Erfolg für VIER PFOTEN: Tourismus-Branche setzt Zeichen gegen Tierquälerei
VON belmedia Redaktion Asien News
75 internationale Tourismusbetriebe gegen Hunde-und Katzenfleischhandel in Südoastasien
Am heutigen internationalen Welttourismustag fordert die globale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN gemeinsam mit 75 internationalen Tourismusbetrieben, die die laufende Kampagne unterstützen, ein Ende des Hunde- und Katzenfleischhandels in Südoastasien.
Jährlich werden in den Top-Tourismus Destinationen Indonesien und Vietnam, sowie in Kambodscha Schätzungen zufolge zehn Millionen Hunde und Katzen gefangen und für ihr Fleisch geschlachtet. Bei den meisten Tieren handelt es sich dabei um gestohlene Haustiere und Streuner. Die schiere Dimension und das damit einhergehende Tierleid machen den Handel zu einem der grössten Tierschutzprobleme des Asiatischen Kontinents.
Bis Ende 2022 wird erwartet, dass die Zahl der ausländischen Touristen in südostasiatischen Ländern von 129,2 Millionen (2018) auf 155,4 Millionen steigen wird. Das entspricht einem jährlichen Plus von 4,72 Prozent. Im Jahr 2019 trug der Reise- und Tourismussektor mit fast 400 Millionen US-Dollar am Bruttoinlandsprodukt dieser drei Länder bei. „Es gibt eine unglaubliche Resonanz in der Reise- und Tourismusbranche zu diesem wichtigen Tierschutzthema. Wir sehen, dass immer mehr Unternehmen und ihre Kunden diesen grausamen Handel nicht mehr unterstützen wollen, und öffentlich nach einem sofortigen Ende verlangen. Umfragen zeigen, dass auch über 90 Prozent der Menschen in Südostasien ein Verbot dieses Handels fordern“, sagt Dr. Karan Kukreja, Kampagnenleiter in Südostasien für VIER PFOTEN. „Unsere Kampagne, die bisher fast zwei Millionen Unterschriften bekommen hat, macht kontinuierlich Fortschritte. Allein in den letzten beiden Jahren haben wir erreicht, dass wichtige Städte und Regionen wie beispielsweise Hoi An in Vietnam und Bali, Indonesien, diesen grausamen Handel verboten haben.“
Hintergrund zur Situation in Asien
In ganz Asien wächst der Widerstand gegen den Handel mit Hunde- und Katzenfleisch. Immer mehr Länder und Gebiete (Taiwan, Hongkong, die Philippinen, Thailand und zwei Grossstädte auf dem chinesischen Festland) verbieten mittlerweile den Handel mit Hunden sowie deren Schlachtung, Verkauf und Verzehr. Im September 2021 deutete der frühere südkoreanische Präsident Moon Jae-in an, dass es an der Zeit sei, ein Verbot von Hundefleisch in Erwägung zu ziehen. Seitdem befasst sich eine von der Regierung initiierte Arbeitsgruppe mit dem Thema. Auch der dieses Jahr neu gewählte Präsident Yoon Suk-yeol hat bereits erklärt, dass er sich einem Verbot von Hundefleisch nicht widersetzen würde, sofern ein gesellschaftlicher Konsens besteht.
Eine Umfrage von VIER-PFOTEN, die Anfang 2021 in ganz Vietnam durchgeführt wurde, ergab, dass sich die Mehrheit der Vietnamesen wünscht, dass ihre Regierung konkrete Massnahmen ergreift. Auf die Frage, ob sie ein Verbot des Handels mit Hunde- und Katzenfleisch unterstützen würden, antworteten 88 Prozent der Befragten, dass sie eine solche Massnahme befürworten würden. Darüber hinaus wurden die Teilnehmern gefragt, ob der Verzehr von Hunde- und Katzenfleisch ihrer Meinung nach zur vietnamesischen Kultur gehöre. Die eindeutige Antwort lautete: Nein. 95 Prozent der Befragten gaben an, dass dies nicht zu ihrer Kultur gehöre.
Quelle: VIER PFOTE
Bilder: © FOUR PAWS