Moorlandschaft auf dem Churer Hausberg wird renaturiert

Mitten auf Brambrüesch – dem Churer Hausberg – wird die Moorlandschaft renaturiert. Das Projekt wird durch die Gemeinde Churwalden sowie vom Kanton Graubünden finanziert.

Ziel ist, die Moorlandschaft auf Brambrüesch wieder zu beleben, um somit die wichtigen Lebensräume für unsere Natur zu stärken und auch touristisch der Region einen Mehrwert zu bieten.

Moore renaturieren

Moore sind wertvolle Lebensräume für spezialisierte Pflanzen und Tiere, bedeutende Landschaftselemente sowie wirkungsvolle Wasser- und Kohlenstoffspeicher. In der Schweiz sind zahlreiche Moore gänzlich zerstört oder beeinträchtigt.

Mit geeigneten Massnahmen können sich viele von ihnen wieder zu weitgehend natürlichen Lebensräumen entwickeln. Früher wurden die Moorlandschaften leider zerstört, da die Moore für die Torfgewinnung genutzt wurden. Das Moor verbirgt über zehntausend Jahre, alleine beim Graben mit blossen Händen würde man bereits auf 200 Jahre altes Holz auf der Oberfläche stossen. Dies zeigt, dass eine Moorlandschaft viele kostbare und schützenswerte Inhalte und Lebensräume bewahrt.


Moorlandschaft auf dem Churer Hausberg wird renaturiert. (Bild: © Chur Tourismus)

Moorlandschaft auf dem Riedboden

Auch bei der Moorlandschaft auf dem Riedboden wurde früher Torf gewonnen. Nun möchte man diesem Boden und seinem Ursprung wieder mehr Geltung geben. Das Gebiet erscheint dann optisch mehr als Parklandschaft und dem Boden soll wieder grössere Chancen für ein Verlandungsmoor geboten werden. Hierbei soll Natur und Tourismus jeweils im Einklang sein.

Beim Naturschutzgebiet Riedboden, Brambrüesch, Gemeinde Churwalden, sind die Arbeiten zur Renaturierung des Moores nun gestartet. Zuerst erfolgt eine Durchforstung der Waldfläche, was die weiteren Arbeiten ermöglicht. Um den natürlichen Wasserhaushalt im Moorgebiet wiederherzustellen, werden mehrere Gräben gestaut und aufgefüllt.

Zu diesem Zweck werden Spundbretter aus Holz in den Moorboden gedrückt, wodurch eine wasserdichte Sperre entsteht. Danach wird die Pflanzendecke des Grabens ausgestochen und zur Seite gelegt. In den offenen Gräben kommt Torf von der nahe gelegenen Baustelle und darüber wieder die ursprüngliche Pflanzendecke.



Damit sind die Voraussetzungen geschaffen, dass sich die auf Moore spezialisierten Pflanzen und Tiere im Gebiet langfristig wieder ausbreiten können. Das Regenerationsprojekt wurde vom Amt für Natur und Umwelt und der Gemeinde Churwalden in Auftrag gegeben und stützt sich auf die Baubewilligung der Gemeinde Churwalden. Die Arbeiten werden von einem lokalen Unternehmen ausgeführt.

Zum Spatenstich für die Renaturierung waren Gäste aus Politik, Wirtschaft, Natur und Umwelt sowie Tourismus geladen. Sie durften einem spannenden Kurzreferat über Geologie, Biologie und Moorrenaturierung von Josef Hartmann, Amt für Natur und Umwelt und Peter Staubli, Wisssenschaftlicher Mitarbeiter BAfU, folgen. Ein weiteres Highlight war die Demonstration einer Baumfällung sowie der Einstau eines Grabens mit Holzbohlendamm.

Touristen profitieren

Das Projekt bietet drei Vorteile, meint Leonie Liesch, Direktorin Chur Tourismus, welche beim Spatenstich auf Brambrüesch ebenfalls dabei war. Zum einen können wir der Natur den Lebensraum zurückgeben, einen Mehrwert für den Churer Hausberg schaffen und somit das Naherholungsgebiet attraktiver und sinnvoller gestalten. Nebst der klassischen Renaturierung sind weiter noch Lehrpfade und Wissensvermittlungen in Form von Führungen und Schulungen geplant. Alle Vorhaben sind auch aus touristischer Sicht spannend und werden daher gerne von Chur Tourismus unterstützt.

 

Artikel von: Chur Tourismus / www.churtourismus.ch
Oberstes Bild: © Chur Tourismus

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