48 Stunden in Washington D.C. – ein Hauptstadtguide

Du wolltest schon immer einmal die US-amerikanische Hauptstadt besuchen? Aber du bist dir unsicher, was du dort unternehmen kannst und ob du Washington D.C. nicht lieber vernachlässigen und gleich nach New York City durchfahren solltest? Dann geht es dir so wie mir. Und ich spreche aus Erfahrung, wenn ich sage: Ein Besuch von Washington D.C. lohnt sich in jedem Fall!

Aber was genau unternimmt man in der US-amerikanischen Hauptstadt? Und wie lassen sich die Sehenswürdigkeiten miteinander verbinden? Was, wenn das Wetter schlecht ist? Und reichen 48 Stunden überhaupt, um Washington D.C. wirklich kennenzulernen?

Grundsätzlich bietet die Stadt natürlich auch für mehr als zwei Tage genügend Spots, die besucht werden können. Aber auch in 48 Stunden lässt sich ein guter Überblick gewinnen, sodass man am Ende nicht das Gefühl hat, die Stadt gar nicht richtig gesehen zu haben.

Washington D.C. habe ich auf meiner Reise als einen Ort wahrgenommen, an dem sich unglaublich viele Museen, Ausstellungen und Gedenkstätten befinden. Wer sich also gerne mit Geschichte, insbesondere natürlich mit der US-amerikanischen, beschäftigt, ist in Washington D.C. goldrichtig und findet mit Sicherheit jede Menge Unternehmungen, die von Interesse sind. Einige von ihnen möchte ich als Inspiration nun in diesem Artikel vorstellen.


Tag 1 startet am Arlington National Cemetery. (Bild: © M DOGAN – shutterstock.com)

Tag 1

Der erste Tag startet am Arlington National Cemetery, der 1864 während des Sezessionskrieges erbaut wurde und als Soldatenfriedhof vielen Veteranen und Gefallenen der US-Streitkräfte eine letzte Ruhestätte bietet. Auch das Grab von Präsident J.F. Kennedy befindet sich hier.

Vom Friedhof aus hat man einen einmaligen Ausblick auf das Washington Monument – ebenso ist das Grab des Unbekannten Soldaten und die dort stattfindende Wachablösung durch Mitglieder des 3. US-Infanterieregiments, auch The Old Guard genannt, sehr sehenswert.

Vom Friedhof geht es per Metro oder zu Fuss weiter zum West Potomac Park und damit zum Korean War Veterans Memorial und seinen unheimlich echt wirkenden Statuen, die eine Squad auf Patrouille darstellen sollen. Von der Gedenkstätte für den Korea Krieg ist es dann nicht weit bis zum Lincoln Memorial und dem Vietnam Veterans Memorial. Ich habe beide Mahnmale mit grossem Interesse besucht und war besonders von der überlebensgrossen Statue des Abraham Lincoln fasziniert.

Wer jetzt genug Memorials angeschaut hat, der kann entlang des Reflecting Pools zum Washington Monument laufen und von dort aus weiter bis zum US-Capitol.


Das Washington Monument wurde zu Ehren von George Washington erbaut. (Bild: © Annkatrin Börgert)

Das Washington Monument wurde zu Ehren von George Washington, dem ersten Präsidenten der USA, errichtet und ist einem Obelisken nachempfunden. Der Besuch des Turms ist möglich, teilweise kann er aber gesperrt sein, weswegen man sich vorher darüber informieren sollte. Kleiner Tipp für Fotografen: Den besten Blick auf das Monument hat man vom Lincoln Memorial, denn von dort aus spiegelt sich der Turm im Reflecting Pool und es ist ein tolles Motiv.

Ist man bis zum Ende der National Mall, wie der Abschnitt zwischen dem Kapitol und dem Lincoln Memorial auch genannt wird, gelaufen (im Sommer unbedingt genug Wasser mitnehmen, es kann sehr warm werden), empfehle ich als nächstes den Besuch des US-Capitols.

Hier befindet sich der Sitz des US-amerikanischen Kongresses mit dem Senat im Nordflügel und dem Repräsentantenhaus im Südflügel. Vor allem aber die Rotunde, also die berühmte Kuppel des Kapitols, hat mich mit ihrer malerischen Ausgestaltung am meisten beeindruckt.


