USA-Reise, Teil 5: Von Salt Lake City ins Indianerland

Nach fünf erlebnisreichen Tagen hiess es Abschied nehmen von Wyoming. Auf dem Highway US 89 ging es in südlicher Richtung durch den Bridger-Teton National Forest in den Bundesstaat Utah.

Die Fahrt führte uns durch eine fantastische und abwechslungsreiche Landschaft. Ein letzter Höhepunkt des Tages war der reizvolle Bear Lake, bevor wir schliesslich unser Motel in Logan erreichten.

Dies ist ein Bericht über eine siebenwöchige USA-Reise in neun Teilen. Hier das Inhaltsverzeichnis:

Teil 1: Von San Francisco in den Norden Kaliforniens
Teil 2: Vom Redwood NP über die Oregon Coast nach Idaho
Teil 3: Durch Idaho in den Yellowstone-Nationalpark
Teil 4: Yellowstone- und Grand-Teton-Nationalpark
Teil 5: Von Salt Lake City ins Indianerland
Teil 6: Die Canyons von Arizona und Utah
Teil 7: Vom Zockerparadies zur Ponderosa
Teil 8: Vom Yosemite-Nationalpark nach San Francisco
Teil 9: Von der Golden Gate Bridge nach San Diego

Fahrzeugwechsel in Salt Lake City

Am nächsten Morgen hatten wir es nicht ganz so eilig, denn die Fahrt bis Salt Lake City nahm nur wenig Zeit in Anspruch. Dort angekommen, suchten wir ein nettes Hotel. Am Abend war es dann so weit. Wir holten unsere Freunde am Salt Lake City International Airport ab. Es wurde eine kurze Nacht, denn wir hatten natürlich viel zu erzählen und die beiden freuten sich auf unser nun gemeinsames Abenteuer.

Nachdem wir am nächsten Morgen den Mietwagen abgegeben und das Motorhome in „Besitz“ genommen hatten, konnte es schon fast losgehen. Unser erster Weg führte uns aber in einen jener riesigen Supermärkte, die es in den USA zuhauf gibt, um Lebensmittel zu bunkern.

Über die Interstate 15 und anschliessend den Highway US 6 erreichten wir gegen Abend das Städtchen Green River. Bei der Fahrt durchquerten wir zunächst eine atemberaubende Gebirgslandschaft, bevor es östlich davon immer trockener und öder wurde. Mehr als 80 Meilen fuhren wir durch einsames Gebiet, und Regen schien dieses Land schon lange nicht mehr gesehen zu haben. Nach einer ersten Nacht auf einem privaten Campingplatz mit saftigen Steaks vom Grill und jeder Menge Spass am Pool war das Städtchen Moab unser nächstes Ziel.


Aussicht vom Green River Overlook im Canyonlands National Park, Utah (Bild: Tobias Alt, Wikimedia, CC)


Bizarre Felsformationen im Arches-Nationalpark

Die Stadt ist Ausgangspunkt für Touren in den Arches-Nationalpark. Dieser ist berühmt für seine fantastischen Steinbögen, von denen es in dem wüstenhaften Klima auf dem Hochplateau mehr als 2000 gibt. Nachdem wir uns im Visitor Center mit Infomaterial eingedeckt hatten, fuhren wir gespannt in den Park. Und was wir zu sehen bekamen, übertraf unsere Erwartungen.

Von verschiedenen Aussichtspunkten bestaunten wir bizarre Felsformationen mit fantasievollen Namen wie „Three Gossips“, „Sheep Rock“, „Tower of Babel“ und „Great Wall“. Faszinierend auch der „Balanced Rock“, der uns in Staunen versetzte und auf uns den Eindruck machte, als könnte er jederzeit herunterkullern.

Dann war es endlich so weit. Wir erreichten die Windows Section mit den ersten Steinbögen aus rötlichem Gestein. Ein erster Fussmarsch führte uns zur „Doube Arch“, bevor wir das „North and South Window“ erreichten. Bei einem Blick durch die Bögen offenbarte sich uns ein fantastischer Blick über die Mesa und das Tal des Colorado River. Anschliessend sollte es zum grössten Steinbogen der Welt, der „Delicate Arch“ gehen, was wir aufgrund der bereits weit vorgeschrittenen Tageszeit aber nicht mehr schafften, denn dafür wäre ein längere Wanderung notwendig gewesen.


