Pflegetipps für sonnenverwöhnte Haut: After Sun

Zwei Mythen begleiten uns durch den Sommer, mit denen es aufzuräumen gilt. Erstens: Wenn keine Sonne scheint, braucht die Haut keinen Schutz. Zweitens: Wenn ein Sonnenbad nicht mit einem Sonnenbrand endet, braucht die Haut keine Extra-Pflege. Beides stimmt nicht – schon gar nicht in sehr sonnigen Gegenden mit reduzierten, natürlichen Sonnenfiltern, wie in Australien oder den Tropen.

UV-Strahlen durchdringen auch Wolkenschichten! Und jedes Sonnenbad ist eine Anstrengung für die Haut– das sehen Sie paradoxerweise an eben jener Bräunung, die Sie so gesund aussehen lässt. Denn Bräunen ist nichts anderes als eine Schutzreaktion der Haut auf einen empfundenen „Angriff“ durch potenziell zerstörerische Strahlen.

Deshalb sollten Sie Ihre Haut nach jedem längeren und intensiveren Sonnenkontakt und nach einem langen Aufenthalt im Freien während der Sommermonate mit einer Extra-Portion Pflege verwöhnen. Übrigens: Das Gleiche gilt auch für Ihre Haare! An anderer Stelle in diesem Blog finden Sie spezielle Pflegetipps, damit Ihre Lockenpracht die Sommermonate unbeschadet übersteht. Die Frage ist nur: Was tut der Haut wirklich gut? Und welche Produkte sollten Sie besser vermeiden?

Auch wenn er kühlt: Hände weg vom Alkohol!

Im Handel gibt es eine Vielzahl sogenannter After Sun Lotions, die als spezielle Pflegeprodukte nach dem Sonnenbaden empfohlen werden. Im Prinzip unterscheiden sie sich von einer normalen Body-Lotion aber nur durch den geringeren Fett- und höheren Feuchtigkeitsgehalt. Dadurch ist die Creme dünnflüssiger und leichter zu verteilen. Andererseits scheint sie die Haut zu kühlen und so auch Hautrötungen abzumildern.

Dies ist jedoch nur ein kurzzeitiger Effekt, der zwar erfrischt, aber keine richtige dermatologische Wirkung hat. Manche Hersteller erhöhen gegenüber anderen Hautlotionen zudem den Anteil an Alkohol. Wenn dieser sich verflüchtigt, potenziert das nochmals den „Cool down“-Effekt, hat aber auch keinerlei nachhaltige Wirkung. Im Gegenteil: Alkohol kann die Haut zusätzlich irritieren und sogar austrocknen.

Achten Sie also darauf, Produkte mit niedrigem Alkoholwert und mit wirksamen, hochwertigen Inhaltsstoffen zu kaufen. Dem Gel oder der Lotion sollten auch keine zusätzlichen Duftstoffe hinzugefügt sein, auf die die sonnengebadete Haut ebenfalls mit Reizungen oder Allergien reagieren könnte.

Auch halogenorganische Konservierungsmittel, Silikone und Paraffine (diese sollen für eine besonders gute Verteilbarkeit der Lotion sorgen) tragen nicht zur Regeneration bereits strapazierter Haut bei. Wählen Sie lieber ein Produkt auf der Basis natürlicher Öle und Fette, das sich in das Hautgleichgewicht integriert und es im Einklang mit haut-eigenen Fetten wieder aufbaut.

Manche Après-Lotionen werben damit, den hauteigenen Bräunungsprozess zu fördern – beinhalten aber tatsächlich leichte Selbstbräunungs-Substanzen, deren Vorkommen erst im Text auf der Packungsrückseite ersichtlich wird. Wenn also ein derartiger Effekt versprochen wird, dann lesen Sie die Inhaltsangabe besonders genau durch. Tatsache ist: Ob und wie schnell Sie braun werden und wie lang der sonnige Hautton anhält, hängt zum grössten Teil von Ihrem Hauttyp ab – da können Cremes wenig ausrichten. Was Sie wirklich für eine lang anhaltende Bräune tun können, ist, Ihre Haut mit Fetten zu versorgen, damit sie nicht zu trocken wird und schuppt, denn mit den Hautpartikeln löst sich auch die Bräune ab. Je öl- oder fetthaltiger eine Creme, desto eher unterstützt sie den bronzenen Teint.

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Das wirkt wirklich: Aloe Vera & Co.

Wenn Sie Ihrer Haut nach dem Sonnenbaden wirklich etwas Gutes tun wollen, dann stehen eine ganze Reihe natürlicher Inhaltsstoffe zur Verfügung. Allen voran ist Aloe Vera zu nennen. Sie ist ein wahrer Jungbrunnen, wirkt regenerierend und hautberuhigend. Hamamelisextrakt lindert bei sehr starker Beanspruchung der Haut. Ruscus-Extrakt (auch als Mäusedorn bekannt) wirkt hingegen stabilisierend.

Aber auch selbstgemachte After-Sun-Kuren wirken Wunder und sind meist deutlich preiswerter als gekaufte Produkte. Für die Versorgung mit Feuchtigkeit können Sie sich beispielsweise auf die gute alte Gurke in Verbindung mit Naturjoghurt verlassen. Raspeln Sie ein grosses, gut gewaschenes Stück Biogurke und verrühren Sie es mit einem hochfetthaltigen Naturjoghurt, bestenfalls auch ein Bioprodukt. Tragen Sie die Mixtur auf die sonnengebadeten Körperteile auf, bevorzugt Gesicht und Dekolleté, und lassen Sie die Maske 20 Minuten lang einwirken. Sie helfen dem Körper damit, seinen Säureschutzmantel wiederherzustellen, und beruhigen rötliche Partien.

Auch Lavendel kann gereizte Haut ausgezeichnet beruhigen. Streifen Sie die Blüten einiger frischer Lavendelstängelchen mit Daumen und Zeigefinger ab und hacken Sie sie mit einem Kräutermesser so fein wie möglich. Mischen Sie sie mit einigen Esslöffeln Ihres liebsten Öls – hochwertiges, natives Olivenöl eignet sich hervorragend. Haben Sie etwas Geduld, bis die Kräuterpartikel gleichmässig im Öl verteilt sind und ihm sanfter Duft entsteigt. Tragen Sie das Öl auf die Haut auf und massieren Sie es vorsichtig ein.

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Am schnellsten können Sie sowohl Pflege als auch Kühlung mit einem Minztonikum erreichen. Kochen Sie einen halben Liter Wasser auf und lassen Sie darin fünf Beutel Pfefferminztee eine halbe Stunde lang ziehen. Füllen Sie das entstandene Tonikum in eine Sprühflasche und stellen Sie diese in den Kühlschrank. Wenn Sie nach dem Sonnenbaden eine kühle Dusche nehmen und sich danach mit dem Minztonikum einsprühen, dieses am Körper trocknen lassen und sich anschliessend eincremen, fühlen Sie sich für den Rest des Tages wunderbar erfrischt.

 

Oberstes Bild: Mit oder ohne Sonne braucht die Haut einen UV-Schutz. (© Kate Ignatenko / Shutterstock.com)