Montevideo - Südamerikas unentdeckte Hauptstadt

Uruguays Hauptstadt Montevideo galt lange Zeit als Geheimtipp unter den südamerikanischen Reisezielen. Ebenso wie der Rest des kleinen Landes begeistert aber auch Montevideo seine Besucher schon seit Jahren in wachsendem Masse, und das nicht nur dank der zentralen Lage an der Mündung des Río de la Plata.

Ein vielfältiges kulturelles Angebot gepaart mit traditionsreicher südamerikanischer Gaucho-Kultur; ein pulsierendes Nachtleben und traumhafte Strände, von denen einige zu den angesagtesten Badeorten Südamerikas zählen: Montevideo erwartet seine Gäste mit unzähligen Facetten. Nicht zuletzt die Nähe zur Metropolregion Buenos Aires – mit der Fähre wenig mehr als zwei Stunden entfernt – lädt dazu ein, Uruguays wirtschaftlichem und kulturellem Zentrum einen Besuch abzustatten.

Wen ausgelassene Feierstimmung und buntes Strandtreiben weniger locken, der findet in Montevideos kolonialer Altstadt zu Genüge Gelegenheit, sich in den alten Gassen zwischen ausladenden Plätzen und historischen Palästen zu verlieren. Und in Montevideo lauern dabei weit weniger unangenehme Überraschungen als in den meisten anderen Städten vergleichbarer Grösse, denn Uruguays Hauptstadt ist nicht nur eine der sichersten Städte in Lateinamerika, sondern auch die südamerikanische Stadt mit der vermutlich höchsten Lebensqualität.


Altstadt von Montevideo (Bild: Chinito / Wikimedia / CC)


Unterwegs im kolonialen Montevideo

1724 gegründet, war Montevideo lange Zeit nicht mehr als eine Kleinstadt, deren Ausdehnung sich auf die heutige Altstadt beschränkte. Erst ab Mitte des 19. Jahrhunderts wuchs die uruguayische Hauptstadt Richtung Osten, und es entstand das heutige, moderne Stadtzentrum. Dort, wo einstmals ein Fort den östlichen Stadtrand markierte, wurde die Plaza Independencia errichtet, die bis heute der bedeutendste Platz in Montevideo ist. Der Präsidentenpalast, der einstige Regierungssitz und mehrere prachtvolle Paläste säumen den zentralen Stadtplatz, an dem auch die wichtigste Einkaufsstrasse der Stadt beginnt, die Avenida 18 de Julio. Auf der Plaza Independencia ist ausserdem das Mausoleo de Artigas zur Besichtigung geöffnet. Das Mausoleum ist José Gervasio Artigas gewidmet, einem der Helden der uruguayischen Unabhängigkeit, dessen sterbliche Überreste hier von Gardesoldaten bewacht werden.

Auf der gegenüberliegenden, westlichen Seite dient die Plaza Independencia als Zugang zum historischen Stadtzentrum Ciudad Vieja. Montevideos koloniale Altstadt verdankt ihre Faszination vor allem der aussergewöhnlichen Lage, denn auf einer Halbinsel im Süden der Stadt gelegen, ist die Ciudad Vieja fast vollständig vom Meer umgeben. Über die Fussgängerzone gelangen Besucher zur Plaza de la Constitución, dem Hauptplatz der Altstadt, an dem neben der Kathedrale auch mehrere Museen gelegen sind. Auch das Teatro Solís zählt zu den bedeutendsten Bauwerken der kolonialen Altstadt. Montevideos grösstes Theater ist nicht nur das bedeutendste Schauspielhaus des Landes, sondern auch das zweitgrösste Theater in ganz Südamerika.


Plaza Independencia mit dem Palacio Salvo (Bild: Fulviobsas / Wikimedia / public domain)


Stadt der Museen und der Märkte

Die uruguayische Hauptstadt ist aussergewöhnlich reich an kulturellen Einrichtungen und Veranstaltungen, und vor allem das Angebot an Museen, Ausstellungen und Sammlungen besticht durch eine kaum zu übertreffende Vielfalt. Kunstliebhaber kommen neben dem Museum der Schönen Künste und dem Museum der Dekorativen Künste im Palacio Taranco vor allem im Museo Torres García auf ihre Kosten, wo die Werke des uruguayischen Malers Joaquín Torres García ausgestellt sind.

Im Cabildo in der Ciudad Vieja bietet das Nationalmuseum für Geschichte einen Einblick in die Landesgeschichte, ebenso wie das militärgeschichtliche Museum, das seine Besucher in einzigartiger Lage in einer Festung auf dem Cerro de Montevideo erwartet. Eine ganz besondere Sammlung kann das Museo del Gaucho y de la Moneda im vorweisen, das im Palacio Heber Jackson an der Avenida 18 de Julio untergebracht ist. Hier erhalten die Besucher einen Einblick in die traditionsreiche südamerikanische Gaucho-Kultur, und unter den Ausstellungsstücken sind neben handgearbeiteten Pferdegeschirren auch die traditionell geschmückten Gürtel der südamerikanischen Cowboys zu sehen.


Nationalmonument Cabildo mit dem Nationalmuseum für Geschichte (Bild: Willy Rey / Wikimedia / CC)


Auch an aussergewöhnlichen Museen fehlt es in Montevideo nicht, und wer im Fliesenmuseum, im Museum des uruguayischen Karnevals oder im Kriminalmuseum nicht auf seine Kosten kommt, kann auf den sonntäglichen Märkten der Stadt noch so einiges an Kuriosem und Aussergewöhnlichem entdecken. Neben dem Flohmarkt im Barrio Colón, der Feria Villa Biarritz im Barrio Pocitos und dem Sonntagsmarkt im Parque Rodó bietet auch der Hafenmarkt Mercado del Puerto unzählige kulinarische Genüsse und kunsthandwerkliche Schätze.

Von der Hauptstadt an den Strand

Ihre Beliebtheit als Reiseziel verdankt die uruguayische Hauptstadt nicht zuletzt ihren erstklassigen Stränden, die – als Stadtstrände oder in bequemer Reichweite für einen Tagesausflug – zu einem Besuch einladen. Die Stadtstrände Playa de los Pocitos, Playa Carrasco, Playa La Estacada und Playa Ramirez sowie die westlich der Altstadt gelegenen Playa del Cerro und Playa Del Nacional sind durch den Küstenboulevard Rambla verbunden, der die Altstadt einmal umläuft und auf 22 km Länge mit traumhaften Ausblicken lockt. Vor allem zum Sonnenuntergang zieht es Touristen und Einheimische gleichermassen hinunter an die lichtdurchflutete Küstenstrasse.


Am Küstenboulevard von Montevideo (Bild: http://www.flickr.com/photos/blmurch/ / Wikimedia / CC)


Etwa zwei Fahrtstunden von Montevideo entfernt bieten gleich zwei Küstenorte eine Auszeit vom Stadttrubel: Südamerikas elegantestes Strandresort Punta del Este, Badeort der Reichen und Schönen aus aller Welt, und das deutlich ruhigere und etwas näher gelegene Piriápolis. Bei ähnlich traumhafter Lage wie Punta del Este ist Piriápolis das ideale Ziel für alle erholungsbedürftigen Reisenden, die lieber die entspanntere Alternative zur angesagten Jetset-Destination Punta del Este geniessen möchten.

 

Oberstes Bild: Blick auf die Altstadt und das moderne Stadtzentrum (Bild: Jaan-Cornelius K. / Wikimedia / CC)[vc_text_separator title=“Wo liegt dieses Reiseziel?“ title_align=“separator_align_center“ color=“grey“]


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