Tonga – ein verschlafenes Südseeparadies

Das Inselreich von Tonga liegt mitten im Pazifik unmittelbar westlich der Datumsgrenze. Die etwa 116’000 Einwohner auf den 176 Inseln sind somit die ersten Bewohner der Erde, die den neuen Tag begrüssen.

Der vom Tourismus kaum entdeckte Inselstaat Tonga wird von König Tupou VI. regiert und besteht aus mehreren Inselgruppen, die es zusammen gerade einmal auf eine Landfläche von 747 Quadratkilometern bringen. Ein Teil der Inseln ist vulkanischen Ursprungs, sie liegen direkt auf dem pazifischen Feuerring im Westteil des Inselreiches. Andere Inseln wiederum entstanden auf Korallenriffen und ragen nur wenige Meter aus dem Wasser heraus.


Königlicher Palast auf Nuku`alofa, Tonga (Bild: Tofoa Felix, Wikimedia, GNU)


Die wichtigsten Inselgruppen von Tonga sind Tongatapu, Vava´u, Ha´apai und Eua. Die Hauptstadt des Inselstaates ist Nuku´alofa. Sie liegt im Norden der Hauptinsel Tongatapu. Hier leben rund 25’000 Menschen, was einem Viertel der Gesamtbevölkerung des Landes entspricht. Aber von einer Metropole nach unserem Verständnis ist Nuku´alofa doch weit entfernt.

Sie vermittelt eher den Eindruck eines Provinzstädtchens, wo am Abend die Bürgersteige hochgeklappt werden. Zumindest fast, denn in der Hauptstadt gibt es das einzig nennenswerte Nachtleben, das Tonga zu bieten hat. In der Stadt befindet sich auch das einzige Kino des Landes, was schon verdeutlicht, dass es hier doch recht ruhig und ursprünglich zugeht.


Traditionelles Kanu von Tonga (Bild: Tauʻolunga, Wikimedia, GNU)


Religion besitzt einen hohen Stellenwert

Die wichtigste Sehenswürdigkeit von Nuku´alofa ist der königliche Palast, der aus dem Holz von Norfolk-Tannen erbaut wurde. Auch die königlichen Grabstätten lohnen eine Visite. Auffallend sind die zahlreichen Kirchen, die es in der Stadt gibt. Hervorzuheben sind die Basilika des Heiligen Antonius von Padua und die Centennial Church, die an den Sonntagen auch von der königlichen Familie aufgesucht wird. Mit etwas Glück bekommen Sie dann auch König Tupou VI. zu Gesicht.

Religion spielt in Tonga sowieso eine grosse Rolle. Hier ist der Sonntag noch etwas Besonderes, während des ganzen Tages finden Gottesdienste statt. Das öffentliche Leben ruht und selbst Baden und Autofahren sind untersagt. Lediglich für Touristen werden ein paar Zugeständnisse gemacht. Selbst der Flug- und Fährverkehr ruht an diesem Tag und ein Taxi ist mit viel Glück höchstens mal in der Hauptstadt Nuku´alofa zu bekommen.

Am Abend des Sonntags treffen sich dann die tongaischen Männer in geselligen Runden. Beim Zusammensein wird dann auch traditionell Kava getrunken. Dieses Getränk wird aus der Wurzel des Pfefferstrauches gewonnen und hat zunächst eine beruhigende Wirkung. Mit zunehmendem Genuss allerdings, was in solchen Männerrunden der Normalfall ist, wird die Stimmung dann immer euphorischer.

Früher war das Inselreich von Tonga unter dem Namen Freundschaftsinseln sehr geläufig. Der Name drückt damit eigentlich schon aus, dass die Tongaer für ihre Gastfreundschaft und Offenheit bekannt sind. Da Tonga auch nicht wie viele andere Inselgruppen des Pazifikraumes von Europäern kolonisiert wurde, konnten sich alte Riten und Traditionen noch vielfach erhalten.


