Palácio Nacional da Pena – das portugiesische Neuschwanstein
VON Stephan Gerhard Alle Länder Europa
Der Palast ist ein Werk des deutschen Architekten Wilhelm Ludwig Eschwege, der im 19. Jahrhundert eine alte Klosterruine auf einem Gipfel der Serra de Sintra entsprechend umgestaltete. Auftraggeber war Ferdinand II., Prinzgemahl der portugiesischen Königin Maria II., der mit dem Schloss eine neue königliche Sommerresidenz schaffen wollte.
Ein buntes Fantasieschloss
Das Ergebnis war ein buntes Stilgemisch, das zu einem fantastisch wirkenden Gebäudeensemble mit Türmen, Zinnen und Erkern führte. Dabei kombinierte der Architekt recht unbekümmert unterschiedliche historisierende Baustile. So finden Besucher nebeneinander schöne Beispiele von Neogotik, Neorenaissance und Neomanuelinik. Die exponierte Lage und die Nachahmung der Vergangenheit haben dem Bau den Vergleich mit Schloss Neuschwanstein, der wenig später entstandenen Fantasie-Ritterburg Ludwigs II. von Bayern, eingebracht.
Üppige Innenausstattung
Im Vergleich dazu präsentiert sich der Palácio Nacional da Pena in Portugal in einem farbenfrohen äusseren Erscheinungsbild. Im Inneren setzt sich der Stilmix fort. Hier finden sich zahlreiche Anklänge an Barock und Rokoko – alles überladen und in überreichem Dekor. In etlichen Räumen ist noch die ursprüngliche Inneneinrichtung erhalten. Das Mobiliar gibt einen schönen Eindruck vom Leben der portugiesischen Königsfamilie und wirkt wie gerade erst verlassen.
Schöner Park
Wer dem zuckrigen Stilgemisch des Palastes entfliehen möchte, kann sich im weitläufigen Park, der die Anlage umgibt, ergehen. Ursprünglich als englischer Landschaftsgarten geplant, ist auch hier die Umsetzung fantasievoll ausgefallen. Jedenfalls eröffnen sich dem Besucher von einigen Punkten wie dem Königinnenblick schöne Aussichten auf das Schloss. Brunnen, künstliche Teiche und Wasserfälle gehören ebenfalls zum Parkensemble.
Einzigartig
Wie man auch zum künstlerischen Wert des Baudenkmals stehen mag: Eins ist sicher, der Palácio Nacional da Pena ist einzigartig und ein wunderbares Beispiel der Vergangenheitsverklärung im vorletzten Jahrhundert.
Oberstes Bild: Der Palácio Nacional da Pena in Sintra (© Guillaume70, Wikimedia, CC)[vc_text_separator title=“Wo liegt dieses Reiseziel?“ title_align=“separator_align_center“ color=“grey“][vc_gmaps link=“https://maps.google.de/maps?q=pal%C3%A1cio+nacional+da+pena&hl=de&ie=UTF8&sll=51.151786,10.415039&sspn=11.074904,19.753418&oq=Pal%C3%A1cio+Nacional+da+Pena&t=m&z=17&iwloc=A“ size=“350″]