Aveiro - Salinen, Strände und Lagunen im portugiesischen Venedig

Am Rande einer Küstenlagune im zentralen Portugal lockt Aveiro mit malerischen Kanälen, farbenfrohen Fischerbooten und dem pulsierenden Leben einer jungen Studentenstadt. 60 km südlich von Porto bildet die Hafenstadt eines der wirtschaftlichen und kulturellen Zentren an der portugiesischen Atlantikküste.

Berühmt ist Aveiro vor allem für seine Kanäle und Brücken, denen die Stadt den Beinamen „portugiesisches Venedig“ verdankt. Dabei bezaubert die 80.000-Einwohner-Stadt an der Ria de Aveiro zugleich mit der authentischen Atmosphäre einer Hafenstadt, die vom Tourismus noch nicht verfälscht wurde.

Mit einer Bevölkerung von 120.000 Einwohnern im Ballungsraum zählt Aveiro zugleich zu den wichtigsten Städten im zentralen Portugal. Die Nähe zum Meer ist hier überall zu spüren. Traditionelle Wirtschaftszweige wie die Fischerei, die Salzgewinnung und der Algenfang haben zwar mittlerweile etwas an Bedeutung verloren; Aveiro verfügt jedoch nach wie vor über einen bedeutenden Seehafen.


Kathedrale von Aveiro (© Alegna13 / Wikimedia / CC)


Zentrum des Fischfangs und der Salzgewinnung

Die Stadt Aveiro besteht schon seit mehr als tausend Jahren. Die Siedlung verdankt ihre Bedeutung seit jeher dem Seehandel und der Salzgewinnung. Bis heute wird am Stadtfluss Ria de Aveiro Salz abgebaut. Die Ria bildet nördlich der Stadt eine Küstenlagune, die an der Mündung des Rio Vouga in den Atlantik auch einer aussergewöhnlichen Artenvielfalt als Lebensraum dient. Das frische Salzwasser, das durch die Gezeiten vom Atlantik angespült wird, macht die Ria zu einem idealen Ort für die Salzgewinnung.

Im 16. Jahrhundert entwickelte sich Aveiro zu einem bedeutenden Zentrum der Hochsee-Fischerei. Die Kathedrale von Aveiro wurde gebaut und die Stadt samt Umland zum Herzogtum erhoben. Im Jahr 1575 erführ die städtische Fischerei einen schweren Rückschlag, als durch einen Sturm die Hafeneinfahrt versandete. In den folgenden Jahrhunderten verlor Aveiro an Bedeutung, bis im Jahr 1808 eine neue Hafeneinfahrt eröffnet werden konnte. Heute verfügt Aveiro über einen grossen Seehafen, der auch touristisch immer mehr an Bedeutung gewinnt.


Farbenfrohe Fischerboote auf der Ria de Aveiro (© Rosino / Wikimedia / CC)


Unterwegs im portugiesischen Venedig

Dass Aveiro den Beinamen „portugiesisches Venedig“ trägt, ist den Kanälen zu verdanken, die von der Lagune der Ria de Aveiro in die Stadt führen. Der Canal de São Roque, der Canal das Pirâmides und der Canal dos Santos Mârtires passieren auf ihrem Weg malerische Brücken, historische Wohnhäuser und die bunten Boote der Tangfischer, die heute wie vor vielen Hundert Jahren in den Wellen der Kanäle schaukeln. Mittlerweile bieten viele Fischer Rundfahrten an, in deren Rahmen die faszinierende Wasserlandschaft der Ria de Aveiro erkundet werden kann.

Die Kathedrale von Aveiro, die Igreja de São Domingos, zählt zu den ersten bedeutenden Bauwerken der Stadt aus der Zeit des Fischerei-Booms. Die Kathedrale wurde als Teil des ersten Klosters von Aveiro errichtet, eines Dominikaner-Klosters, dessen Gründung bis ins Jahr 1423 zurückreicht. Das Kloster wurde im Laufe der Jahrhunderte durch Brände fast völlig zerstört; die Kirche konnte jedoch erhalten werden. Bauelemente aus unterschiedlichen Epochen, teilweise mit kunstvollen Details, zeugen von wiederholten Renovierungen und Erweiterungen der einschiffigen Kirche. Sehenswert ist auch die Igreja da Nossa Senhora da Apresentação, eine 1606 fertiggestellte Kirche, die mit ihrer besonders kunstvollen Kachelfassade beeindruckt.


