Hergiswil – das Kräuterdorf am Napf
Das Dorf Hergiswil bei Willisau liegt im Westen des Kantons Luzern und hat etwas weniger als 2’000 Einwohner. Bekannter ist der Ort unter der Bezeichnung Hergiswil am Napf, um sich so von der gleichnamigen Gemeinde im Kanton Nidwalden zu unterscheiden.
Hergiswil ist nicht gerade als Ferienort bekannt. Dennoch empfiehlt es sich, einen Abstecher nach Hergiswil zu unternehmen, denn in dem Dorf gibt es doch einiges zu entdecken.
Abseits der grossen Touristenströme
Die Umgebung von Hergiswil kann als malerisch und abwechslungsreich bezeichnet werden. Die idyllische Landschaft zu Füssen des Napf und Kanzelegg ist überwiegend von landwirtschaftlichen Nutzflächen geprägt. Das Hinterland hingegen wird dominiert von Wäldern und Gehölzflächen.
Hergiswil liegt abseits grosser Verkehrsverbindungen und ist somit ein Ort der Ruhe und Entspannung. Nicht einmal 5 % der Gemeindefläche sind bebaut und garantiert dem Feriengast erholsame Tage abseits von der Hektik des Alltags und bietet vielfältige Freizeitmöglichkeiten.
Hier dreht sich alles um Kräuter
Hergiswil gilt als Kräuterdorf am Napf und der Anbau von Kräutern spielt eine überaus wichtige Rolle. Ein Rundgang auf dem Kräuterwanderweg oder der Besuch des Kräutergartens dürfen bei einem Aufenthalt in Hergiswil eigentlich nicht fehlen. Der Kräuterwanderweg beginnt im Dorfzentrum direkt an einer Informationstafel.
Während der Wanderung durch die beschauliche Hügellandschaft erfahren die Wanderer eine ganze Menge Interessantes über eine Vielzahl von Kräutern. Für ein zünftiges Picknick unterwegs laden einige Feuerstellen ein. Interessant ist auch der Besuch des Kräutergartens, vor allem im Sommer und im Herbst. Der angrenzende Biohof hat sich auf den Anbau von Kräutern spezialisiert und bietet verschiedene Produkte auch zum Verkauf an.
Unterwegs auf dem Grenzpfad Napfbergland
Die Umgebung von Hergiswil lässt sich sehr gut auf Schusters Rappen erkunden. Ein besonders schöner Wanderweg ist der Grenzpfad Napfbergland. Er führt von Langenthal im zentralen Schweizer Mittelland durch wunderschöne Landschaften bis zum Brüning.
Der insgesamt 115 Kilometer lange Wanderweg wurde im Jahr 1998 anlässlich des 150-jährigen Jubiläums der modernen Eidgenossenschaft eröffnet und kann in seiner gesamten Länge in sechs Tagesetappen erwandert werden. Aufgrund guter Anbindungen an die öffentlichen Verkehrsmittel lassen sich auch ganz bequem Tagestouren unternehmen. Der Grenzpfad führt entlang der volkskundlichen Grenze zwischen dem Kanton Bern und der Zentralschweiz und ist bekannt dafür, viel von seiner Ursprünglichkeit bewahrt zu haben. Entlang der meist naturnahen Pfade, welche immer wieder zu spektakulären Aussichtspunkten führen, informieren Thementafeln den Wanderer über Natur, Geschichte und Kultur.
Überraschende Architektur
In Hergiswil und seiner nahen Umgebung gibt es zudem manch Sehenswertes zu entdecken. Dem aufmerksamen Beobachter werden bei einem Rundgang durch den Ort einige Gebäude auffallen, welche eher nach Italien denn in die Zentralschweiz gehören. Das ehemalige Schulhaus und heutige Gemeindehaus beispielsweise erinnert an die Einwanderung von Italienern zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Baumeister dieser italienisch anmutenden Häuser war der aus Varese stammende Bauleiter Luigi Macci. Fast schon monumental hingegen präsentiert sich die Pfarrkirche St. Johannes der Täufer. Bei diesem klassizistischen Bauwerk aus der Mitte des 19. Jahrhunderts dominieren sachliche und strenge Formen.
Fazit
Das Kräuterdorf Hergiswil am Napf liegt eingebettet in eine malerische Landschaft abseits der grossen Verkehrströme. Es ist ein interessantes Reiseziel für Menschen, welche in den Ferien Ruhe und Entspannung suchen. In Hergiswil gibt es Interessantes zu entdecken und die Umgebung lädt zu spannenden Wanderungen ein.
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