden sich in Sucevita in der Nordmoldau und im Harbachtal in Siebenbürgen. Sie zeigen biblische Darstellungen und das Leben der Heiligen.



Karpaten

Rumänien ist ein weitgehend dünn besiedelter Staat mit einer bäuerlichen Struktur, in dem noch mehr als die Hälfte der Bevölkerung auf dem Lande lebt. Armut und Aberglauben prägen die Landbevölkerung, aber auch Herzlichkeit und Gastfreundschaft.

Rumänien besteht zu einem Drittel aus Gebirge, alleine die Karpaten ziehen sich über 1300 Kilometer weit und bieten dem Wander- und Naturliebhaber einzigartige Ausblicke auf klare Bergseen, schneebedeckte Berggipfel, dichte Wälder und eine liebliche Hügellandschaft.

Sie sind die grösste intakte Naturlandschaft des Kontinents. Braunbären, Wölfe und Wildkatzen führen hier ein ungestörtes Dasein. Im Frühjahr sind die Westkarpaten überzogen von reich blühenden Narzissen- und Lilienfeldern. Die Karpaten mausern sich jedoch auch zum beliebtesten Off-Road-Terrain Europas, wo nach Herzenslust dem Paragliding und dem Quadfahren nachgegangen werden kann.


Cheile Turzii, Rumänische Westkarpaten (Bild: Cristian Bortes, Wikimedia, CC)

Donaudelta und Badeküste

In Rumänien mündet die Donau ins Schwarze Meer. Eine schier endlose Weite im Donaudelta stellt das grösste Naturschutzgebiet Europas mit einer unvergleichlichen Flora und Fauna dar. Hier hat sich seit Jahren ein Öko- und Abenteuertourismus etabliert.

Das Naturparadies liegt im Norden – und südlich davon, am Schwarzen Meer, befinden sich quirlige Badeorte wie Constanta, Costinesti, Mamaia und Eforie. Ein Geheimtipp sind immer noch die kleinen Dörfer Vamma Veche und der Badeort 2 Mai in der Nähe der bulgarischen Grenze. Vor allem junge Leute und Freigeister schätzen die Ungezwungenheit dieser Badeorte.

Sehenswert sind die griechischen und römischen Ruinen am Meer, das „Archäologische Museum“ in Mangalia und die Kurorte der einstigen rumänischen Funktionäre mit den klangvollen Planetennamen Neptun, Jupiter, Venus und Saturn.

 

Artikelbild: Schloss Peleș in Sinaia, Rumänien (© Myrabella, Wikimedia, CC-BY-SA-3.0)


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