Igreja da Nossa Senhora da Apresentação (© jad99 / Wikimedia / CC)


Aveiro – Studentenstadt und kulturelles Zentrum

Die Universität von Aveiro wurde erst im Jahr 1973 gegründet und zählt damit zu den jüngsten Universitäten des Landes. Die Bildungseinrichtung prägt die Hafenstadt nicht nur mit ihren rund 12.500 Studenten, sondern ist auch für die städtebauliche und architektonische Qualität seines Campus bekannt. Die streng geordneten Einzelgebäude sind um eine Freifläche angeordnet, die sich zu den Lagunenlandschaften der Ria de Aveiro öffnet. Einige der Gebäude wurden von Álvaro Siza Vieira entworfen, dem Hauptvertreter der portugiesischen modernen Architektur.

In den Räumen eines ehemaligen Klosters, des Mosteiro de Jesus, ist das Stadtmuseum Museu de Aveiro angesiedelt. Hier können sich Besucher ein Bild von der Geschichte und der kulturellen Identität der Stadt machen. Das Jagd- und Fischfangmuseum am Stadtpark wiederum stellt die Säugetiere, Fische und Vogelarten vor, denen die Ria de Aveiro als Lebensraum dient. Bedeutendste kulturelle Einrichtung von Aveiro ist das Stadttheater Teatro Aveirense. Das Theater wurde im Jahr 1879 gegründet, das Gebäude selbst jedoch erstmals 1881 fertiggestellt. Heute dient das Teatro Aveirense nicht nur als Aufführungsort für Theatervorstellungen; auch Filmserien, Konzerte und weitere kulturelle Veranstaltungen finden hier regelmässig statt.


Gestreifte Häuser am Strand von Costa Nova (© Andreas Trepte / Wikimedia / CC)


Vom Fischmarkt an den Strand

Dass Aveiro vom Meer geprägt wird, ist beim Rundgang durch die Stadt kaum zu übersehen. Neben den vielen Fischrestaurants finden Besucher vor allem auf dem Fischmarkt „Mercado do Peixe“ frische Meereserzeugnisse in Hülle und Fülle. Der Markt findet jeden Vormittag auf der Praça do Peixe statt, dem „Fischplatz“. In den Abendstunden ist der Platz ein beliebtes Ausflugsziel der örtlichen Studenten, die nicht nur am Wochenende die vielen Kneipen und Bars rund um den Platz bevölkern.

Ausserhalb der Stadt können die Salinen von Aveiro besichtigt werden. Die Salzgewinnung zählt zu den ältesten Wirtschaftszweigen der Stadt, die bis heute betrieben werden. Auf der südwestlichen Seite der Flussmündung laden Aveiros Strände zu einem Besuch ein. Besonders charakteristisch sind die gestreiften Häuser, die sich im Stadtteil Costa Nova am gleichnamigen Strand entlangziehen.

 

 

Oberstes Bild: Boote der Tangfischer im Zentrum von Aveiro (© endless autumn / Wikimedia / CC)[vc_text_separator title=“Wo liegt dieses Reiseziel?“ title_align=“separator_align_center“ color=“grey“][vc_gmaps link=“#E-8_JTNDaWZyYW1lJTIwc3JjJTNEJTIyaHR0cHMlM0ElMkYlMkZ3d3cuZ29vZ2xlLmNvbSUyRm1hcHMlMkZlbWJlZCUzRnBiJTNEJTIxMW0xOCUyMTFtMTIlMjExbTMlMjExZDE5Mzc5OS4zODEyMjkzMzc5JTIxMmQtOC42Mzk1NTUzNTAwMDAwMSUyMTNkNDAuNjI3MzM4NDUwMDAwMDIlMjEybTMlMjExZjAlMjEyZjAlMjEzZjAlMjEzbTIlMjExaTEwMjQlMjEyaTc2OCUyMTRmMTMuMSUyMTNtMyUyMTFtMiUyMTFzMHhkMjM5ODA1YTRiNTcyOTklMjUzQTB4NTQwODJjZmI5YjllMTVmNSUyMTJzQXZlaXJvJTI1MkMlMkJQb3J0dWdhbCUyMTVlMCUyMTNtMiUyMTFzZGUlMjEyc2RlJTIxNHYxNDA3NzQ3NTE3MzI1JTIyJTIwd2lkdGglM0QlMjI2MDAlMjIlMjBoZWlnaHQlM0QlMjI0NTAlMjIlMjBmcmFtZWJvcmRlciUzRCUyMjAlMjIlMjBzdHlsZSUzRCUyMmJvcmRlciUzQTAlMjIlM0UlM0MlMkZpZnJhbWUlM0U=“ size=“350″]

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