Der Regenschirm – ein Utensil für verregnete Urlaubstage

Haben Sie auch schon einmal über Hitze geklagt? Beneiden Sie die Menschen, die in den Ferien immerzu am Strand liegen? Verbrachten Sie auf Reisen schlaflose Nächte, in denen Sie gegen Mücken kämpften?

Haben Sie in der Mittagshitze nach etwas Schatten Ausschau gehalten und die kühlen Herbsttage intensiv herbeigesehnt? Und jetzt – die Sonne versteckt sich hinter Wolken, Ihre Kleidung ist langärmlig und Sie müssen die Zeit abpassen, zwischen zwei Regenschauern einmal vor die Tür zu kommen. Haben Sie vergessen, dass in der Schweiz die Tage des Sommers so kostbar sind? Auf jede Hitzewelle folgt eine Regenfront – Zeit für den Regenschirm!

Engländer sind es gewohnt: Auf ihrer trüben Insel sind sie traditionell auf Regen eingestellt, und damit ist der Regenschirm ist Teil ihrer Garderobe. Als Schweizer halten Sie den Sommer für beständig, verlassen demzufolge recht leichtsinnig hemdsärmelig Ihre Unterkunft – und kehren begossen zurück. Regenschirme werden so lange als lästige Gegenstände betrachtet, bis man sie wirklich braucht. Und das kann auch im Urlaub passieren. Also machen Sie es sich während Ihrer Ferienreise zur Gewohnheit: Lassen Sie einen Regenschirm Teil Ihres ganz persönlichen Stils werden. Sie dürfen staunen, wie viele Varianten dieses nützlichen Utensils es mittlerweile gibt. Hier erhalten Sie einen Überblick.


Als Langschirme werden Schirme bezeichnet, bei denen das Zusammenschieben nicht möglich ist. (Bild: SunKids / Shuuerstock.com)


Kleines Lexikon der Modelle

In Europa gibt es den Regenschirm schon seit vielen Jahrhunderten, was auch ein Hinweis darauf ist, dass sich das Wetter innerhalb dieser Zeit nicht gravierend verändert hat. Wegen dieser langen Daseinsperiode des nützlichen Dings existieren inzwischen viele Varianten: Dem Laien fallen spontan die Rubriken Stockschirm und Knirps ein, der Experte kann die Aufzählung aber um manche Sonderkonstruktion, die für Spezialanwendungen in Beruf und Freizeit geschaffen worden ist, ergänzen.

Nimmt man es genau, so ist bereits die Differenzierung zwischen Stock- und Taschenschirm laienhaft und nicht haltbar. Ein Stockschirm kann durchaus zum Zusammenschieben sein und damit fällt er wieder unter das Genre der Taschenschirme. All jene Modelle, die diese praktische Funktion nicht besitzen, werden als Langschirme bezeichnet. Die Minimalisierung von Regenschirmen scheint ein beliebtes Terrain für Tüftler zu sein. Zwei Untergattungen, der Mini-Taschenschirm und der Piccolo, sind daraus hervorgegangen. Ein Piccoloschirm misst zusammengefaltet weniger als 20 cm und kann daher bedenkenlos in der Tasche Ihres Herbstmantels verschwinden.


Taschenschirme sind bequem und praktisch. (Bild: Vas / Shutterstock.com)


Hobbyartikel, Objekt für Sammler oder Standeszeichen

Kennen Sie den Golfschirm? Wahrscheinlich nicht, wenn Sie nicht ein Anhänger des edlen Rasensports sind. Er ist gross, sonnenresistent und mit einer besonders stabilen Spitze ausgestattet, die sich in den Rasen rammen lässt, damit die Hände für den Abschlag frei sind. Anglerschirme haben Sie bestimmt bei Ihrem letzten Ausflug an den See gesehen: Diese zeltartigen, robusten Modelle trotzen jeder Witterung. Zum gleichen Zweck, aber in praktischer handlicher Grösse, werden Trekkingschirme hergestellt. Für manchen Outdoor-Sportlern ist ein solches Utensil völlig indiskutabel. Auf offener Strecke, direkt unter einem Sommer-Wolkenbruch, könnte sich seine Meinung darüber ändern.

