Ein unvergesslicher Tag in Potsdam – Berlins kleiner Schwester

Ausgehend von meinem Aufenthalt in Berlin wollte ich einen Abstecher nach Potsdam machen. Immerhin heisst es ja, dass diese beiden Städte eng miteinander verbunden seien. Viele Berliner haben hier ihren Zweitwohnsitz.

Mit einem Fernbus trete ich meinen Ausflug an, wobei die Route erst mal durch den herrlichen Grunewald führt. Da ich einen Platz am Fenster ergattert habe, kann ich auch den Wannsee beim Vorbeifahren sehen. Dann geht es weiter auf der A115 direkt ins Zentrum Potsdams. Die Stadt hat fast 130’000 Einwohner und in Sachen Sehenswürdigkeiten viel zu bieten.

Ich leistete mir eine organisierte Führung, bei der eine junge Studentin ihre Moderation mit vielen Anekdoten bereicherte. Die erste Station war der ehemalige Marstall, ein sehr hübsches Barockgebäude, in dem sich nun das Filmmuseum befindet. Weiter führte uns der Weg zum Brandenburger Tor, das es offensichtlich nicht nur in Berlin gibt, sondern auch in Potsdam. Es wurde 1770 erbaut und besteht aus einem römischen Triumphbogen, der drei Durchlässe zum Luisenplatz hat.


Potsdamer Brandenburger Tor (Bild: Avda, Wikimedia, CC)


Ein weiteres Tor ist das Nauenheimer Tor, das 1733 erbaut wurde und dessen Rundtürme im gotischen Stil gehalten sind. Genau gegenüber befindet sich eine historische Mühle, in der einst das Mehl gemahlen und von wo es anschliessend weiter in die Potsdamer Bäckereien zum Brotbacken gebracht wurde. Dort wurde es unter Zuhilfenahme traditioneller Küchenhelfer zu leckeren Schrippen, also Brötchen oder Brotlaiben, weiterverarbeitet.

Schloss Sanssouci als historisches Highlight

Bevor ich mich der Hauptattraktion Potsdams nähere, brauche ich eine Stärkung. Also suche ich mir ein kleines Strassencafé, dessen Kaffeeduft mich bereits draussen empfängt. Nach kurzer Rast mache ich mich auf den Weg zu Schloss Sanssouci und seinen Gartenanlagen.

Direkt vor dem Eingang empfängt mich ein Flötenspieler, der in historischer Tracht gekleidet ist. Ich betrete die imposante Anlage der unterschiedlichen Schlösser, die in die riesige, 290 Hektar grosse Parkanlage eingebettet sind. Mit den Terrassen und der grossen Fontäne direkt vor dem Hauptschloss bietet sich mir ein faszinierendes Bild, das wohl die imposanteste und schönste Anlage in Deutschland zeigt. Zugleich zählt Sanssouci zu den meistbesuchten Schlössern Deutschlands.


Schloss Sanssouci in Potsdam (Bild: Mbzt, Wikimedia, CC)


Ich befinde mich nun in der Sommerresidenz Friedrichs des Grossen, wobei mich der prunkvolle Prachtbau bereits von aussen komplett fasziniert. Denn der lang gestreckte spätbarocke Bau, der zwischen 1745 und 1747 erbaut wurde, beherbergt im Ostflügel auch die letzte Ruhestätte des einstigen Herrschers. Aber auch das Chinesische Teehaus und die römischen Bäder bieten einen interessanten Einblick in die damalige Lebensweise. Dazu kommen das Schloss Charlottenhof und das Neue Palais, das dem eigentlichen Schloss Sanssouci in seinem Prunk um nichts nachsteht.

Nach dem Gebäude selbst gönne ich mir einen Spaziergang durch die riesige Parkanlage, die tatsächlich so gross ist, dass hier öffentliche Busse verkehren. Vor allem aber fahren diese die Besucher auf direktem Weg wieder retour in die Potsdamer Innenstadt. Bevor ich einsteige, mache ich noch einen Abstecher in die herrliche Orangerie, die zwischen 1851 und 1864 erbaut wurde. Sie ist heute UNESCO-Weltkulturerbe und lockt jährlich unzählige Besucher an – völlig zu Recht, wie ich meine. Denn sowohl von aussen als auch von innen ist dieses Bauwerk ein einzigartiges Meisterwerk, das unter anderem Vorbildern aus dem Vatikan nachempfunden ist.


Blick auf das Chinesische Haus im Park Sanssouci (Bild: Andreas Tille, Wikimedia, CC)


Holländisches Viertel bietet bunte Abwechslung

Zurück in Potsdam mache ich mich auf den Weg ins Holländische Viertel, das direkt neben dem Französischen Viertel liegt. Im Zuge einiger Stadterweiterungen wurden diese beiden zum eigentlichen Stadtkern hinzugefügt, wobei immer darauf geachtet wurde, dass das Stadtbild einem Gesamtkonzept folgt. Weiter geht es anschliessend entlang der Brandenburger Strasse direkt zum Schloss Cecilienhof. Nach einigen Fotos und langem Betrachten des Bauwerks meldet sich mein Magen und ich entschliesse mich, für heute mit den Besichtigungen Schluss zu machen.


Holländisches Viertel in Potsdam (Bild: Botaurus, Wikimedia)


Mit dem Bus ging es dann quer durch das Potsdamer Villenvirtel, auf direktem Weg zur Meierei. Diese wählte ich aus, um mir ein leckeres Abendessen zu gönnen, wobei dieser Tipp eines Bekannten absolut empfehlenswert ist. Denn hier stimmt nicht nur das Ambiente, sondern auch die Kulinarik. Am nächsten Tag machte ich noch eine Tagesfahrt mit dem Schiff, die mich in die Berliner Innenstadt zurückbrachte und interessante Aspekte der deutschen Hauptstadt zu bieten hatte.

Es gab aber noch eine zweite Route mit dem Schiff, der ich nicht widerstehen konnte. Also begab ich mich an Bord und war kurze Zeit später auf direktem Weg zur Pfaueninsel und seinem herrlichen Schloss. Die Prunkbauten der Hohenzollern-Dynastie standen hier im Mittelpunkt und waren nicht nur für mich ein beliebtes Fotomotiv.

 

Oberstes Bild: Exerzierübung der Preußen im Krongut Bornstedt, Potsdam (© christiaaane  / pixelio.de)[vc_text_separator title=“Wo liegt dieses Reiseziel?“ title_align=“separator_align_center“ color=“grey“][vc_gmaps link=“https://maps.google.de/maps?q=Potsdam&hl=de&sll=51.151786,10.415039&sspn=11.074904,19.753418&oq=potsd&hnear=Potsdam,+Brandenburg&t=m&z=11″ size=“350″]

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