Jerez de la Frontera – geschichtsträchtiger Ferienort für vielseitig Interessierte
VON Kirsten Schlier Alle Länder Europa
Die Geschichte der Stadt
Schon vor der Expansion des Römischen Reiches gab es im heutigen Stadtgebiet von Jerez de la Frontera Siedlungen, und bereits zur Zeit der islamischen Herrschaft in Spanien war das Areal äusserst begehrt und immer wieder Schauplatz schwerer Gefechte. Ab dem 11. Jahrhundert wuchs der Ort schliesslich zu einer richtigen Stadt heran, was seine Bedeutung noch vergrösserte. Alfonso VII. war es schliesslich, der im Jahr 1133 Jerez de la Frontera plünderte, abbrannte und die Wehrmauern abriss.
Der Wiederaufbau wurde mit grosser, vorausschauender Sorgfalt geplant, sodass das neue Stadtgebiet nach dem Überfall Alfonsos VII. deutlich grösser war. Umliegende Orte wurden eingegliedert, unbebaute Flächen für ein zu erwartendes Bevölkerungswachstum vorsorglich erworben. Bereits 1146 wurde mit der Umsetzung dieser neuen Pläne begonnen.
Im 13. Jahrhundert begann die Christianisierung des Königreichs Kastilien, in das Jerez de la Frontera nun eingegliedert war. Unter Fernando III. und Alfonso X. entstand zudem das europäisch-christliche Andalusien, welches die Kultur der Menschen in der Region bis heute bestimmt. In den folgenden Jahrhunderten war die Stadtgeschichte nicht mehr von Herrschaftsansprüchen, sondern von wirtschaftlichem Aufschwung geprägt. Durch die Entdeckung Amerikas und die Nähe der Stadt zu Cádiz und Sevilla wurde Jerez de la Frontera zur Messestadt. Mit diesem Status erlangte auch der Wein der Region einen höheren Stellenwert auf dem Weltmarkt.
Im Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit wuchs die Anzahl der Künstler in Jerez de la Frontera. Der Druck der Kirche auf den künstlerischen Bereich und auf die persönliche Individualität wurde schwächer und die Kunst damit freier. Im 18. Jahrhundert brachte die Weinindustrie immer noch grossen Aufschwung in die Stadt.
Im 19. Jahrhundert wurde das Stadtbild modernisiert. Strassen wurden begradigt, öffentliche Hygiene-Einrichtungen saniert. Zu den Massnahmen gehörte auch der Abriss der Stadttore. Der Einfluss der Weinindustrie hält bis heute in der Region ungebrochen an.
Sehenswertes in Jerez de la Frontera
Das älteste nach allen Kämpfen um die Stadt noch erhaltene Gebäude in Jerez de la Frontera ist die Festung Alkazar. Sie stammt aus dem 11. Jahrhundert und ist ein im maurischen Stil errichtetes Bauwerk. Hier finden Sie ein erhaltenes Stadttor, eine Moschee, den festungseigenen Kasernenhof und den Villavicencio-Palast. Diesem schliessen sich Gärten sowie Arabische Bäder an. Mit dieser Fülle an verschiedenen Einzelstationen bietet die Festung Alkazar einen idealen Ausgangspunkt zur Entdeckung der Stadt.
Aufgrund der vielen Statuen, Reliefs und anderen interessanten Details ist das Kartäuserkloster ein ebenfalls sehr empfehlenswerter Anlaufpunkt in Jerez de la Frontera. Der einflussreiche Ritter Álvaro Obertos de Valeto liess es Ende des 15. Jahrhunderts errichten. Es finden sich in diesem Kloster verschiedene künstlerische Ausrichtungen. Der Säulengang wurde im griechisch-römischen Baustil gehalten, der Kreuzgang ist gotisch. Innerhalb des Klosters sind zudem der Arrayanes-Hof und die Kapelle Santa María de la Defensión einzigartige Blickfänge. Den Hochaltar schmücken Gemälde von Juan de Ruela.
Das Trio äusserst sehenswerter Gebäude von Jerez de la Frontera rundet die Kathedrale der Stadt ab. Die „Catedral de San Salvador de Jerez de la Frontera“ wurde von 1695 bis 1778 erbaut und diente vorerst als Stiftskirche. Da die Stadt 1980 zum Bistum ernannt wurde, funktionierte man die Kirche, die im Barockstil erbaut wurde, zur Kathedrale um.
Jerez de la Frontera – die Stadt und das Umland
Neben den benannten Sehenswürdigkeiten laden Sie noch viele weitere Gebäude und Strassenzüge in Jerez de la Frontera zum Entdecken und Erleben ein. Besonders Städteurlauber mit geschichtlichem und architektonischem Interesse werden sich in dieser Stadt wohlfühlen. Aber auch für alle, die Entspannung suchen, bieten sich Ferien in Jerez de la Frontera an. Die vielen kulinarischen Genüsse und vor allem der Wein, der die Stadt weltbekannt gemacht hat, laden zum Schlemmen und Geniessen ein.
Überdies gibt es in der Stadt viele Möglichkeiten, professionelle Events abzuhalten. Vom Firmen-Incentive über den Kongress bis hin zur Hochzeit bieten die verschiedenen Hotels, Restaurants sowie Anbieter von Messe- und Kongressflächen das passende Ambiente.
Die nahen Städte Tarifa und Gibraltar, die südöstlich von Jerez de la Frontera liegen, sind jeweils einen bis zwei Tagesausflüge wert und bieten überdies die Möglichkeit, mit der Fähre in die marokkanische Stadt Tanger überzusetzen. Hierhin können Sie ebenfalls einen informativen Tagesausflug unternehmen.
Für alle sportlich aktiven Besucher der Stadt stehen in der Region zahlreiche Golfklubs, Tennisplätze, Wander- und Radwanderwege zur Verfügung. Die Nähe zum Atlantischen Ozean gibt Ihnen die Möglichkeit, gemütlich am Strand zu entspannen und baden zu gehen. Neben den zahlreichen langen Sandstränden im Westen der Stadt können Sie auch in den Seen östlich des Stadtgebiets baden und dort sportlich aktiv werden.
Oberstes Bild: La Paquera Statue in Jerez de la Frontera (© Jerezplataforma, Wikimedia, CC)[vc_text_separator title=“Wo liegt dieses Reiseziel?“ title_align=“separator_align_center“ color=“grey“][vc_gmaps link=“https://maps.google.ch/maps?q=Jerez+de+la+Frontera,+Spanien&hl=de&ie=UTF8&sll=46.362093,9.036255&sspn=6.087923,9.876709&oq=Jerez&hnear=Jerez,+C%C3%A1diz,+Andalusia,+Spanien&t=m&z=14″ size=“350″]