350 Jahre Spargelanbau in Schwetzingen – auf Besucher warten tolle Aktivitäten

Die Stadt Schwetzingen im Nordwesten Baden-Württembergs begeht heuer ein besonderes Jubiläum: Seit 350 Jahren wird in der Region Spargel angebaut. Damit ist Schwetzingen das älteste Spargelanbaugebiet Deutschlands.

Aus diesem Anlass finden während der Spargelsaison zahlreiche Aktivitäten und Ausstellungen zum Thema statt.

Kurfürst Carl Ludwig von der Pfalz ist der eigentliche Spargel-Initiant in der Region Schwetzingen. Auf dessen Wunsch hin wurde im Jahre 1668 im Schlossgarten erstmals Spargel angebaut. Allerdings war das Gemüse zunächst nur der kurfürtstlichen Tafel vorbehalten. Und nachdem Kurfürst Car Theodor 1778 seine Residenz nach München verlegt hatte, geriet auch der Spargelanbau temporär in Vergessenheit. Die „Renaissance“ der Anbautradition ist Gartendirektor Johann Michael Zeyher zu verdanken; rund 40 Jahre später liess er im Gemüsegarten des Schlosses Schwetzingen erneut Spargel anpflanzen. Und um 1850 schliesslich fand das Gemüse definitiv Einzug in die örtliche Landwirtschaft. Auf kleinen Flächen bauten insbesondere Handwerker den Spargel für den Eigenbedarf an.





Als Spargelstadt geehrt

Erste Grosskulturen wurden dann 1871 angelegt: Ökonom Max Bassermann verarbeitete den Spargel in der Folge in seiner 1875 gegründeten Konservenfabrik. Ab diesem Zeitpunkt war das Gemüse für weite Bevölkerungsschichten ganzjährig verfügbar. Zur Vermarktung des frischen Spargels wurde 1894 ein Spargelmarkt auf dem Schlossplatz eingeführt – der Brauch hat sich bis heute gehalten. Die Bronzeskulptur einer Spargelfrau verdeutlicht die alte Tradition. Zu Ruhm und Ehren als „Spargelstadt“ kam Schwetzingen dann im Jahre 1910, als Hofgärtner Gustav Adolph Unselt die Züchtung ertragreicher Sorten gelang.

Schwetzingen feiert

Eigentlich ist das erste Schwetzinger Spargelfest, es wurde 1904 gefeiert, Ausdruck dieser neuen Identität, die bis zur heutigen Zeit lebendig ist. So stehen denn auch heuer die Monate April und Mai ganz im Zeichen des begehrten, feinen und gesunden Gemüses. Unter anderem mit Festivitäten, Ausstellungen, Vorträgen, Führungen und Workshops werden die Feierlichkeiten zum 350-Jahr-Jubiläum umrahmt. Schwetzinger Spargellauf, ein Spargelsamstag, ein Hoffest, Kunstausstellungen (in- und outdoor), Sonderführungen, Radtouren, Fotografie-Kurse, Papierschröpfen – das Programm ist reich befrachtet. Die Stadt Schwetzingen hat dazu eine Broschüre publiziert. Sie trägt den treffenden Titel „Schwetzingen zeigt Köpfchen“. Aufgelistet und kurz beschrieben werden darin die unzähligen Veranstaltungen zum Thema.

Nachfolgend drei Beispiele:

• Ein Kunstprojekt der Schwetzinger Schulen widmet sich dem Spargel. Noch bis am 24. Juni werden gemalte, getöpferte und geschnitzte Objekte, sowie Leinwände, welche die Schülerinnen und Schüler unter der Leitung der Mannheimer Künstlerin und Kunstpädagogin Susanna Iris Weber im Unterricht angefertigt haben, die Innenstadt (Durchgangsweg Dreikönigsstrasse/Schlossplatz) schmücken.

• Bis am 24. Juni bietet das „begehbare Kochbuch“ im öffentlichen Raum (Durchgangsweg Dreikönigsstrasse/Schlossplatz) Rezepte der Schwetzinger Landfrauen und Bürger, der amtierenden und der ehemaligen Spargelköniginnen, sowie einiger Sterneköche feil. Illustriert wird die Ausstellung „Spargel to go“ mit historischen und zeitgenössischen Fotografien der Spargelstadt Schwetzingen. Zur Ausstellung entsteht das Kochbuch „Spargel à la carte“. Es ist in der Touristinformation erhältlich.

• Marie Preaud ist auf dem Gebiet der Food- und Porträtfotografie eine Expertin. Die Herausforderung, das betuliche Thema „Spargel“ in den Bereich der Fotokunst zu lenken, gelang ihr dementsprechend meisterlich. Die Fotografin fokussierte sich auf eine Mischung aus traditionellen und modernen fotografischen Mitteln und näherte sich dem Thema ohne Nostalgie, Verklärung und Bemühung von Klischees. Im Blickpunkt steht die Bewunderung für eine mühselige, mit langem Atem, hingebungsvoll, effektiv und mit Liebe und Leidenschaft verrichtete Arbeit der Erntehelfer, die bis in heutige Zeit unverändert und ohne Zuhilfenahme von Maschinen getätigt wird. Zur Ausstellung im Palais Hirsch, Schlossplatz 2, erscheint ein Katalog, der vor Ort und in der Touristeninformation erhältlich ist. Öffnungszeiten: Bis am 27. Mai 2018, Dienstag bis Freitag, 14 bis 18 Uhr, Samstage, Sonntage und Feiertage 11 bis 18 Uhr.

 

Quelle: Tourismus Lifestyle Verlag GmbH, Bern
Bilderquelle: Fotograf / Tobias Schwerdt

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