Deutliches Wachstum für Schweizer Alpendestinationen

Die Schweizer Tourismuswirtschaft konnte in 2013 und 2014 laut einer Studie vom BAK Basel wieder deutlich zu legen. Berücksichtigt wurden 150 internationale Destinationen im Alpenraum.

Im Performance-Index für das Jahr 2014 schneidet Luzern im Sommer sogar als erfolgreichste Alpendestination ab.

In den Jahren 2013 und 2014 zeigt sich im Schweizer Alpenraum eine Trendwende – nach den schwierigen Jahren für die Schweizer Tourismuswirtschaft während der Wirtschaftskrise und der ersten Aufwertungsphase des Frankens in den Jahren 2009 bis 2011. Gemäss den Resultaten des „Internationalen Benchmarking Programms für den Schweizer Tourismus: Projektphase 2014-2015” vom Wirtschaftsforschungsinstitut BAK Basel waren zahlreiche Schweizer Alpendestinationen im Untersuchungsjahr 2014 sowohl in der Winter- als auch in der Sommersaison im Vergleich zum Mittelwert des gesamten Alpenraums überdurchschnittlich erfolgreich.

Allerdings seien die Aussichten für 2015 und 2016 wenig günstig, da die Aufhebung des Euro-Mindestkurses im Januar 2015 für die Schweizer Tourismuswirtschaft massiv negative Konsequenzen mit sich gebracht hat, so die Autoren der Studie.

Luzern auf Pole Position

Erfolgreichste Schweizer Destination ist im Tourismusjahr 2014 Luzern und belegt im internationalen Ranking von insgesamt 149 untersuchten alpinen Destinationen den hervorragenden zweiten Platz. Nach wie vor ist die Zentralschweizer Destination auch die einzige Schweizer Destination in den Top 15 des „BAK Topindex”.


Erfolgreichste Schweizer Destination ist im Tourismusjahr 2014 Luzern. (Bild: © Mariia Golovianko – shutterstock.com)

Gemäss diesem Performance-Index konnte Luzern die Hotelbetten sehr gut auslasten und hat zudem seine Marktanteile deutlich erhöht. Für eine derart gute Position im gesamten Tourismusjahr sind Erfolge sowohl in der Sommer- als auch in der Wintersaison nötig. Luzern verdankt seine gute Platzierung jedoch insbesondere der überragenden Performance im Sommer, wo die Destination die Rangliste sogar anführt.

Österreich hat insgesamt die Nase vorn

Im gesamten Alpenraum ist das Grossarltal die erfolgreichste Destination im Winter wie auch im Sommer. Die Salzburger Destination war bereits in den Vorjahren regelmässig auf den ersten beiden Plätzen zu finden. Vor allem durch eine hervorragende Auslastung ist das Grossarltal 2014 auf den ersten Rang vorgerückt. Die Salzburger Destination profitiert von einer starken Beherbergungsstruktur mit einem hohen Betten-anteil im hochwertigen Segment und vergleichsweise wenigen Zweitwohnungsbetten.

Den dritten Platz in der „BAK Topindex” belegt das Kleinwalsertal. Die Vorarlberger Destination ist ein Dauergast in den vordersten Rängen des Indexes und hatte in den beiden Vorjahren dank guten Werten übers ganze Jahr die Spitzenposition inne. Die Top-Positionierungen gehen insbesondere auf eine hohe Auslastung und eine sehr gute Ertragskraft zurück sowie den guten Positionierung als Familiendesination und der Anbindung zum Skigebiet der deutschen Destination Oberstdorf.

Schweizer Destinationen auch im Sommer top

Die Spitzenposition im Ranking der Sommersaison 2014 nimmt die Schweizer Destination Luzern ein. Sie erreicht eine herausragende Auslastung und kann bei steigenden Logiernächtezahlen einen hohen Ertrag pro Übernachtung erzielen. Bereits in der Auswertung der Jahre 2007, 2008, 2010, 2012 und 2013 war Luzern die erfolgreichste Sommerdestination. Luzern verfügt über eine hohe Dichte an Attraktionspunkten und profitiert von der Lage am Vierwaldstättersee.



Mit Interlaken befindet sich die zweite Schweizer Destination im Ranking auf Platz 4. Dort zeigt sich eine ausgesprochen gute Auslastung der Hotelkapazitäten. Interlaken profitiert insbesondere von der erfolgversprechenden Kombination „Berge und Seen”. Zudem ist die Berner Oberländer Destinati-on auf dem stark wachsenden asiatischen Markt sehr gut positioniert, welcher in Interlaken 2014 rund ein Drittel der Nachfrage ausmachte.

Die Ränge 2 und 3 werden von den österreichischen Destinationen Salzburg und Umgebung sowie Ferienregion Reutte belegt. Dabei profitieren beide Destinationen von deutlich gestiegenen Marktanteilen sowie einer sehr hohen Auslastung.

Auffallend ist, dass viele Destinationen, die im Sommer die ersten 15 Ränge belegen, unter anderem auch über eine Kernstadt als Teil der Destination verfügen, samt den damit verbundenen attraktiven Kultur- und sonstigen Angeboten. Im Sommer bildet ein nicht rein alpin geprägtes Angebot mit die Grundlage für besonderen Erfolg.

Im Sommer verteilen sich die Spitzendestinationen, trotz eines Schwerpunkts in Österreich, über den gesamten Alpenraum. Unter den Top 15 finden sich zwei schweizerische,  eine deutsche, drei italienische und neun österreichische Destinationen.

Der Winter gehört den Österreichern

Im Winterhalbjahr führt die Vorarlberger Destination Lech-Zürs das Ranking an. Bereits seit 2007 befindet sich Lech-Zürs immer unter den ersten drei Positionen des Rankings. Die Tiroler Destinationen Paznaun und Serfaus-Fiss-Ladis folgen im Ranking auf dem 2. und 3. Platz.



Mit Zermatt auf dem 14. Rang schafft es die beste Schweizer Destination gerade noch unter die 15 erfolgreichsten Destinationen.

Allgemein zeigt sich im Winter eine noch deutlichere Dominanz der österreichischen Destinationen. Die Top 10 werden allein von österreichischen Destinationen bestritten. Unter den ersten 15 Destinationen befinden sich neben Zermatt noch zwei italienische Destinationen im Ranking.

 

Artikel von: htr/npa
Artikelbild: © Bildagentur Zoonar GmbH – shutterstock.com

jQuery(document).ready(function(){if(jQuery.fn.gslider) {jQuery('.g-16').gslider({groupid:16,speed:10000,repeat_impressions:'Y'});}});