Luxemburg – gross genug für einen Wochenendkurztrip

Luxemburg hat etwas Virtuelles. Man hat davon gehört, es soll existieren, aber Genaues weiss man nicht. Dort gewesen ist man auch noch nicht, und meist kennt man auch niemanden, der schon einmal dort war. Grund genug, um einen neugierigen Blick zu wagen, was hinter der vermeintlichen Virtualität stecken mag.

Mit dem Namen Luxemburg, französisch eigentlich Luxembourg, wird eines der kleinsten, aber reichsten Länder der Welt bezeichnet und gleichzeitig seine Hauptstadt. Das Ganze ist mehr ein Grossherzogtum oder so etwas wie eine parlamentarische Monarchie. Einige Einrichtungen der UNO sind hier, um für etwas Wichtigkeit und Publikum zu sorgen. Eine Fussballnationalmannschaft gibt es zwar auch, aber die wäre mit dem Auftrag überfordert.

Wer sich umtut, der findet viele Gebäude, die bis in Zeiten vor Christus zurückreichen. Wer etwas Grosses und Modernes sieht, liegt mit dem Tipp UNO oft genau richtig. Die Stadt Luxemburg, seit 1990 UNESCO-Weltkulturerbe, kann also prima der Ausgangspunkt für einen Streifzug durch das ganze kleine Land sein.


Cercle Municipal auf der Place d’Armes in Luxemburg Stadt (Bild: Johnny Chicago, Wikimedia, CC)


Buntes Luxemburg – wo man als Einwanderer zur Mehrheit gehört

Hier ist nicht nur diese Tatsache recht kurios. Über 60 % der Menschen, die hier leben, sind Ausländer. So leistet sich der kleine Staat auch gleich drei Amtssprachen: Da ist Luxemburgisch, dann Französisch und auch Deutsch. Das Ganze könnte die Mischung für Weltoffenheit, multikulturellen Charme und Toleranz sein. So ist es ja auch, sagen die einen. Andere stossen sich wohl zunächst am Ruf und Habitus als EU- und Bankenmetropole.

Dennoch sind Theater, Konzerthallen und Museen voll mit kulturellem und vielseitigem Leben. Die Bandbreite reicht vom Mittelalter bis zum Museum MUDAM für die Moderne Kunst oder der Philharmonie, gebaut von Christian de Portzamparc, beides eher postmodern.


Gebäude der Philharmonie Luxemburg auf dem Kirchberg-Plateau, Luxemburg Stadt (Bild: VT98Fan, Wikimedia, CC)


Historisch begann alles mit einer kleinen Festung auf einem Berg. Im 18. Jahrhundert hatten sich darum viele Mauern und kleine Posten angesiedelt. Über 23 Kilometer gibt es unterirdische Verbindungen, und so hatte die Stadt Luxemburg lange den Ruf, uneinnehmbar zu sein, dieser Ruhm gipfelte in der Bezeichnung „Gibraltar im Norden“.

Zwischen Ober- und Unterstadt – ein Luxemburg der Gegensätze

Eine Polarität wird schon in der Architektur deutlich. Luxemburg hat eine Oberstadt, die elegant und vornehm ist, und eine Unterstadt, die eher dörflich daherkommt. Auch wenn nicht die Gefahr besteht, dass man sich bei Rundgängen die Füsse wund läuft, so ist es doch auch originell und passend, in die schicke Oberstadt nicht laufen zu müssen: Man nimmt einen Aufzug. Dieser erhebt einen hoch über das Plateau du St. Esprit.


Blick in Luxemburg von der Altstadt über die Unterstadt auf den Kirchberg (Bild: Guido Radig, Wikimedia, CC)


Der Blick auf die Unterstadt und das Tal der Alzette hat auf jeden Fall Esprit. Doch bei Bedarf geht es noch höher hinauf: Am Kirchberg, einem scherzhaft als Manhattan bezeichneten Fleck, kann man sogar auch noch auf die Oberstadt hinuntersehen. Wechsel der Perspektive ist also immer wieder angesagt, und Wechsel der Sprache auch: Viele Menschen hier sprechen vier Sprachen oder mehr, so kosmopolitisch sind ja nicht einmal New York oder Berlin.

Die Oberstadt bietet viele Möglichkeiten zum exklusiven Shoppen. In der Unterstadt ist mehr das Künstlerviertel: Viele Kneipen gibt es hier, besucht von Architekten, Künstlern und denen, die sich für solche halten. Hier wütete noch vor 100 Jahren die Cholera. Es ging immer von oben nach unten, was die Oberstadt nicht wollte, wurde nach unten entsorgt: Tagelöhner, Handwerker und zugehörige Sägewerke, Handwerksbetriebe und Gerbereien.


Place d’Armes in Luxembourg (Bild: Wolfgang Stuck, Wikimedia)


Was zu sehen (und zu essen) lohnt

Die Gegensätze bleiben einem auf den weiteren Wegen durch Luxemburg treu: Geht man etwa über den sogenannten Knuedler, wo es viele kleine Essbuden und Stände gibt, klingt einem deftiges Deutsch und auch elegantes Französisch ans Ohr. Schaut man sich um, wirkt das alles hier aber doch eher kleinstädtisch und etwas muffig. Doch das lässt sich ganz leicht ändern.

Nur wenige Schritte weiter, und man steht bei der grossherzoglichen Residenz. Lea Linster, eine angesagte Starköchin, betreibt hier ein Café. Wenn man etwas Geduld hat und hier sitzen bleibt, so ist es nicht selten, dass man einen Politiker, Staatsmann oder UN-Generalsekretär sieht, der gerade von einer Audienz bei dem Grossherzog Henri I. kommt. Auf die Corniche, die Kathedrale, das Rathaus oder die Lützelburg stösst man irgendwann von selber.



Noch was zur Sternenküche: In Luxemburg lässt es sich sehr gut speisen. An der französischen Küche orientiert, gibt es in Brasserie, Restaurants und Bistros für den, der nicht so auf die schlanke Linie achtet, die leckersten Dinge zu essen – Poulet au Riesling, Foie gras oder Boeuf Tartar. Ganz Luxemburg kommt auf 17 Sterne von Michelin, so viele hat kaum eine andere Stadt in Europa.

 

Oberstes Bild: Blick über den Bockfelsen auf die Oberstadt (© Streppel, Wikimedia, GNU)[vc_text_separator title=“Wo liegt dieses Reiseziel?“ title_align=“separator_align_center“ color=“grey“][vc_gmaps link=“https://www.google.ch/maps?q=Luxembourg,+Luxemburg&hl=de&sll=46.813187,8.22421&sspn=2.154157,5.410767&oq=Luxemburg+&hnear=Luxemburg&t=m&z=12″ size=“350″]

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