Mar Menor – Urlaubsregion an zwei Meeren

In der südspanischen Region Murcia liegt das Mar Menor, das „kleine“ Meer. Das Binnengewässer wird durch einen 24 Kilometer langen Arm vom Mittelmeer abgetrennt. Dem Schlamm des extrem salzhaltigen Gewässers wird eine heilende Wirkung zugeschrieben. Doch nicht nur Kurgäste fühlen sich an Europas grösster Küstenlagune wohl, die Region hält besonders für Wassersportler vielfältige Möglichkeiten bereit.

Bereits Phönizier und Araber liessen sich am „kleinen“ Meer nieder, um ihre Sommer hier zu verbringen. Noch immer zeugen Wachtürme in der Nähe von Los Alcázares von der einstigen Herrschaft. Heute ist die Region ein beliebtes Reiseziel für Erholungssuchende und Badeurlauber, das mit mehr als 3000 Sonnenstunden und 320 Sonnentagen jährlich ein wunderbares Klima garantiert. Wenn es überhaupt einmal regnet, dann in der Regel in den Monaten zwischen Januar und Mai. Das Wasser des Mar Menor kann in den Sommermonaten aufgrund der geringen Wassertiefe bis zu 36 Grad Celsius warm werden.


Blick über das Mar Menor in östlicher Richtung (Bild: Slick, Wikimedia, CC)


Der bekannteste Ort am Mar Menor ist La Manga, das durch seine einmalige Lage an zwei Meeren punktet: Auf der einen Seite liegen die herrlich weissen Strände des Mittelmeers; überqueren Sie an einer schmalen Stelle die Strasse, geniessen Sie auf der anderen Seite das heilende Wasser des Mar Menor. An der schmalsten Stelle ist der Ärmel gerade einmal 200 Meter breit. Aufgrund seiner exponierten Lage gilt der etwa 18,5 Kilometer lange Ort als Paradies für Wassersportler. Die Strandseite zum Mar Menor ist besonders für Familien mit kleineren Kindern ideal, denn hier sind die Strände extrem flach und Sie haben das Gefühl, quasi durch das Meer hindurchlaufen zu können. An der tiefsten Stelle ist das Mar Menor sieben Meter tief.

Auf dem Weg nach La Manga kommen Sie am südöstlichen Ausläufer des Ärmels durch das liebenswerte Örtchen Cabo de Palos. Spazieren Sie unbedingt zum Leuchtturm, von hier haben Sie einen herrlichen Blick über das Meer auf La Manga. Sehr idyllisch ist das Hafenbecken, an dem durch die umliegenden Restaurants und Cafés stets einiger Trubel herrscht.


El Pedrucho, La Manga (Bild: Felipe Ortega, Wikimedia, CC)


Wenn Sie in Richtung Mar Menor unterwegs sind, entdecken Sie von weither einen aus dem Meer ragenden Vulkankegel. Der 104 Meter hohe Vulkan liegt auf der Insel Mayor, auch Isla del Barón genannt, die sich in privatem Besitz befindet. Wenn Sie genau hinschauen, entdecken Sie einen Turm, in dem einer Legende nach ein Vater seine Tochter einsperrte, weil er mit der Wahl ihres Verlobten nicht einverstanden war. Passen Sie genau auf: In Vollmondnächten soll der traurige Gesang des Mädchens zu hören sein.

Bei Feriengästen beliebt ist die Region rund um das Örtchen San Pedro del Pinatar. Das einst beschauliche Fischerörtchen hat sich zu einem wichtigen Touristenzentrum am Mar Menor gemausert. An der herrlich langen Strandpromenade verbringen Sie unbeschwerte Badetage.


Leuchtturm bei Cabo de Palos (Bild: Mario Antonio Pena Zapatería, Wikimedia, CC)


Sehr sehenswert sind die Salinas de San Pedro, die Sie direkt hinter dem Ortseingang finden. In den Salinen gibt es zahlreiche verschiedene Zugvogelarten, beeindruckend sind vor allem die zartrosa schimmernden Flamingos. Das gesamte Areal Parque Regional de las Salinas y Arenales erstreckt sich über rund 900 Quadratkilometer und besteht aus zahlreichen Tümpeln, Salinen und Seen. Zum Teil werden die Salinen industriell genutzt und es besteht kein öffentlicher Zugang.