Three Gossips im Arches-Nationalpark, Utah (Bild: Sanjay Acharya, Wikimedia, CC)


Aus vielen Western bekannte Kulisse

Am nächsten Morgen brachen wir dann in Richtung Monument Valley auf. Bevor wir diese aus zahlreichen Western bekannte Kulisse erreichten, unternahmen wir noch einen Abstecher in den Goosenecks State Park in der Nähe von Mexican Hat. Hier erhielten wir einen ersten Eindruck von den Canyons im Südwesten der USA und waren vom Anblick begeistert, hat sich doch hier der San Juan River einen mehrere Hundert Meter tiefen Canyon geschaffen, der in diesem Bereich mehrere enge Schlingen gebildet hat. Ein Geheimtipp für jeden Reisenden, der im Südwesten unterwegs ist.

Am Abend erreichten wir dann unseren Campingplatz im Monument Valley in unmittelbarer Nähe eines alten Handelspostens. Unser Stellplatz lag genau gegenüber der weltberühmten Sandsteinformation. Geweckt wurden wir in der Frühe durch die aufgehende Sonne, die den Himmel fast blutrot färbte. Da hielt es uns keine Sekunde mehr im Motorhome, mit gezückten Kameras ging es ins Freie. Wir merkten nicht einmal, dass wir noch Schlafanzüge trugen.

Es entstanden in der Folge fantastische Gegenlichtaufnahmen mit den berühmten Tafelbergen und Spitzkuppen. Anschliessend wagten wir uns mit dem Motorhome hinein in die Sentenial Mesa, das Stammesgebiet der Navajos. Die Piste war allerdings in einem denkbar schlechten Zustand und so kehrten wir alsbald um. Hier bleibt nichts weiter übrig, als ein geländegängiges Fahrzeug zu benutzen oder sich einer geführten Tour anzuschliessen, wie sie von Indianern durchgeführt werden.


Im Monument Valley in Utah (Bild: Huebi, Wikimedia, CC)


Four Corners und Mesa Verde

Nach einer weiteren Nacht mit dieser fantastischen Aussicht führte uns die Fahrt in Richtung Osten. Auf dem Highway US 160 war der Mesa-Verde-Nationalpark im Südwesten von Colorado unser nächstes Ziel. Wir versäumten es natürlich nicht, am Four Corners einen Stopp einzulegen. Es ist der einzige Punkt in den USA, an dem mit Utah, Arizona, Colorado und New Mexico gleich vier Bundesstaaten zusammentreffen. So hatten wir die Möglichkeit, in allen vier Staaten gleichzeitig zu sein. In je einem mit den Händen, in den beiden anderen mit den Füssen, was natürlich spassige Aufnahmen ermöglichte. Danach fuhren wir die letzten Meilen zum Lightner Creek Campground vor den Toren Durangos.


Mesa Verde National Park, Colorado (Bild: Andreas F. Borchert, Wikimedia, CC)


Nach dem Frühstück brachen wir in den Mesa-Verde-Nationalpark auf. In dem zerklüfteten Gelände des Tafelbergs hatten einst die Stämme der Anasazi-Indianer gesiedelt. Ihre damaligen Siedlungen sind vielfach noch gut erhalten und befinden sich Schwalbennestern gleich in Felsnischen. Die meisten dieser Behausungen, die einen guten Überblick über die Lebensweise der Anasazi vermitteln, befinden sich im Südteil des Parks. Besonders begeistert waren wir vom Cliff Palace und unternahmen anschliessend eine Wanderung zum Balcony House. Diese Gebäude waren nur über Leitern erreichbar und bescherten uns ein unvergessliches Erlebnis.

 

Oberstes Bild: Delicate Arch im Arches-Nationalpark (© Palacemusic, WIkimedia, CC)[vc_text_separator title=“Wo liegt dieses Reiseziel?“ title_align=“separator_align_center“ color=“grey“][vc_gmaps link=“https://www.google.ch/maps?q=Arches+National+Park,+Moab,+Utah,+USA&hl=de&ll=38.733565,-109.592507&spn=0.009591,0.021136&sll=46.813187,8.22421&sspn=2.154157,5.410767&oq=Arches-Nationalpark&t=m&z=16&iwloc=A“ size=“350″]

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Mehr zu Winfried Meyer

Als gelernter Kartograf galt mein Interesse schon früh den Landkarten und fernen Ländern. Daraus entwickelte sich eine grosse Leidenschaft für das Reisen, die mich schon in viele Teile unserer Erde geführt hat. Inzwischen betreibe ich ein Redaktionsbüro für die Reise- und Tourismusbranche und biete meinen Kunden einen umfangreichen Service an. Neben hochwertigen Inhalten plane ich individuelle Rundreisen und übernehme Fotoaufträge.

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