Von erotisch bis kriminell – Städteführungen der anderen Art

Traditionelle Stadtführungen mit dem Besuch zahlreicher Kirchen und Museen sind zwar nach wie vor gefragt, doch unterliegen sie in der Beliebtheitsskala einem neuen Trend. Die Rede ist von Sightseeingtouren der besonderen Art, die in grossen wie in kleinen Metropolen den Besuchern unterhaltsame Touren zu den verschiedensten Interessensgebieten offerieren. Beliebte Themen und Mottos erfreuen sich grosser Popularität und sind regional auf die einzelnen Städte abgestimmt.

Lustvolles Schlendern durch die Amüsiermeile Hamburgs

Weltweit gibt es doch tatsächlich Städte, die für bestimmte Themen geradezu prädestiniert sind. Hamburg etwa ist bekannt für seine Reeperbahn und St. Pauli, wo es interessante und amüsante Stadtspaziergänge zu absolvieren gibt, die mit den unterschiedlichsten Namen gleich das Programm verkünden. Der Klassiker schlechthin ist dabei die Tour „Rotlicht und Seeleute“, aber auch der Kulturspaziergang zu den Bühnen St. Paulis kommt gut an.

Angesagt ist aber auch eine Tour „von Tatort zu Tatort“, bei der sich die Teilnehmer auf die Spuren unterschiedlicher Verbrechen begeben und dabei Geschichten über findige Zuhälter, bedrängte Prostituierte und zornige Spartakisten zu hören bekommen. Die Touren können dabei oft individuell gebucht werden und zwar für Gruppen ab zwei bis maximal zwölf Personen, die damit einen sehr unterhaltsamen, manchmal auch spektakulären Eindruck der jeweiligen Stadt erleben und geniessen können.



Auch München hat eine Kriminalgeschichte

Seit jeher fasziniert die Menschheit das Verbrechen und demgemäss Schauplätze, wo Schreckliches passiert ist. Demzufolge gibt es entsprechende Kriminal-Touren auch in anderen Städten, wo man nicht unbedingt mit dem ersten Gedanken darauf kommen würde. München gehört da auch dazu und bietet seinen Besuchern unter dem Titel „Tatort München“ einen Spaziergang durch die Münchner Kriminalgeschichte an. Dabei werden aufsehenerregende Verbrechen thematisiert, wie etwa die Machenschaften des Münzräubers Wilhelm König. Das Besondere an diesen Touren ist, dass jeden Donnerstagabend ab 20 Uhr auch Schauspieler am Spaziergang teilnehmen, um unterwegs für den entsprechenden Nervenkitzel zu sorgen.


Stadtführung Tatort München – Auf dem Weg zur „Löwengrube“, zum Polizeipräsidium, durchquert man die Salvatorpassage in den Fünf Höfen. (Bild: Luidger, Wikimedia, GNU)


Sex and Crime in der Domstadt

Auch das wunderschöne Köln kennt tragische Episoden über Liebe und Laster, die nicht nur zur Karnevalszeit stattfinden. Ganzjährig gibt es die Stadtführung „Sex and Crime“ in der Stadt, die von einer Historikerin durchgeführt wird. Erzählt wird dabei aber auch, in welch pikante Skandale einst Mitglieder des Kölner Rates verwickelt waren oder das Eselsmist einst als Verhütungsmittel verwendet wurde. Wer es weniger spannend bevorzugt, kann sich auf den „amüsanten Stadtrundgang zu lasterhaften und berühmten Orten Kölns“ machen, der unter anderem zum ehemaligen Wohnort des venezianischen Schürzenjägers Casanova führt, der hier 1760 die Frau des Bürgermeisters mit Erfolg umgarnt und bezirzt haben soll.


Dritter-Mann-Tour am Karlsplatz in Wien – der Drehort der Untergrundszene des Films „Der dritte Mann“ (Bild: MSchnitzler2000, Wikimedia, GNU)


Auf den Spuren des dritten Mannes

Wer Gänsehautfeeling in der Donaumetropole Wien erleben und geniessen möchte, kann sich auf eine originelle Stadtführung zwanzig Meter unter der Erdoberfläche begeben. Der Spaziergang durch das Wiener Kanalnetz folgt unter anderem den Spuren des „Dritten Mannes“ und den dazugehörigen Geschichten um Liebe, Lust und Leidenschaft. Es gibt aber auch organisierte Touren, die unterhaltsam sind und sich bei Tageslicht abspielen. Dabei dreht sich alles um das erotische Treiben und Leben der Wiener im Laufe der vergangenen Jahrhunderte. So erhalten die Gäste einen individuellen Eindruck der Stadt Wien, die Geschichte und Geschichten perfekt verbindet und so für ein besonderes Erlebnis sorgt.

 

Oberstes Bild: Reeperbahn in St. Pauli, Hamburg (© Christian Mueller / Shutterstock.com)

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