Im Land der Rosamunde Pilcher, Teil III: Cornwall erleben

Bevor wir das Moor verlassen, besuchen wir noch besondere Naturschauspiele, und zwar im Nationalpark Lydford Gorge. Diese Schlucht ist bequem in zwei Stunden zu erwandern, wobei klar ist, dass wir unbedingt zum White-Lady-Wasserfall müssen. Denn dieser liefert ein beeindruckendes Schauspiel.

Im sogenannten Devils Cauldrom ist es so laut, dass wir fast ein bisschen erschrecken. Doch die Geräuschkulisse ist schnell erklärt. Unten in der Schlucht tost das Wasser des Flusses ohrenbetäubend, während mittendrin eine beeindruckende Gischtwolke die Sicht auf den Himmel nahezu verdeckt.

Dies ist ein Bericht in drei Teilen:

Teil 1: Im Land der Rosamunde Pilcher – Canterbury und Bath als geschichtsträchtige Erfahrungen

Teil 2: Im Land der Rosamunde Pilcher – Von Bath geht’s an die Westküste

Teil 3: Im Land der Rosamunde Pilcher – Cornwall erleben


White-Lady-Wasserfall im Nationalpark Lydford Gorge, Devon (Bild: A. R. Yeo, Wikimedia, CC)


Auf geht’s Richtung Cornwall

Nach diesen Eindrücken, die wir auf Erinnerungsfotos festgehalten haben, verlassen wir das Moor und fahren Richtung Cornwall. Wir nehmen es als gutes Omen, dass plötzlich die Sonne am Horizont auftaucht und sogar die Temperaturen angenehm steigen. Unser erklärtes Ziel ist für diesen Tag Boscastle.

Hier hören wir eine traurige Geschichte, die den Namen des Örtchens weltbekannt machte. Denn im Sommer 2004 gab es hier eine Flutwelle, die fast den ganzen Bereich um den Hafen zerstörte. Die Menschen wurden damals per Hubschrauber ausgeflogen, konnten aber gerettet werden. Heute hat sich die Ortschaft wieder erholt und auch der Hafen erstrahlt im alten Glanz. Die Cottages sind alle neu aufgebaut, nur die überdimensionale Kaimauer stört irgendwie die Harmonie und erinnert an die Flutkatastrophe.


Blick auf Hafen und Ort Boscastle, Cornwall. (Bild: JUweL, Wikimedia, CC)


Wir packen wieder einmal die Wanderschuhe aus und wandern mehrere Kilometer über Wiesen und Weiden, wobei es stets etwas bergauf geht. Dem Flusslauf folgend, erreichen wir nach knapp zwei Stunden Gehzeit Nectan’s Glen. Wir lösen beim Ticketing Karten und steigen die Stufen ins Tal hinab, wo uns ein bizarres Schauspiel erwartet. Auf der einen Seite gibt es den Wasserfall, der sich einen natürlichen Weg durch den Felsen gebahnt hat, auf der anderen Seite ist dieser Ort Pilgerstätte für viele Kranke und unglücklich Verliebte.

Überall hängen bunte Bänder an den Bäumen oder liegen flache Steine mit Inschriften rund um den Wasserfall, mit denen die Menschen um die Hilfe des Eremiten St. Nectan bitten. Wir wandern weiter und erreichen das nächste Tal mit faszinierenden Felsformationen, nämlich Rocky Valley. In der Ferne erkennen wir schon die Gebäude von Tintagel Castle, dem angeblichen Geburtsort des Königs Artus. Bevor wir die Burg besuchen und an einem traditionellen Ritteressen teilnehmen, wandern wir noch etwas entlang der herrlichen Küste. Hier bieten sich tatsächlich atemberaubende Ausblicke auf den Pazifik.

Die Burg Tintagel ist genau richtig für Artusfans

Die mittelalterliche Burg Tintagel wurde vermutlich Mitte des 12. Jahrhunderts erbaut und sehr schnell mit der aufkommenden Sage um König Artus in Verbindung gebracht. Dies lag nahe, denn strategisch hatte die Anlage kaum Sinn, da sie komplett abseits von Handelswegen und Schifffahrtsverbindungen errichtet wurde. Auch die Bauweise mit extrem schmalen Mauern hätte vermutlich keiner langen Belagerung standgehalten und zeugt eher von repräsentativem Charakter.

Richard von Cornwall liess die Burg erbauen und wollte sich damit offenbar durch die Verbindung zu Artus als seinem Vorfahren zum legitimen Herrscher der Region machen. Doch es dauerte nicht lange, bis die Burg nach seinem Tod wieder aufgegeben wurde und bereits im 15. Jahrhundert zu verfallen begann. Und dennoch ist sie auch heute noch beliebtes Sightseeing-Ziel für alle, die an die Existenz von König Arthus und seiner Tafelrunde glauben.


Tintagel Castle – angeblicher Geburtsort des Königs Artus (Bild: IDS.photos, Wikimedia, CC)


Sonnen an der Küste

Am achten Tag unserer Pilcher-Reise wollen wir es gemütlich angehen lassen. Wir fahren die Nordküste Richtung Westen entlang und erreichen in den frühen Vormittagsstunden Bedruthan Steps mit dem grossen Parkplatz. Wir haben die Küste fast für uns, auch wenn wir daraus nicht Kapital schlagen können, da es zum Fotografieren nicht die beste Tageszeit ist. Die spektakulären Motive liegen alle noch im Schatten, was bedeutet, dass wir hier nochmals abends Station machen müssen. Denn diese Erinnerungsfotos dürfen wir uns einfach nicht entgehen lassen, sonst wäre die Erinnerung an die Reise später nicht perfekt.


Newquay – Windsurfer vor der Küste von Südwales (Bild: Goldi64, Wikimedia, CC)


Im Surfmekka Newquay machen wir den nächsten Stopp. Das Zentrum des für englische Verhältnisse grossen Ortes erinnert uns an italienische Adriaorte wie Jesolo oder Rimini. Imbisslokale und Strandboutiquen reihen sich hier dicht aneinander, wobei wir auch zahlreiche Ausrüstershops für Surfer finden. Weiter geht es zum Fistral Beach, dem bekanntesten der drei Strände hier im Ort. Eigentlich wollten wir einen entspannten Tag am Strand verbringen, doch da bereits vormittags die besten Plätze von Sonnenanbetern und Surfbegeisterten belegt sind, machen wir nur kurz Rast. Dann entschliessen wir uns zur Weiterreise in ruhigere Lagen.

 

Oberstes Bild: Crowns Engine Houses an der Küste Cornwalls (© Nilfanion, Wikimedia, CC)[vc_text_separator title=“Wo liegt dieses Reiseziel?“ title_align=“separator_align_center“ color=“grey“][vc_gmaps link=“https://www.google.ch/maps?q=Boscastle,+Gro%C3%9Fbritannien+und+Nordirland&hl=de&ie=UTF8&sll=50.443759,-5.00983&sspn=0.007666,0.021136&oq=Boscastle&hnear=Boscastle,+Cornwall,+Gro%C3%9Fbritannien+und+Nordirland&t=m&z=15″ size=“350″]

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