Mythen übers Fliegen – und was wirklich dran ist

Flugreisen gehören mittlerweile zum Alltag – egal ob es dabei um Geschäftsreisen oder um private Ferien geht. Damit ist klar, dass das Flugzeug zu den beliebtesten, aber auch wichtigsten Fortbewegungsmitteln gehört.

Es gibt in diesem Zusammenhang viele Mythen, die sich um das Fliegen drehen – was passiert etwa mit dem Toiletteninhalt in Flugzeugen? Oder wird man an Bord tatsächlich schneller krank? Im Folgenden erfahren Sie, welche interessanten Thesen es noch gibt – und was wirklich dran ist.

Klimaanlagen verbreiten Erkältungskeime

Jeder hat es schon einmal erlebt – man kommt zurück von einer Reise und ist erkältet. Viele führen das auf die Klimaanlage im Flugzeug zurück, die angeblich schlechte Luft verbreitet. Doch das ist so nicht richtig. Klar, man ist in der Umgebung zahlreicher Menschen nicht vor Tröpfcheninfektion gefeit, doch Flieger haben grundsätzlich ein HEPA-System an Bord, das auch in OP-Räumen oder auf Intensivstationen Anwendung findet. Damit werden Keime abgetötet und in kurzen Abständen ein kompletter Luftaustausch durchgeführt.


Es ist nicht wahr, dass Klimaanlagen Erkältungskeime verbreiten. (Bild: Natali Glado / SHutterstock.com)


Toiletten werden einfach in der Luft entleert

Sicher haben Sie auch schon einmal den Mythos gehört, wonach braun-gelbe Eisbrocken vom Himmel fallen. Doch daran ist einfach nichts Wahres, denn alle Substanzen, die an Bord in der Toilette hinuntergespült werden, werden in einem Tank gespeichert. Dieser wird nach Ankunft am Flughafen komplett entleert. Richtig ist allerdings, dass das Wasser aus dem Handwaschbecken fein zerstäubt in die Atmosphäre entlassen wird.

Kabinentür lässt sich in der Luft öffnen

Dank aufwendiger Film- und Videotechnik kennt man die Szene: Held und Schurke prügeln sich an Bord und einer reisst die Kabinentür auf. Doch in der Realität ist dies nicht möglich. Viele der Türen lassen sich erst nach der Landung nach innen öffnen, bevor sie auch nach aussen aufgehen. Das ist während des Fluges aufgrund des herrschenden Druckes zwischen innen und aussen gar nicht möglich.

Vor der Landung lässt das Flugzeug Treibstoff ab

Auch das gehört ins Reich der Märchen und Mythen, obwohl es für äusserste Notfälle auch vorgesehen ist. Doch für das Fuel-Dumping ist eine Genehmigung durch die Flugsicherung notwendig, die nur ausnahmsweise erfolgt. Aufgrund der modernen Leichtbauweise der Flugzeuge liegt das Startgewicht deutlich über dem Landegewicht, abgesehen davon wird der Treibstoff bis zur Landung fast komplett verbraucht.

Blitze können Flugzeuge zum Abstürzen bringen

Hier sollten Sie wissen, dass Flugzeuge nahezu regelmässig vom Blitz getroffen werden. Durchschnittlich geschieht das einmal pro Jahr. Doch Flugzeuge ebenso wie Helikopter unterliegen strengen Zulassungskriterien und sind ebenso wie Autos nicht geerdet. Werden sie vom Blitz getroffen, tritt dieser einfach wieder aus.


Viele glauben, dass Blitze Flugzeuge zum Abstürzen bringen können. (Bild: gui jun peng / Shutterstock.com)


Ohne Motorleistung stürzt das Flugzeug ab

Auch hier gibt’s Entwarnung, denn so einfach fällt kein Flugzeug vom Himmel. Aus Sicherheitsgründen wird jeder Flug so berechnet, dass auch nach Ausfall eines Triebwerkes noch eine sichere Durchführung zwischen Start und Landung gewährleistet wird. Wenn etwa bei einem modernen Airbus A380 die Motoren versagen, kann dieser noch 250 Kilometer in der Luft gleiten.

Essen an Bord schmeckt nicht

Das ist nur bedingt richtig, denn es gilt als bewiesen, dass aufgrund des niedrigen Drucks und der kaum vorhandenen Luftfeuchtigkeit die Geruchs- und Geschmacksschwelle erhöht wird. Dass Ihnen die Mahlzeit über den Wolken geschmacklos vorkommt, am Boden aber mit zu viel Salz zubereitet erscheint, liegt nur bedingt am Essen selbst.


Viele meinen, dass Essen an Bord nicht schmeckt. (Bild: jerrysa / SHutterstock.com)


Fallschirm an Bord kann Leben retten

Abgesehen von der Tatsache, dass Sie als Laie und in Panik Ihren Fallschirm an Bord gar nicht richtig bedienen könnten, gibt es in mehr als 10’000 Metern Höhe einen Überdruck. Dieser verhindert ein Öffnen der Flugzeugtüren. Sogar wenn Ihnen dies gelingen würde, hätten Sie mit den Temperaturen in dieser Höhe, die sich im Bereich von 50 Grad minus bewegen, vermutlich Ihre Probleme.

Airlines verkaufen mehr Tickets als Sitzplätze

Es scheint beim Ticketverkauf gängige Praxis zu sein, Überbuchungen von Flügen zu kalkulieren. Dies deshalb, da die Fluglinien damit rechnen, dass Passagiere nicht zum Abflug kommen. Durch eine Überbuchung wird ein Freibleiben von Kapazitäten und letztendlich ein finanzieller Verlust verhindert. Es gibt Unterschiede von Land zu Land, aber auch an den einzelnen Wochentagen, die das Ausmass der zu viel verkauften Tickets bestimmen.



Die Sitzreihen 13 und 17 gibt es in Flugzeugen nicht

Den Aberglauben um die Zahl 13 gibt es auch über den Wolken, denn dass es die Sitzreihe mit dieser Nummer nicht gibt, ist nicht Mythos, sondern Wahrheit. Da 17 in Italien und Brasilien als Unglücksbringer gilt, fehlt auch eine Sitzreihe mit dieser Ziffer etwa bei der Lufthansa.

 

Oberstes Bild: Um das Flugzeug und Fliegen ranken sich viele Mythen und Gerüchte. (© Andresr / Shutterstock.com)

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