Portierschirme sind aus Fotoaufnahmen der Hautevolee bekannt: Der Hoteldiener begleitet bedeutende Gesellschaftsdamen unter einem schützenden Dach vom Luxuswagen bis zum standesgemässen Hotel. Für Angler, Wanderer und Senioren bieten sich Stützschirme an. Ein raffinierter Mechanismus erlaubt bei ihnen den schnellen Umbau des Schirms zu einem Behelfssitz. Künstlerschirme sind keine Schirme für Künstler, sondern Sammelobjekte in einer jeweils limitierten Auflage, deren Design von Künstlern gestaltet wurde. Darüber hinaus gibt es beispielsweise noch Selbstverteidigungsschirme – diese schützen Sie dank ihrer robusten Bauweise im Falle eines Angriffs. Wie Sie nun schon in aller Kürze gesehen haben: Über Regenschirme liesse sich eine Enzyklopädie schreiben.


Traditioneller Schirmfachhandel in London (Bild: Sir James, Wikimedia, GNU)


Welche Qualitäten weisen gute Regenschirme auf?

Dass ein Schirm wasserdicht sein sollte, ist selbstverständlich. Er wird es auch im unteren Preissegment sein. Doch wie lange wird er Ihnen zur Verfügung stehen? Schauen Sie sich unter diesem Aspekt sein Gestell an: Wenn es aus Aluminium gearbeitet ist, dann hüten Sie sich vor Windstössen, denn sie können das Schirmdach leicht umklappen. Und nach einer solchen kleinen Slapstick-Einlage wird Ihr Regenschutz nie mehr das sein, was er einmal war. In dieser Hinsicht besser und natürlich teurer sind Modelle aus Federstahl, einem Material, was sowohl stabil als auch elastisch ist. Neuerdings wird auch Fiberglas eingesetzt, allerdings geht dies auf Kosten eines gediegenen Gewichts.

Überlegen Sie sich vor dem Kauf, zu welchem Öffnungsmechanismus Sie neigen. Automatikschirme vermitteln das gewisse Etwas eines leichthändigen Zaubertricks. Wenn sich eine schwere Regenwolke über die Köpfe schiebt, die ersten Tropfen herunterplatzen, vermag plötzlich ein schützendes Dach aus der Hand des Automatikschirm-Besitzers zu wachsen. Manche Schirme verfügen sogar über einen automatischen Schliessmechanismus.

Aber: Je komplizierter die Gerätschaft, desto anfälliger ist der Schirm. Sie sollten auf eine einfache Lösung setzen. Oder Sie akzeptieren, dass Sie durchaus zu den Menschen gehören, die beim Öffnen und Schliessen eines Schirms mit Handöffnung ein mögliches Quetschen ihrer Finger in Kauf nehmen.


Regeschirmstöcke (Bild: Jorge Royan, Wikimedia, CC)


Das Material für den Stock des Schirms ist im besten Fall Holz – der Klassiker. Es sieht und fasst sich schön an und ist ausserdem widerstandsfähiger als Kunststoff. Bei guten Schirmen wird der Stock aus einem einzigen Stück Hartholz gearbeitet. Das Dach, die eigentliche Funktion des beschriebenen Regenutensils, wird aus Nylon, Baumwolle oder Polyester gefertigt. Diese Stoffe unterscheiden sich in puncto Wasserundurchlässigkeit kaum.

Als praktisch erweist sich eine zusätzliche Teflonbeschichtung. Diese sorgt für eine schnelle Trocknung und weist Schmutz ab. Wenn Sie Ihren nassen Schirm mit ins Büro nehmen, ist er aufgespannt nach fünf Minuten getrocknet.



Wie viel Geld gibt man aus?

Es gibt ein Argument für die Anschaffung eines billigen Schirms: Ausser dem Kugelschreiber kommt nämlich kein Gebrauchsgegenstand schneller abhanden. Liebhaber exklusiver Schirme debattieren gerade andersherum: Ein Regendach, das so viel Geld wie das kürzlich gekaufte Paar Premiumschuhe gekostet hat, werden Sie nicht so schnell liegen lassen. Statistiken gibt es allerdings zu diesem Thema noch nicht.

 

Oberstes Bild: Der Regenschirm – ein Utensil für verregnete Urlaubstage. (© gpointstudio / Shutterstock.com)

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