Ein Besuch des US-Capitols darf nicht fehlen. (Bild: © Annkatrin Börgert)

Durch eine unterirdische Verbindung lässt sich an die Führung im Kapitol auch direkt ein Besuch der Library of Congress anschliessen, die bestimmt dem ein oder anderen aus dem Film „Das Vermächtnis des geheimen Buches“ mit Nicolas Cage bekannt ist. Hier lagern sehr viele Bücher und Schriften, beispielsweise eine Gutenberg-Bibel, und die Bibliothek gehört mit zu den bedeutendsten der Welt.

Wer jetzt nicht mit platten Füssen ins Hotel zurückkehren möchte, der kann in einem der zahlreichen Restaurants oder Bars den Abend ausklingen lassen.

Zu laufen: Ungefähr 7,2 km.


Tag 2 beginnt am Weissen Haus- (Bild: © Vacclav – shutterstock.com)

Tag 2

Der zweite Tag beginnt am Weissen Haus, das neben dem Pentagon die Schaltzentrale für US-amerikanische Politik überhaupt ist. Leider ist es, zumindest als ich die USA besucht habe, für nicht-amerikanische Staatsbürger nicht möglich, eine Führung durch das Weisse Haus zu buchen. Deshalb muss ein Blick von aussen genügen.

Von dort aus läuft man dann in etwa zwanzig Minuten bis zu den National Archives, die ebenfalls ein persönlicher Höhepunkt meiner Washington-D.C.-Reise waren. Denn hier liegen Originalkopien der Unabhängigkeitserklärung, der Bill of Rights und der Verfassung der USA. Auch die umgebenden Ausstellungen waren sehr sehenswert und in jedem Fall einen Besuch wert.

Nach den National Archives habe ich mich, da das Wetter eher mässig war, dafür entschieden, beim Smithsonian vorbeizuschauen. Sowohl das National Museum of Natural History als auch das National Air and Space Museum (aber natürlich auch die anderen Museen) sind nicht nur bei Regen ein toller Anlaufpunkt, um die Geschichte der USA noch besser kennenzulernen.


Das National Museum of Natural History ist ein toller Anlaufpunkt, um die Geschichte der USA noch besser kennenzulernen. (Bild: © Marco Rubino – shutterstock.com)

Meine Empfehlung gilt dabei nicht nur Familien, sondern auch Paaren oder Solo-Reisenden. Die Ausstellungen sind wirklich sehr schön und mit Liebe zum Detail konzipiert worden und wer schon immer einmal einen Blick auf den Raumanzug von Neil Armstrong werfen wollte, kann das hier tun.

Das einzige, was meiner Meinung nach nicht unterschätzt werden sollte, ist die Zeit: Man braucht viel davon, um die Museen wirklich erfassen zu können und den einzelnen Ausstellungen (und davon gibt es viele zu ganz unterschiedlichen Themen) genug Aufmerksamkeit zu schenken.

Wenn das Wetter nach dem Besuch eines oder beider Museen wieder mitspielt, lässt sich der Spätnachmittag noch für einen Abstecher in die Botanischen Gärten nutzen, die vom National Air and Space Museum in etwa zehn Minuten Fussweg zu erreichen sind.

Hier kann man zwischen exotischen Pflanzen und dem ein oder anderen Kolibri entspannt die Seele baumeln lassen. Diejenigen, die noch Lust haben, können ausserdem in etwa fünfundzwanzig Minuten zu Fuss vom National Air and Space Museum beim Thomas Jefferson Memorial vorbeischauen, ein Tretboot leihen und auf dem Tidal Basin den Sonnenuntergang geniessen und ihre erlebnisreichen 48 Stunden in Washington D.C. Revue passieren lassen.

Zu laufen: Ungefähr 3,7 km.



Fazit

Insgesamt ist Washington D.C. also, obwohl es häufig von New York City überstrahlt wird, in jedem Fall ein sehr lohnendes und vielseitiges Reiseziel, das ich jedem, der sich für einen Trip an die US-Ostküste entscheidet, nur ans Herz legen kann.

 

Oberstes Bild: © Orhan Cam – shutterstock.com

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Mehr zu Annkatrin Börgert

Ich bin Anna, Nordlicht und Studentin, und teile auf meinem Blog „dieGradwanderung“ Fotos und Geschichten aus meiner Heimat Norddeutschland und vom ganzen Globus. Ich schreibe über Städtereisen, gebe Spartipps für Studenten wie mich oder Reisende mit kleinerem Budget und entdecke ab und zu in meinen Berichten auch einmal die grosse weite Welt.

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