Geschäftiger Trubel herrscht an Montagen in San Pedro, dann ist Markt. Der bei Einheimischen und Touristen beliebte Markt erstreckt sich durch die engen Strassen des Ortes und Sie müssen mit einigem Gedrängel rechnen. Wenn Sie in der Gegend sind, sollten Sie einen Besuch nicht versäumen.

Nur einen Katzensprung von San Pedro del Pinatar entfernt liegt das Örtchen Lo Pagán. Ein Bad im Schlamm der Las Charcas de las Salinas hilft bei Hautleiden und rheumatischen Erkrankungen. Zahlreiche Hotels haben sich auf die Schlamm- und Salzwasseranwendungen spezialisiert.


Las charcas beim Örtchen Lo Pagán (Bild: Nioger, Wikimedia, CC)


Wenn Sie in der Gegend rund um das Mar Menor Ihre Ferien verbringen, lohnt sich ein Ausflug in die ehemalige Bergbauregion rund um das Fischerdorf Portman. Das Örtchen liegt auf halber Strecke zwischen dem Mar Menor und Cartagena. Einst diente Portman nur als Verladehafen für das abgebaute Erz, inzwischen hat sich die Region jedoch deutlich entwickelt. Wenn Sie von La Manga aus in Richtung Portman fahren, durchqueren Sie eine Art Mondlandschaft. Ruinen ehemaliger Bergarbeitersiedlungen und Schmelzöfen prägen das Landschaftsbild.

In Portman angekommen, erwartet Sie eine liebenswert angelegte, kleine Badebucht mit schwarzem Sand. Einst wurden hier aus dem Erzabbau entstandene Abfälle ins Meer geschüttet, die ganze Region war mit Sulfiden und Giftstoffen verseucht, die gesamte Bucht verschlammte zusehends. Berichten zufolge soll die Bergwerksgesellschaft hier mehr als sieben Millionen Kubikmeter verseuchten Abraum abgeladen haben. Inzwischen bemüht sich die spanische Regierung um eine Regeneration der Bucht. Auch wenn Sie aufgrund der Umweltbelastungen hier nicht baden möchten, lohnt sich ein Abstecher nach Portman.

Wollen Sie auf Ihrem Ausflug ein Bad im Mittelmeer nehmen, machen Sie einen Abstecher in den Naturpark Calblanque. Hier erwarten Sie wunderbare weisse Sandstrände, herrliche Dünen und einmalig kristallklares Meerwasser. Wanderer und Naturliebhaber durchstreifen das nahezu unberührte Gebiet und entdecken neben einer vielfältigen Vogelwelt mehr als 700 Pflanzenarten.

 

Oberstes Bild: Das Mar Menor in Abendstimmung (© Michael Lemke  / pixelio.de)[vc_text_separator title=“Wo liegt dieses Reiseziel?“ title_align=“separator_align_center“ color=“grey“][vc_gmaps link=“https://www.google.ch/maps?q=La+Manga,+Spanien&hl=de&sll=46.813187,8.22421&sspn=2.154157,5.410767&oq=La+Manga&hnear=La+Manga&t=m&z=10″ size=“350″]

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Mehr zu Andrea Hauser

Aus meinem langjährigen Hobby, dem Schreiben, ist im Jahr 2010 ein echter Job geworden - seitdem arbeite ich als selbständige Texterin. Davor war ich als gelernte Bankkauffrau im klassischen Kreditgeschäft einer Hypothekenbank tätig. Immobilien und Baufinanzierungen sowie Versicherungen zählen daher zu meinen Steckenpferden. Ich entdecke aber auch gern neue Themen abseits dieser „trockenen Materie“ und arbeite mich gern in neue Gebiete ein.

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