Die Brissago-Inseln – Botanischer Garten im Lago Maggiore

Wenige Kilometer vom Ufer des Lago Maggiore entfernt liegen die beiden Brissago-Inseln, San Pancrazio und Sant’Apollinare.

Auf die Besucher von San Pancrazio wartet ein Pflanzenparadies von bezaubernder Schönheit: Die Insel ist gleichzeitig der Botanischen Garten des Tessin.


Palmenwald auf Brissago-Inseln (Bild: Acp, Wikimedia, CC)

Lage und Geschichte der Inseln

Die Brissago-Inseln gehören zum Schweizer Seebecken des Lago Maggiore. Sie liegen rund 2,5 Kilometer vor dem Ufer der gleichnamigen Gemeinde Brissago auf dem Festland.

Die archäologischen Funde lassen auf eine erste Besiedlung in der Römerzeit schliessen. Auf der Isola di Sant’Apollinare befinden sich noch Reste einer romanischen Kirche, die vermutlich um 1850 erbaut wurde.


Brissago gehört zum Schweizer Seebecken des Lago Maggiore. (Bild: © Vogel – shutterstock.com)

Das schöne Ufer von Brissago (Bild: © travelpeter – shutterstock.com)

Beide Inseln waren ab 1214 Sitz der Angehörigen des christlichen Humiliaten-Ordens. Im 16. Jahrhundert löste der Kardinal den Orden auf. Die Inseln blieben die meiste Zeit unbewohnt, bis 1885 Baron Richard Fleming de St Lèger sie zum Preis von 25’000 Franken kaufte. Seine Frau Antoinette erwarb im Lauf der Zeit Pflanzen aus aller Welt und gestaltete San Pancrazio zu einem prächtigen Garten um. Antoinette wurde 1897 von ihrem Mann verlassen. Nach dem Ersten Weltkrieg war sie hoch verschuldet musste die Inseln verkaufen.

Der Deutsche Max Emden übernahm die Brissago-Inseln im Jahr 1927. Er errichtete die beeindruckende Villa Emden sowie ein römisches Bad, auch baute er den Park weiter aus.


Villa Emden auf den Brissago-Inseln (Bild: Diriye Amey, Wikimedia, CC)

Seit 1949 sind die Inseln im gemeinsamen Besitz des Kantons Tessin, der umliegenden Gemeinden, des Naturschutzbundes sowie des Heimatschutzbundes. San Pancrazio verfügt über eine Anlegestelle und ist für Besucher sechs Monate im Jahr geöffnet. Die kleine Insel ist nicht zugänglich und gehört ganz der Natur.


Im Lago Maggiore liegen die Brissago-Inseln (Bild: © Diriye Amey – shutterstock.com)

Klima und Pflanzen im Botanischen Garten

Dank der umliegenden Bergketten befinden sich die Brissago-Inseln in einer geschützten Lage. Es gibt so gut wie niemals Frost. Das subtropische Klima ermöglicht die Kultur von rund 1700 Pflanzenarten auf dem nur wenige Hektar grossen Eiland. Gewächse aus allen Kontinenten gedeihen hier prächtig. So sind Pflanzen aus dem Mittelmeerraum, Amerika, Südafrika, Australien, Asien und den Tropen zu bewundern. Darunter befinden sich Gingkobäume, Kamelien, Sumpfzypressen und Magnolien. Die intensiven Düfte unzähliger Blüten überziehen die ganze Insel und lassen die Gäste in eine andere Welt eintauchen.



Informationen für Besucher von San Pancrazio (Stand 10/2014)

Der Botanische Garten öffnet in der Regel zwischen Mitte April und Ende Oktober. Er ist mit dem Schiff von mehreren Anlegestellen gut erreichbar. Die kürzeste Verbindung ab Porto Ronco dauert nur fünf Minuten. Die Eintrittspreise sind günstig: Familien mit bis zu drei Kindern zahlen gerade 20 Franken, Einzelbillets kosten 8 Franken.

In der prächtigen Villa Emden befindet sich ein wunderschönes Restaurant mit Veranda. Das obere Stockwerk dient als Hotel mit 10 luxuriösen Schlafzimmern. Ein Doppelzimmer mit Frühstück ist in der Nebensaison ab 285 Franken pro Nacht erhältlich.

Weitere Informationen:

Verwaltung Isole di Brissago

Parco botanico del Canton Ticino

CH-6614 Isole di Brissago

Tel.:       +41 (0)91 791 43 61
E-Mail: decs-isole.brissago@ti.ch

 

Artikelbild: Mitten im Lago Maggiore liegen die Brissago-Inseln. @ alexandre zveiger – shutterstock.com

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Mehr zu Andrea Durst

Ich bin selbstständige Texterin und liebe an meinem Beruf die Abwechslung bei der Umsetzung unterschiedlicher Kundenwünsche. Auch die persönliche Freiheit spielt eine grosse Rolle: Arbeiten zu jeder beliebigen Zeit und an jedem Ort, natürlich immer im Rahmen der Abgabetermine. Für die Belmedia-Portale schreibe ich sehr gern, da die Autoren Themen wählen können, die sie persönlich am meisten interessieren. In meinem Fall sind das Tiere und Tierschutz, Umwelt und Nachhaltigkeit, Ernährung, Pflanzen und Naturkosmetik.

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