Im Land der Rosamunde Pilcher, Teil I: Canterbury und Bath als geschichtsträchtige Erfahrungen
VON Susanne Mairhofer Alle Länder Europa
Also Südengland mit den herrschaftlichen Landsitzen und gepflegten Gärten, den kleinen Fischerdörfern und der windumtosten Küste, zu erkunden. Auch die Jahreszeit für unser „Unternehmen Cornwall“ passte, denn es war Spätsommer und die Cornwall-Heide stand voll in wunderschön rosafarbener Blüte.
Dies ist ein Bericht in drei Teilen:
Teil 1: Im Land der Rosamunde Pilcher – Canterbury und Bath als geschichtsträchtige Erfahrungen
Teil 2: Im Land der Rosamunde Pilcher – Von Bath geht’s an die Westküste
Teil 3: Im Land der Rosamunde Pilcher – Cornwall erlebenMit Auto und Fähre auf die Insel
Los ging es mit dem Auto zu unserer ersten Station, dem Grossherzogtum Luxemburg. Um später nicht auf einen Mietwagen angewiesen zu sein, waren wir mit dem eigenen Auto unterwegs und hatten uns eine ganz besondere Route zurechtgelegt. In Luxemburg angekommen, schlenderten wir durch die Oberstadt und bestaunten den Grossherzöglichen Palast und gleich dahinter das ortsprägende Petrusstal.
Wir schlenderten durch die parkähnliche Anlage, doch leider spielte das Wetter nicht mit und damit entgingen uns die Ferienfotos, obwohl es hier genügend Motive direkt vor der Linse gab. Nach einer Pause zur Stärkung fuhren wir die restlichen 500 Kilometer über die belgische Grenze bis nach Calais. Eine Stadtbesichtigung liessen wir hier aus, da die Stadt im Zweiten Weltkrieg massiv zerstört und nicht wieder im alten Stil aufgebaut wurde. Allein der Hafen ist sehenswert, und genau der ist es auch, der Calais die heutige Bedeutung zuteil werden lässt.
Erste Station auf britischem Boden
Am nächsten Tag frühmorgens legen wir mit der Fähre bei strahlendem Sonnenschein und ruhiger See ab. Nach etwas mehr als einer Stunde sind wir in Dover, wo wir uns wieder mit unserem Auto aufmachen, um nach Canterbury zu fahren.
Die Stadt ist das anglikanische Zentrum Englands und als solches auch der Sitz des Erzbischofs. Die Kathedrale ist eine der grössten Sakralbauten auf britischem Boden und beeindruckt uns schon von aussen. Mit dem Grabmahl des Schwarzen Prinzen und der Ermordung Thomas Beckets wurde die Kirche bereits im Mittelalter berühmt.
Nach einer Besichtigung geht es weiter nach Leeds Castle. Dieses Wasserschloss gilt als eine der schönsten Burgen in England und liegt mitten in einem herrlichen Park. Dort machen wir auch kurz Rast, bevor wir weiterfahren und den restlichen Weg zu unserem Nachtquartier in Bath zurücklegen. Dort checken wir ein und machen nach einer kurzen Erfrischung noch einen Stadtbummel ins Zentrum, vor allem aber trinken wir unser erstes Guinness!
Tag zwei ist Bath gewidmet
Am nächsten Tag erkunden wir die Gegend rund um Bath. Es geht vorbei an schnuckeligen Dörfern und Weiden bzw. Wiesen, bevor wir nach einer Stunde Fahrtzeit Cheddar erreichen. Das ist nicht nur für den Käse bekannt, der hier echt lecker schmeckt, auch die gleich hinter der Ortsgrenze beginnende Schlucht beeindruckt. Die Felswände sind bis zu 113 Meter hoch und vermitteln bei der Durchfahrt ein besonderes Gefühl. Wir steigen auch die Jacobs Ladder hinauf, wo uns nach 274 Stufen die obere Kante der Schlucht und ein herrlicher Ausblick erwarten.
Weiter geht es anschliessend nach Wells, wo wir vom Grössenverhältnis zwischen Kirche und Stadt echt begeistert sind. Nirgendwo in Grossbritannien findet sich mitten in einem Dorf eine so mächtige Kathedrale wie hier in Wells. Doch Denkmalpflege ist hier kein vorrangiges Thema, wie die deutlichen Spuren, welche der Zahn der Zeit hier schon hinterlassen hat, illustrieren. Die weltweit bekannte Westfassade mit den mehr als 300 Statuen lässt Anzeichen des Verfalls deutlich erkennen.
Als letzte Station des zweiten Tages machen wir noch einen Abstecher zum Vicar’s Close, der ältesten Reihenhaussiedlung der Welt. In der Nähe befindet sich auch das New-Age-Zentrum Glastonbury, das zum aktuellen Treffpunkt sämtlicher Hippies, Yogis und anderer Alternativer hier in Südengland geworden ist. Überall riecht es irgendwie nach Räucherstäbchen und man trifft nirgendwo anders so viele Meditierende und Yogafreaks auf einmal wie hier. Wir stellen fest, dass wir noch nie so eine bunte Mischung von Menschen an einem einzigen Ort gesehen haben. Fotografen hätten wohl ihre Freude bei der Vielzahl an teilweise skurril anmutenden Typen.
Wir nehmen uns die Zeit und besuchen einen der Kurse. Recht entspannt und irgendwie losgelöst, machen wir uns nach einer Stärkung mit typisch englischem Tee und Scones wieder auf den Weg zu unserem Auto, um ins Nachtquartier für heute zu fahren. Morgen warten bestimmt weitere neue Eindrücke auf uns.
Oberstes Bild: Historische Brücke in Gartenanlage zu Wilton in Südengland (© Thomas Max Müller / pixelio.de)[vc_text_separator title=“Wo liegt dieses Reiseziel?“ title_align=“separator_align_center“ color=“grey“][vc_gmaps link=“https://www.google.ch/maps?q=Wells,+Gro%C3%9Fbritannien+und+Nordirland&hl=de&ie=UTF8&sll=46.813187,8.22421&sspn=2.109043,5.410767&oq=Wells&hnear=Wells,+Somerset,+Gro%C3%9Fbritannien+und+Nordirland&t=m&z=13″ size=“350″]