Ägypten einmal anders – die Oase Siwa

Im Nordwesten Ägyptens – inmitten der Libyschen Wüste – liegt die Oase Siwa. Hier befindet sich ein geschichtsträchtiger Ort. Besuchern bietet dieser entlegene Teil des Landes mit seinen Quellen und Seen, Palmen und Olivenbäumen, Obst- und Gemüsefeldern einen wohltuenden Kontrast zur umgebenden Wüstenlandschaft. Als Ausgangspunkt für Wüstentouren ist Siwa sehr beliebt. Der Ort hat aber auch selbst interessante Sehenswürdigkeiten.

In der Antike galt das Orakel von Siwa neben dem von Delphi als eine der bedeutendsten Wahrsagestätten. Unter anderen suchte Alexander der Grosse hier Rat. Die beeindruckenden Überreste des Amun-Tempels, der alten Wahrsagestätte, sind noch auf dem Tempelberg des Dorfes Aghurmi in der Oase zu besichtigen. Im deren gesamtem Bereich sind noch viele Zeugnisse aus antiker und altägyptischer Zeit vorhanden. Auch unter den Pharaonen war Siwa ein bekannter und geschätzter Ort.


Ammun Tempel in der Oase Siwa (Bild: Thom Chandler, Wikimedia, CC)

Alt-Siwa

Sehenswert ist die Altstadt – Schali oder Alt-Siwa genannt. Sie bildete bis ins 19. Jahrhundert den Siedlungskern der Oase, ehe die Verlagerung des Schwerpunkts ins heutige Siwa erfolgte. Die Ruinen der festungsartigen Siedlung auf einem Hügel zeigen die typische traditionelle Bauweise aus Salzton. Aussenmauer, Moschee und die Häuser fügen sich zu einem geschlossenen Gesamtbild. Die heutige Oasenstadt Siwa ist erst im 20. Jahrhundert entstanden, ihre bedeutendste Sehenswürdigkeit ist das Grab des Sidi Suleiman, eines islamischen Heiligen, der hier geboren wurde und wirkte.

Salzseen und Sumpflandschaften

In der Oase und ihrem Umfeld gibt es eine Reihe von Quellen und Quellseen. Manche sind stark salzhaltig und erinnern an das Tote Meer. Einer dieser Seen ist zum Beispiel der Schiyata, der schon fast unmittelbar an der ägyptisch-libyschen Grenze liegt. Die blaue Wasserfläche mit kargem Randbewuchs inmitten nackter Kalksteinfelsen und -hügel ist ein Anblick von besonderem Reiz.

Sumpflandschaften in der Wüste bietet die Senke Tabaghbagh östlich von Siwa. Sie gilt als einer der schönsten Orte der Region. Hier befinden sich mehrere Quellen, die teilweise auch an die Oberfläche treten. In ihrer Umgebung gedeiht üppige Vegetation.



Im Grossen Sandmeer

In die Abgeschiedenheit und Einsamkeit führen dagegen Trips in das Grosse Sandmeer, das südlich der Oase beginnt. Es vermittelt Besuchern mit seinen endlosen Sanddünen, die sich über viele Kilometer erstrecken und teilweise über 100 Meter hoch sind, das typische Bild, das üblicherweise die Vorstellung von Wüste prägt. Das Grosse Sandmeer umfasst eine Fläche von 72’000 Quadratkilometern und ist damit wesentlich grösser als die Schweiz. Es ist eine lebensfeindliche Region, nach deren Besuch man die Rückkehr ins grüne Siwa umso mehr geniesst.

 

Artikelbild: Oase Siwa – Neu-Siwa (© Kevin Gabbert, Wikimedia, CC)


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Mehr zu Stephan Gerhard

ist seit Jahren als freier Autor und Texter tätig und beschäftigt sich bevorzugt mit Themen rund um Finanzen, Geldanlagen und Versicherungen sowie Wirtschaft. Als langjähriger Mitarbeiter bei einem Bankenverband und einem grossen Logistikkonzern verfügt er über umfassende Erfahrungen in diesen Gebieten.

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