Faszinierende Tauchreviere im Roten Meer und im Pazifik

Jedes Tauchrevier hat eine Besonderheit, wodurch es sich auszeichnet. Sei es ein altes Schiffswrack, anspruchsvolle Strömungen, besonders korallenreiche Riffe oder eine große Artenvielfalt. Heutzutage ist es möglich, durch moderne Technik und gut ausgebildetes Personal jedem Interessierten das Tauchen zu ermöglichen.

Vorbei sind die Zeiten, in denen das Tauchen nur wohlhabenden Touristen oder Extremsportlern vorbehalten war. Wir haben für Sie eine Auswahl interessanter Tauchreviere zusammengestellt, in denen Sie buchstäblich in eine faszinierende, aufregende Welt abtauchen können.

Dies ist ein Bericht über faszinierende Tauchreviere in zwei Teilen. Hier das Inhaltsverzeichnis:

Teil 1: Faszinierende Tauchreviere im Roten Meer und im Pazifik

Teil 2: Indischer Ozean und Mittelmeer – Tauchreviere für Anfänger


Tauchen übt eine einzigartige Faszination aus und bietet einen Einblick in eine andere Welt. (Bild: Derek Keats, Wikimedia, CC)


Ägypten: Brother Islands im Roten Meer

Die Brother Islands sind ein beliebtes Tauchrevier im Roten Meer. Die Tauchtouren starten meist von Hurghada oder Marsa Alam aus und gelten als anspruchsvoll, sie sollten deshalb nicht von Anfängern durchgeführt werden. Die in der Landessprache als El Akhawein bezeichneten Brother Islands setzen sich aus den kleinen Inseln Little Brother und Big Brother zusammen. Die Hauptinsel hat eine Fläche von nur 0,07 km² und ist unbewohnt, im Süden findet sich ein Unterwasser-Plateau. Ein Saumriff verläuft vor beiden Inseln etwa 60 bis 80 Meter in die Tiefe, ehe es nach dem Erreichen des Plateaus sehr steil in die Tiefe abfällt. Als Wahrzeichen von Big Brother gilt der Leuchtturm, welcher 36 Meter in die Höhe reicht. Das Klima rund um die Brother Islands gilt als sehr ausgeglichen: Die durchschnittliche Wassertemperatur liegt bei 23 bis 30 °C, zehn Sonnenstunden und eine Lufttemperatur von 30 °C sind keine Seltenheit. Selbst zwischen Dezember und Februar liegt die Wassertemperatur mit 23 bis 26 °C deutlich über der 20 °C-Marke.

Das Riff vor den Brother Islands erlangte internationale Bekanntheit und Beliebtheit durch den Korallenbewuchs sowie die Anzahl und Optik der Fischschwärme. Vorsicht ist aber vor der Strömung geboten, nicht nur deshalb gilt dieser Tauchspot als anspruchsvoll. Zwei Schiffwracks sind bei den Brother Islands zu finden: Die Dampfschiffe Aida und Numidia sind 82 bzw. 150 Meter lang und ein Rückzugsort heimischer Fischarten. Mit Korallen bewachsen, bilden sie ein fast schon unwirkliches Erscheinungsbild, das Schönheit und Vergänglichkeit zum Ausdruck bringt.


Tauchen in der Bucht von Marsa Murena, Ägypten, Rotes Meer – Meeresschildkröte (Bild: Wusel007, Wikimedia, CC)


Chuuk-Lagune im Pazifischen Ozean

Auch im Chuuk-Atoll ist Wracktauchen möglich. Die Inselgruppe setzt sich aus elf Inseln zusammen, welche allesamt bewohnt sind. Die Inseln des Atolls haben kombiniert eine Fläche von rund 100 km², die Lagune erstreckt sich über 2.130 km². Im Ersten und Zweiten Weltkrieg waren die Inseln von Japan besetzt, im Kriegsverlauf sanken hier zahlreiche Schiffe. Denn das Chuuk-Atoll war für die japanische Armee sehr wertvoll, liegt es doch ziemlich genau zwischen Hawaii und den Philippinen. Als Gegenschlag zum Angriff auf Pearl Harbour wurde hier im zweiten Weltkrieg die japanische Flotte angegriffen. Heute sind die Schiffe längst von Korallen bedeckt, in einer Tiefe von 20 Metern ruhen die Schiffe auf dem Meeresgrund. Geführte Tauchtouren werden für die Region angeboten. Die Wracks stehen unter behördlichem Schutz und dürfen nicht verändert oder beschädigt werden. Natürlich bietet ein solcher Tauchgang einen faszinierenden Einblick in die Geschichte, als Taucher sollte hier stets respektvoll agiert werden.


Wracktauchen in der Chuuk-Lagune im Pazifischen Ozean (Bild: Dr. Dwayne Meadows, Wikimedia, CC)


Malpelo im Pazifik: Unterwasser-Mondlandschaft und Hai-Revier

Malpelo liegt circa 500 Kilometer vor der Küste Kolumbiens im Pazifischen Ozean. Die Inselgruppe trägt den gleichen Namen wie ihre Hauptinsel, die eine Länge von 1.643 Metern und eine maximale Breite von 727 Metern aufweist. Zehn weitere, kleinere Inseln bilden auf einer Fläche von 35 Hektar die Inselgruppe. Sie ist ein Naturreservat und zählt seit 2006 zum UNESCO-Weltkulturerbe.


Malpelo im Pazifik – Unterwasser-Mondlandschaft und Hai-Revier (Bild: Shiyam ElkCloner, Wikimedia, CC)


Die Tauchtouren hier eignen sich für Fortgeschrittene und sollten natürlich nur in professioneller Begleitung erfolgen – denn das Tauchen hier ist nicht ungefährlich. Taucht man in das Wasser um Malpelo ein, sind keine farbenfrohen Korallenriffe zu finden. Vielmehr wirkt die Umgebung wie eine Mondlandschaft unter Wasser. Kein Wunder, denn die Inseln im Ostpazifik sind vulkanischen Ursprungs. Die Besonderheit hier: In kaum einem anderen Tauchrevier der Welt findet sich eine vergleichbare Anzahl an Haien. Hammerhaie, Sandtigerhaie und Seidenhaie können hier ebenso gesichtet werden wie Walhaie und majestätische Adlerrochen. Die Haie hier sind von Tauchern unbeeindruckt und gelten als friedlich.

Malpelo befindet sich ziemlich abgelegen: Nur nach einer zweitägigen Reise ab San José in Panama erreichen Sie das Zielgebiet. Diese Tauchtour ist also wohl nur etwas für Abenteurer, die für ihre Mühen mit einer surrealen, atemberaubenden Erfahrung belohnt werden. Beim Tauchen sollten die teils starken Strömungen nicht unterschätzt werden. Wichtig: Tauchgänge sind nur mit schriftlicher Genehmigung des Ministeriums für Ökologie erlaubt – bei Tauchtouren übernimmt der Veranstalter die Anmeldung und einwandfreie Durchführung.

 

Oberstes Bild: Tauchen in Yam Sof, Israel (חפי רוקח, Wikimedia)

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