Death Valley – unterwegs im Tal des Todes

Das Death Valley in der Mojave-Wüste ist ein Ort der Extreme: Das Tal des Todes ist nicht nur der heisseste, sondern auch der tiefste Ort der USA. Bizarre Stein- und Sandformationen bieten eine beeindruckende Kulisse.

Jährlich besuchen mehr als eine Million Touristen den kalifornischen Nationalpark.

Zwischen Juni und September herrschen Temperaturen über 40 Grad Celsius, manchmal klettert das Thermometer auch auf über 50 Grad. Nachts sinkt das Thermometer kaum unter die 40-Grad-Marke. Kein Wunder also, dass Campmobilvermieter den Besuch des Tals in dieser Zeit verbieten. Mit dem Mietwagen darfst Du in der Regel jederzeit ins Death Valley. Am Eingang zum Nationalpark weisen grosse Schilder darauf hin, die Klimaanlagen auszuschalten. Zudem solltest Du vor Einfahrt in den Park checken, ob das Kühlwasser stimmt. Für Dich selbst solltest Du einen grossen Wasservorrat mitnehmen.

Die beste Reisezeit

Geschützt durch die hohen Bergketten, wird das Tal des Todes von der Sonne so extrem aufgeheizt. Die Panamint Mountains westlich des Tals sind über 3300 Meter hoch und sorgen so dafür, dass im Death Valley kein Lüftchen weht. Deinen Besuch solltest Du also möglichst nicht in die extrem heissen Sommermonate legen. Am kühlsten ist es in der Regel im Dezember und Januar, dann sind die Werte um 21 Grad Celsius sehr angenehm. Grundsätzlich empfiehlt sich eine Fahrt in den Park zwischen Oktober und April. Um echtes Wüsten-Feeling zu erleben, hat auch ein Aufenthalt im Sommer seinen Reiz.


Das Tal des Todes ist nicht nur der heisseste, sondern auch der tiefste Ort der USA. (Bild: © Albert Backer – CC BY-SA 2.5)

Die Fahrt zum Valley ist sehr einsam, es kann passieren, dass Dir meilenweit kein einziges Auto begegnet. Bei der hohen Besucheranzahl des Nationalparks ist das eigentlich erstaunlich. Besonders gespenstisch wird die Szene, wenn Du an verlassenen und verfallenen Gebäuden vorbeikommst. Von Las Vegas aus dauert die Fahrt etwa zwei Stunden und führt über die kleine Siedlung Death Valley Junction und die Route 190 in den Nationalpark. Kaum zu glauben, aber in Death Valley Junction gibt es tatsächlich ein Opernhaus! Die Tänzerin Marta Bennett präsentiert im Amargosa Opera House seit mehr als 40 Jahren ihre Shows.

Die Highlights im Tal des Todes

Dein Weg wird Dich vermutlich ins Furnace Creek Visitor Center führen, das über Wissenswertes rund um das Tal des Todes informiert. Zudem findest Du hier kleine Andenken und Souvenirs. Auf dem Weg nach Furnace Creek solltest Du einen Abstecher zu Dantes View einplanen. Der Aussichtspunkt liegt auf einer Höhe von mehr als 1600 Metern und bietet einen unvergleichlichen Blick über das Tal. Du erkennst Badwater, den tiefsten Punkt der USA, und siehst den Devil’s Golf Course. Man kann sich sehr gut vorstellen, dass der Teufel zwischen den zerklüfteten Steinen den Golfschläger geschwungen hat! In der Nähe von Dantes View befindet sich der mit 3366 Metern höchste Punkt des Nationalparks, der Telescope Peak.


Dantes View im Death Valley (Bild: © wiki.org)

Fährst Du weiter in Richtung Visitor Center, bietet sich am Zabriskie Point der nächste Stopp an. Hier präsentieren sich die Sedimentablagerungen und Erosionen von einer einmaligen Seite. Das Panorama ist einfach atemberaubend und besonders bei Sonnenauf- oder -untergang beeindruckend. Der Name Zabriskie kommt übrigens von einem Geschäftsführer der Pacific Coast Borax Company, die einst in Death Valley Junction ihren Sitz hatte. Ganz in der Nähe liegt der Artist’s Drive. Auf einer Strecke von rund 15 Kilometern passierst Du wunderbare Felsformationen.


