Norditalienische Seen als begehrtes Reiseglück: Ortasee, Iseosee und Comer See

Seit jeher ist Italien eine beliebte Feriendestination, wobei die meisten damit einen Aufenthalt am Meer verbinden. Doch auch der Norden hat viel zu bieten und lockt mit seinen Seen immer wieder viele Besucher an. Auch ich wollte einmal Ferien in Italiens Seenregion verbringen und erlebte so einige Überraschungen. Denn uralte Wälder, raue Ufer und zackige Bergkulissen bieten ein perfektes Panorama einzigartiger Natur.

Der Ortasee gilt als Geheimtipp für Italienbesucher

Mein erstes Ziel ist das Dörfchen Orta San Giulio. Von einer Aussichtsterrasse blicke ich auf die spiegelgleiche Oberfläche des Sees, wobei das Gefühl entsteht, man sehe die Berge und ihre Ausläufer quasi doppelt. Auch der weisse Glockenturm der Isola Di San Giulio ist zweimal in der Seemitte zu sehen und ich bin fasziniert von diesen optischen Täuschungen. Ab und an unterbricht das Fährboot das stille Wasser und den atmosphärischen Eindruck.

Irgendwie erinnert mich der Ortasee an den Lago Maggiore, wenn auch in Kleinformat. Denn der See ist gerade mal 13 Kilometer lang und bietet dennoch eine prächtige Kulisse für unterschiedliche Naturschönheiten. Im Westen sind die Felskragen, die bis zu 4634 Meter hoch sind, imposant, wobei vor allem der Monte Rosa, immerhin der zweithöchste Gipfel der Alpen, mit seinem schneebedeckten Gipfel im Frühjahr wie ein Leuchtfeuer aufragt.

Am Ostufer geht es etwas lieblicher zu, denn sanft abfallende Höhenzüge schaffen eine bezaubernde Atmosphäre, die im Hintergrund durch saftige Wiesen und Wälder abgerundet wird. Vor allem die jahrhundertealten Edelkastanien und Buchen überzeugen durch ihre prächtige Optik und sind in ihrer Grösse wahrlich beeindruckend. Hier finde ich Orta San Guilio, das auf einer Halbinsel liegt und ins Wasser ragt. Saubere kiesgepflasterte Gassen und schmucke Rokokofassaden sowie schmiedeeiserne Balkongitter sorgen für eine bezaubernde Optik, die fast ebenso beeindruckt wie die absolute Stille. Doch das ist nicht immer so, vor allem dann nicht, wenn am Wochenende die Gäste aus dem nahegelegenen Mailand und Turin hier ihre Freizeit verbringen.


Isola San Giulio mit Orta im Hintergrund (Bild: Carlo Colombo, Wikimedia, CC)


Am Iseosee ist man allein unter Einheimischen

Der Iseosee ist mindestens ebenso beschaulich wie der Ortasee, zumindest solange die Städter nicht die Strassen und Gassen bevölkern. Am östlichen Ufer liegt Sale Marasino, ein liebliches Dorf mit anmutender Atmosphäre und freundlichen Bewohnern. Im Westen des Sees, der sich wie ein S durch die Berge schlängelt, ist es wieder eher rau und felsig, wobei die Felswände fast senkrecht ins Wasser abfallen. Ich warte auf das Boot zur Insel Monte Isola, die mitten im See liegt, und befinde mich dabei fast nur unter Einheimischen.

Die Insel im Iseosee ist vollkommen autofrei, und ich nehme zur Kenntnis, dass das lauteste Geräusch hier wohl das Möwenkreischen im Hafen ist. Der Ort heisst Carzano und ist noch beschaulicher als die Dörfer am Seeufer. Ich besorge mir ein Fahrrad und kurve um die Insel, wobei es manchmal ziemlich steil bergauf geht. Ich geniesse die Aussicht und höre nur die Grillen zirpen. Anderen Besuchern begegne ich kaum, zumindest noch nicht. Denn am Wochenende scheint sich die Gegend in ein wahres Paradies für Familienferien zu entwickeln.

Um den See finden sich zahlreiche Picknickdecken und Badetücher ausgelegt, während die Kinder fröhlich von den Stegen ins kristallblaue Wasser springen. Im Städtchen Iseo selbst ist jeder Platz in den Cafés unter den Arkaden besetzt, doch was ich höre, sind fast ausschliesslich italienische Gespräche.


Der Iseosee – Isola di Loreto (Bild: A., Wikimedia, CC)


Der Comer See strahlt herrschaftliche Grandezza aus

Weiter geht es am nächsten Tag an den Comer See, bei den meisten nicht nur aufgrund seiner besonderen Schönheit bekannt, sondern wegen seines berühmten Gastes am Ufer. George Clooney schätzt die Umgebung und Atmosphäre ebenso wie zahlreiche andere Feriengäste aus dem In- und Ausland.


Seeufer in Varenna, Der Comer See (Bild: Marco Mayer, Wikimedia, CC)


Ich mache eine Bootsfahrt, die in Como beginnt und direkt nach Varenna führt. Es geht vorbei an herrlichen Villen und wahren Schmuckstücken der Architektur, die – in Apricot und Weiss und mit Freitreppen versehen – direkt bis ans Wasser reichen. Der Reichtum seiner Bewohner ist überall zu spüren und hat sich über die Jahrhunderte ausgeprägt. Gepaart mit dem milden Klima entstanden nicht nur prächtige Bauten, sondern auch botanischer Ehrgeiz, der in fantastischen Gärten wie dem der Villa Carlotta bei Tremezzo mündete.

Auch wenn es hier Möglichkeiten für Wassersport und zum Wandern gibt, begnüge ich mich mit Schauen und Bewundern der Gegend. In Ossuccio frühstücke ich in einem kleinen Strassencafé, dessen Besitzer mir viel erzählt, von den Reichen und Schönen, aber auch den berühmten Persönlichkeiten aus Hollywood, die hier regelmässig Station machen. Er gibt mir den Tipp, die einzige Insel im See, die Isola Comacina, zu besuchen, was meinen Aufenthalt perfekt abrundet.

 

Oberstes Bild: Norditalienische Seen als begehrtes Reiseglück (© Aconcagua, Wikimedia, CC)[vc_text_separator title=“Wo liegt dieses Reiseziel?“ title_align=“separator_align_center“ color=“grey“][vc_gmaps link=“https://www.google.ch/maps?q=Ortasee,+Italien&hl=de&sll=46.813187,8.22421&sspn=2.154157,5.410767&oq=Ortasee&hnear=Ortasee&t=m&z=12″ size=“350″]

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