Die Hohe Tatra – das kleinste Hochgebirge der Welt

Wer an Hochgebirge in Europa denkt, hat vor allem die Alpenregionen im Kopf, vielleicht noch die Pyrenäen oder die Berge Norwegens. An die Hohe Tatra denken wahrscheinlich nur wenige. Zu Zeiten des Eisernen Vorhangs war sie vor allem im Ostblock bekannt, erst allmählich erschliesst sie sich auch Mittel- und Westeuropäern als Reiseziel.

Die Hohe Tatra liegt in der nördlichen Slowakei an der Grenze zu Polen. Gut zwei Drittel des Gebietes gehören zur Slowakei, ein Drittel ist polnisch. Die nächste Grossstadt ist das nördlich gelegene Krakau. Genau genommen bildet die Hohe Tatra ein Teilgebirge der Karpaten, wird aber oft als eigene geografische Einheit aufgefasst. Nur etwa 27 Kilometer lang ist ihr Hauptkamm, daher die gerne gebrauchte Bezeichnung „kleinstes Hochgebirge der Welt“.

Alpines Gepräge

Auf den Betrachter wirkt die Hohe Tatra ausgesprochen alpin. Schneebedeckte Gipfel, Felsformationen, Nadelwälder, Gletscher- und Bergseen gehören zum Bild. Wenn sich auch die Höhen nicht mit denen der Schweizer Alpen messen können, der höchste Berg Gerlachovsky stit erreicht immerhin 2655 Meter. In seinem Umfeld befinden sich noch etliche Zweitausender.


Der höchste Berg Gerlachovsky erreicht immerhin 2655 Meter (Bild: © Jaroslav Moravcik – shutterstock.com)

Grosse Teile der Hohen Tatra – sowohl auf slowakischer als auch auf polnischer Seite – sind Nationalparkgelände. Das Gebirge bildet ein UNESCO-Biosphären-Reservat.


Auf den Betrachter wirkt die Hohe Tatra ausgesprochen alpin. (Bild: © Marcin Krzyzak – shutterstock.com)

Wandern, Klettern und Wintersport

Für Feriengäste gibt es ein ausgebautes Wanderwegenetz und Möglichkeiten zum Radfahren. Auch Bergsteigen ist möglich. Im Nationalparkbereich gelten Beschränkungen für touristische Aktivitäten, so ist Bergklettern zum Beispiel nur in organisierter Form erlaubt, Gleitschirmfliegen ist auf ausgewiesene Areale begrenzt. Die Hohe Tatra bietet gute Möglichkeiten für Wintersport. Auf polnischer Seite ist vor allem Zakopane über die Region hinaus bekannt. Die slowakischen Wintersport-Orte Stary Smokovec, Tatranska Lomnica, Zdiar und Strbske Pleso kennen in der Regel nur Eingeweihte. Wegen des gesunden Höhenklimas sind in der Hohen Tatra auch einige Luftkurorte zu finden.


Tatra Berge in Slovakia (Bild: © Martins Vanags – shutterstock.com)

Strbske Pleso (Bild: © Gaspar Janos – shutterstock.com)

Krokuse in den Tatra Berge (Bild: © gorillaimages – shutterstock.com)

Tal Gasienicowa (Bild: © bogumil – shutterstock.com)

Wandern in den Tatra Bergen (Bild: © Blazej Lyjak – shutterstock.com)

In der Zips

Die Hohe Tatra ist Teil der historischen Landschaft Zips, die einmal ein bevorzugtes Siedlungsgebiet der Karpaten-Deutschen war. In der mittelalterlichen Stadt Kezmarok (deutsch: Käsmark) ist das Wirken der „Zipser Sachsen“ noch besonders gegenwärtig. Die Stadt am Fusse der Hohen Tatra bietet mit ihrer spätgotischen Burg und zahlreichen Kirchen ein besonders schönes Bild.



Noch ist die Hohe Tatra von den Erscheinungen des alpinen Massentourismus weitgehend verschont geblieben. Wer unberührte Hochgebirgslandschaft jenseits der Alpen erleben möchte, für den ist hier ein lohnendes Ziel.

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Artikelbild: © Curioso – shutterstock.com

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Mehr zu Stephan Gerhard

ist seit Jahren als freier Autor und Texter tätig und beschäftigt sich bevorzugt mit Themen rund um Finanzen, Geldanlagen und Versicherungen sowie Wirtschaft. Als langjähriger Mitarbeiter bei einem Bankenverband und einem grossen Logistikkonzern verfügt er über umfassende Erfahrungen in diesen Gebieten.

Darüber hinaus deckt er eine Vielzahl an Themen im Bereich Reisen, Tourismus und Freizeitgestaltung ab. Er bietet seinen Kunden kompetente und schnelle Unterstützung bei der Erstellung von Texten und Präsentationen.

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