Basiliska St. Padua in Nukuʻalofa, Tonga (Bild: Tauʻolunga, Wikimedia, GNU)


Die Höhepunkte des Inselstaates

Tonga hat für seine Besucher auch einige Höhepunkte zu bieten. Besonders auffallend ist die landschaftliche Vielfalt des Inselstaates. Die im Westen gelegenen Inseln sind vulkanischen Ursprungs und ragen bis etwa 1000 Meter in die Höhe. Sie besitzen eine üppige tropische Vegetation. Ganz anders hingegen die Inseln, welche auf Korallenriffen entstanden sind. Vielfach sind sie im südlichen Teil ganz flach und besitzen herrliche Sandstrände. Im Norden ragen die Riffe hingegen weit aus dem Wasser heraus und bilden faszinierende Steilküsten, die meist dicht bewaldet sind.


Die Vegetation im Nationalpark auf ‚Eua in Tonga (Bild: Duncan, Wikimedia, CC)


Von den 176 Inseln und Atollen Tongas sind gerade mal 36 ständig bewohnt. Die grösste und auch wichtigste Insel ist Tongatapu. Im mittleren Bereich des Archipels liegt die Ha´apai-Gruppe, deren Hauptinsel Lifuka ist. Als schönste Insel aber gilt hier Ha´ano, die wirklich Südseestrände wie aus dem Bilderbuch besitzt. Von Touristen besonders geschätzt wird das Vava´u-Archipel im Norden Tongas. Die Inseln besitzen zum einen fantastische, von Palmen gesäumte Sandstrände und auf der anderen Seite attraktive Steilküsten.

Natürlich steht Wassersport an erster Stelle der bevorzugten Aktivitäten in Tonga. Auf vielen Inseln gibt es wunderschöne Sandstrände, um ganz relaxte Tage zu verbringen. Was gibt es Schöneres, als unter Palmen einfach mal die Seele baumeln zu lassen und ein erfrischendes Bad im kristallklaren und warmen Wasser zu nehmen? Fantastisch und artenreich ist auch die Unterwasserwelt rund um die Inseln, die Sie beim Schnorcheln oder sogar Tauchen begeistern wird. Wer die Inseln im Winter besucht, kann mit etwas Glück sogar Wale ausmachen, die auf ihrer Wanderung vorüberziehen.

Auf den grösseren, landschaftlich reizvollen Inseln werden auch gerne Wander- oder Trekkingtouren unternommen. Ein ganz besonderes Highlight ist der Eua-Nationalpark. Er befindet sich auf der gleichnamigen Insel, die im Süden des Archipels liegt. Der grösste Teil der hügeligen Insel wird von einem dichten Regenwald mit üppiger tropischer Flora überzogen.

Tonga ist ein etwas anderes Reiseziel. Hier gehen die Uhren noch anders, von Massentourismus gibt es keine Spur. Für Erholungs- und Ruhesuchende eine tolle Alternative.

 

Oberstes Bild: Lagune Vaipūua und Brücke Neiafu – Tefisi, Vavau (© Tauʻolunga, Wikimedia, GNU)[vc_text_separator title=“Wo liegt dieses Reiseziel?“ title_align=“separator_align_center“ color=“grey“][vc_gmaps link=“https://maps.google.de/maps?q=Tonga&hl=de&sll=51.358062,10.415039&sspn=10.613057,19.753418&oq=Tonga&hnear=Tonga&t=m&z=10″ size=“350″]

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Mehr zu Winfried Meyer

Als gelernter Kartograf galt mein Interesse schon früh den Landkarten und fernen Ländern. Daraus entwickelte sich eine grosse Leidenschaft für das Reisen, die mich schon in viele Teile unserer Erde geführt hat. Inzwischen betreibe ich ein Redaktionsbüro für die Reise- und Tourismusbranche und biete meinen Kunden einen umfangreichen Service an. Neben hochwertigen Inhalten plane ich individuelle Rundreisen und übernehme Fotoaufträge.

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