Hier ist die Zeit stehengeblieben - fünf Orte für Reisen in die Vergangenheit
Es gibt Orte auf der Erde, da scheint die Zeit stehengeblieben zu sein. Seien es die politischen Umstände oder weil Reise-Trends in andere Richtungen wiesen, bei diesen Destinationen ist noch der Charme der Vergangenheit zu spüren.
Das Reiseportal HolidayCheck hat fünf Ziele ausgesucht, wo sich noch authentische Ursprünglichkeit spüren lässt und Besuchermassen fern sind. Es sind dabei nicht nur exotische Ziele wie Kuba, Iran oder Usbekistan, die dies bieten. Auch in traditionellen Reiseorten wie Palm Springs oder Bad Gastein ist vergangene Pracht noch lebendig.
Bad Gastein – das Monte Carlo der Alpen
Im Grand Hotel de l’Europe gingen Kaiser, Könige und Künstler ein und aus. Heilsame Quellen machten Bad Gastein schon früh zu einer der mondänsten Adressen der Alpen. An den Hängen des zu seinen Hochzeiten „Monte Carlo der Alpen“ genannten Ortes reihten sich die prachtvollsten Hotelbauten aneinander, bis die Ära mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs endete.
Die illustren Gäste blieben aus und das Grand Hotel de l’Europe wurde 1988 schliesslich geschlossen, wie viele andere Unterkünfte auch. Die leerstehenden Prachtbauten, von denen inzwischen viele unter Denkmalschutz stehen, machen heute den Charme und Charakter des Ortes aus und locken Retro-Liebhaber zurück ins Salzburger Land.
Hoteltipp: Das Vier-Sterne-Hotel Hapimag Resort Bad Gastein besteht aus einem denkmalgeschützten Hotelpalais und thront mit seinen 154 Apartments über Bad Gastein.
Palm Springs – wo sich einst Stars erholten
Marilyn Monroe, Ava Gardner und Frank Sinatra zogen sich in den Fünfziger- und Sechzigerjahren nach Palm Springs zurück, wenn sie eine Pause vom Trubel Hollywoods brauchten. Art déco-Villen, umgeben von Palmen und Wüstenlandschaft, wurden zum Symbol der angesagtesten Erholungsstätte Kaliforniens.
Bis der Hype abebbte und sich statt Stars vor allem Senioren in der Wüstenstadt erholten. Fernsehserien wie „Mad Men“ und weltberühmte Festivals wie „Coachella“ entstaubten die kalifornische Stadt in den vergangenen Jahren und lockten Berühmtheiten wie Leonardo DiCaprio zurück ins Riverside County. Palm Springs bleibt dennoch eine Zeitkapsel für Nostalgiker, die der Goldenen Ära nachtrauern.
Hoteltipp: Im Vier-Sterne Renaissance Palm Springs Hotel können Gäste sich ins alte Hollywood zurückversetzt fühlen und am grössten Pool von Palm Springs die kalifornische Sonne geniessen.
Iran – der Zauber des alten Persien
Lange galt der Iran vielen Reisenden als zu unsicher, was sich 2013 mit Hassan Rohani als neuem Präsidenten änderte. Das Land erwachte aus seinem Tiefschlaf und entwickelt sich, gerade für Kultureisende, zu einer beliebten Destination.
Die ehemalige Königsstadt Persepolis ist nur eine von insgesamt 17 UNESCO-Welterbestätten des Landes. Eine weitere Attraktion sind die Blumengärten von Schiras. Im Iran finden sich kulturelles Erbe und Kunstschätze aus einer der ältesten Kulturen der Welt. Die seit der Revolution 1979 verschwundenen internationalen Hotelketten kehren langsam zurück und auch die Infrastruktur wird nach und nach ausgebaut.
Aufgrund der strengen Scharia Gesetze, wie Alkoholverbot und Kleiderordnung, wird der Iran jedoch auch in naher Zukunft kein alltägliches Reiseziel werden und so noch länger das ursprüngliche Persien erlebbar machen.
Hoteltipp: Das Fünf-Sterne-Hotel Abbasi im iranischen Isfahan ist ein orientalischer Palast aus dem 17. Jahrhundert, der vor allem für seinen typisch persischen Garten bekannt ist.
Kuba – noch mit morbidem Charme
Die bunten Hausfassaden der kolonialen Bauten bröckeln, viele Oldtimer sind verrostet – der Charme des Verfalls macht Havanna für Reisende besonders interessant. Ein Besuch auf der Insel kommt einer Zeitreise gleich: Mit den vielen barocken, neogotischen und klassizistischen Bauten ist Kuba ein Museum in sich.
Noch: Denn nach sechzig Jahren erwacht Kuba aus dem Tiefschlaf. Die Tage der Retro-Ästhetik sind gezählt und es ist bei den stetig ansteigenden Touristenzahlen nur noch eine Frage der Zeit, bis Kuba den Sprung in die Moderne schafft. Nostalgiker, die den sozialistischen Charme noch erleben wollen, bevor internationale Ketten Einzug halten, sollten sich beeilen.
Hoteltipp: Das historische Dreieinhalb-Sterne-Hotel Armadores de Santander in Havanna ist idealer Ausgangspunkt für Erkundungstouren durch die Hauptstadt.
Usbekistan – entlang der Seidenstrasse
Khiva, Bukhara und Samarkand – die drei bekanntesten Stationen der Seidenstrasse liegen in Usbekistan, einem Land, in das sich bislang nur wenige Reisende verlaufen haben. Mit dem Tod des Präsidenten Islam Karimow rückt das asiatische Land allerdings mehr auf die touristische Weltkarte und plant, sich dem Tourismus weiter zu öffnen.
Neben den Stationen der Seidenstrasse locken Oasenstädte, islamische Architektur und der Aralsee inzwischen immer mehr Reisende an, die das Ursprüngliche fernab des Massentourismus suchen. Obwohl der Stadtkern von Khiva zum UNESCO-Welterbe gehört, ist es dort nicht überlaufen, was auch für die Hauptstadt Taschkent gilt. 1966 wurde diese durch ein Erdbeben nahezu komplett zerstört. Nach dem Wiederaufbau findet man nun eine interessante Mischung aus klassischer, russischer Architektur und alten Moscheen aus dem 12. Jahrhundert vor.
Oberstes Bild: Bad Gastein – See
Quelle: HolidayCheck
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