Träume aus Sand – die schönsten Wüsten der Welt

Die Blicke schweifen über sanft geschwungene Dünen, keine gleicht der anderen. Schon morgen werden sie sich wieder gewandelt haben im Wind. Manchmal erhebt sich ein Sturm und ermahnt zur Demut. Tagsüber brennt sengende Hitze herab. Doch sie kann nirgends gespeichert werden, so dass es nachts kalt wird.

Umso wärmer und leuchtender erscheint dann das Lagerfeuer. Irgendwo ruft ein Kamel. Wüstenreisen sind das vielleicht faszinierendste Abenteuer, das es für uns heute noch geben kann. Es wirkt auf uns von vielfältigen Reizen meist übersättigten Konsumenten wie eine Fastenkur. Wir kommen wieder zu uns.

Mitten in der Wüste erhalten wir auch einen anderen Eindruck von Grösse und Dimension: Unter dem unglaublich glänzenden Sternenhimmel inmitten von Quadratkilometern von Sand sind wir nicht mehr die Krone der Schöpfung, sondern „nur“ noch ein Teil von ihr. Die Sinne beruhigen sich und die Gedanken werden klarer.


Die Atacama-Wüste im Norden Chiles (Bild: Angelica1979, Wikimedia, CC)


Wüsten auf dem amerikanischen Kontinent

Die Atacama-Wüste dehnt sich über 1200 Kilometer zwischen der Stadt Copiapo in Nordchile und Tacna tief im Süden Perus. Diese surreale Landschaft existiert seit etwa 15 Millionen Jahren und ist die trockenste Region der Welt.

Der Salar de Uyuni lockt in Bolivien die Wüstenpilger, sein Stoff der Träume ist Salz. Mit über 10’000 Quadratkilometern ist er der grösste ausgetrocknete Salzsee der Welt. Am Rande gibt es einen einzigartigen Eisenbahnfriedhof, wo über 100 Jahre alte Züge ihre letzte Ruhe gefunden haben.

In den USA liegt farblich vielfältig und bunt Painted Desert, die bunten Felsen von Arizona. Zwischen Dunkel und Weiss spielen die Farben in allen erdenklichen Braun-, Rot- und Gelbtönen. In diesen sogenannten Badlands erheben sich verwitterte Felsnasen schroff in den Himmel.


Painted Desert – die bunten Felsen von Arizona (Bild: John Fowler, WIkimedia, CC)


Auf nach Asien und Australien

In der Mongolei findet sich die sprichwörtliche Wüste Gobi. Doch eigentlich ist sie keine „echte“ Wüste. Nur ein sehr kleiner Teil dieser Region zeigt dem Reisenden eine Landschaft von Sanddünen, die dem typischen Bild von Wüste in unserer Vorstellung entspricht. Die übrige Region ist Steppenwüste, die aber mit ihren wechselnden Variationen sehr reizvoll ist. Auch die Begegnung mit den Menschen dort ist ein eindrückliches Erlebnis.

In Australien liegt im Westen der Nambung-Nationalpark. Durch Wind, Wetter und Erosion entstanden, ein wenig ähnlich wie in Arizona, zum Teil bizarr geformte Felstürme, die Pinnacles. Sie bestehen aus Kalkstein, umgeben von gelben Sanddünen. Entstanden in mehreren Tausenden von Jahren erinnern sie daran, dass hier einmal Meeresboden war. Diese Region wirkt mehr denn je magisch und zugleich schon fast ausserirdisch.


Nambung-Nationalpark in Australien (Bild: Gnangarra, Wikimedia, CC)


Afrika – der Wüstenkontinent

Die Weisse Wüste ist eine mit eigenartigen Kalksteinformationen überzogene Wüstenregion in Ägypten, nördlich der Oase Farafra gelegen. Auch hier war früher einmal ein Meer. Durch die Launen der Natur haben hier die Kalksteinformationen eigentümliche Formen angenommen. So geht man wie durch einen Skulpturenpark der Natur und hat seine Assoziationen, zu denen diese eigentümlichen Formen dann anregen.

Die Wüste aller Wüsten ist und bleibt die Sahara. Die vermeintlich klassische Wüstenform ist vor allem in der nördlichen Sahara am meisten ausgeprägt. Über 72’000 Quadratkilometer Sanddünen – dabei grenz- und länderüberschreitend. Die wunderschönen Formen, die der Wind in den Sand schreibt, sind hier am besten zu erkennen.

Dieser Sandanteil macht in der Fläche aber nur ein Fünftel dieser grössten Trockenfläche der Welt aus. Der Rest ist Stein, Kies, Fels und Geröll, auch faszinierend, aber noch weniger einladend und bergend als Sand, auf den wir uns ja auch an einem Badestrand gerne zur Ruhe legen.


„Rebhuhn und Pilz“ – Kalkformation in der Weissen Wüste nördlich der Oase Farafra in Ägypten (Bild: Christine Schultz, Wikimedia)


Vorbereitung ist alles

Einen Wüstentrip macht man meist nicht aus eigener Hand. Diese Reisen finden geführt statt, als Unerfahrener wäre man in einer Wüste schnell orientierungslos und verloren. Es lohnt sich, die Angebote von Reiseunternehmen genau zu studieren, um ein Gefühl für die jeweilige Reise zu bekommen. Manchmal finden auch Vortreffen statt. Sich mit Menschen in die Wüste zu begeben erfordert auch Vertrauen.

Die eigene Fitness und physische und psychische Gesundheit sind auch entscheidend dafür, ob man sich eine solche Reise zutraut. Entsprechende Impfungen müssen gemacht, notwendige Medikamente mitgenommen werden. Auch bei der Ausrüstung sollte nicht gespart werden: Diese reicht von Schuhen, Funktionswäsche, Sonnenbrillen, Sonnenschutz- und Mückenmitteln bis zu Schlafsack und Moskitonetz.



Auch wer bislang nicht fotografiert hat, sollte sich mit einer entsprechenden Fotoausrüstung vertraut machen und sie mitnehmen. Um auf den Anfang zurückzukommen: Man begibt sich in eine Welt unvergleichlicher Reize, die sich gerade auch optisch durch faszinierende Licht-, Schatten- und Farbspiele auszeichnen. Das möchte man für das eigene Fotoalbum doch gerne festhalten.

 

Oberstes Bild: Sanddünen von Wan Caza in der Sahara-Wüste (© Luca Galuzzi, Wikimedia, CC)

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