Das Panorama am Zabriskie Point ist einfach atemberaubend. (Bild: © Wolfgangbeyer – CC BY-SA 3.0)

Südlich des Visitor Centers gelangst Du zu einem der bekanntesten Orte im Nationalpark: Badwater liegt auf einer Höhe von 85,5 Metern unter dem Meeresspiegel und ist damit der tiefste Punkt der Vereinigten Staaten. An einer Felswand zeigt eine Markierung, wo sich der eigentliche Meeresspiegel befindet, so kannst Du erkennen, wie tief Badwater liegt. Du stehst hier auf dem zerklüfteten und salzigen Boden des ausgetrockneten Salzsees Lake Manly, eines prähistorischen Sees. Berichten zufolge fallen in Badwater gerade einmal 38 Milliliter Niederschlag jährlich.

An diesem Ort wird die Geschichte der unwirtlichen Gegend besonders deutlich: Du kannst Dir vorstellen, unter welchen Mühen die Menschen einst den ausgetrockneten Salzsee durchqueren mussten. Im Jahr 1849 sollen Siedler auf der Suche nach einer Abkürzung nach Salt Lake City ins Tal gelangt sein. Angeblich irrsten Sie wochenlang durch die Wüste und fanden erst nach zwei Monaten einen Ausgang. Diejenigen, die es schafften, der mörderischen Hitze zu entkommen, bezeichneten es als Tal des Todes, Death Valley. Im 19. Jahrhundert entdeckte man Borax in der Gegend. Das Mineral war für die Herstellung von Glas und Seife wertvoll, und so wurde im Death Valley Borax gefördert. Das kleine Museum im Besucherzentrum zeigt, wie anstrengend der Borax-Abbau gewesen sein muss.

Das Geheimnis der wandernden Steine

Im Norden des Besucherzentrums liegt der Racetrack Playa. Der ausgetrocknete See machte in den letzten Jahren Schlagzeilen, weil sich hier Steine wie von Geisterhand bewegt haben sollen. Wissenschaftler sind dem Phänomen im Jahr 2014 auf die Spur gekommen. Die Forscher beobachteten dazu 60 Steine über einen längeren Zeitraum mithilfe eines Zeitraffers und GPS. Das Zusammenspiel von Wind, dünnen Eisschichten und Niederschlag soll für die Steinwanderung verantwortlich sein.


Stein auf dem Racetrack im Death-Valley-Nationalpark (Bild: © wiki.org)

Übernachten im Death Valley

Im Tal gibt es einige Übernachtungsmöglichkeiten. Die Campingplätze sind sehr einfach und während der heissesten Zeit im Sommer geschlossen. In einer kleinen Oase liegt das Furnace Creek Inn, das mit seiner ansprechenden Anlage ideal für eine Übernachtung ist. Ein Bad in dem wunderbar angelegten Pool solltest Du Dir nicht entgehen lassen! Während des Schwimmens geniesst Du einen grandiosen Blick auf die Landschaft. Ausserhalb des Nationalparks übernachtest Du in Panamint Springs oder in Pahrump etwas günstiger.



Das Death Valley ist ein einzigartiges Naturwunder, das auf jeden Fall einen Besuch wert ist. Ganz wichtig: einen ausreichenden Wasservorrat anlegen, stets eine Kopfbedeckung tragen und last, but not least den Fotoapparat nicht vergessen!

 

Oberstes Bild: © tjwvandongen – shutterstock.com

author-profile-picture-150x150

Mehr zu Andrea Hauser

Aus meinem langjährigen Hobby, dem Schreiben, ist im Jahr 2010 ein echter Job geworden - seitdem arbeite ich als selbständige Texterin. Davor war ich als gelernte Bankkauffrau im klassischen Kreditgeschäft einer Hypothekenbank tätig. Immobilien und Baufinanzierungen zählen noch immer zu meinen Steckenpferden. Angetrieben durch die Lust, Neues zu entdecken, arbeite ich mich gern in unbekannte Themengebiete ein und lasse mich schnell begeistern.

Mit meiner Familie erkunde ich in den Ferien fremde Metropolen oder lasse bei einem Badeurlaub einfach die Seele baumeln. Seit ich klein bin, sind Bücher meine große Leidenschaft, wenn es meine Zeit erlaubt, bin ich immer mit einem guten Buch anzutreffen. Mich fasziniert alles, was mit Kreativität zu tun hat: Von Acrylbildern, über Glasmalerei bis hin zu Loombands habe ich schon vieles ausprobiert.

website-24x24
jQuery(document).ready(function(){if(jQuery.fn.gslider) {jQuery('.g-16').gslider({groupid:16,speed:10000,repeat_impressions:'Y'});}});