Zermatt und sein Matterhorn

Zermatt liegt im Süden der Schweiz im Kanton Wallis und ist der Inbegriff eines Schweizer Bergdorfes. Weltberühmt ist das Panorama von Zermatt mit dem Matterhorn, dessen Silhouette unverwechselbar und in aller Welt bekannt ist. In dem auf rund 1600 Meter Höhe gelegenen Ort leben etwa 5800 Menschen. Der Tourismus spielt in Zermatt eine bedeutende Rolle. Im Winter ist der Ort ein beliebtes Ziel von Wintersportlern und im Sommer ein Paradies für Wanderer.

Mythos Matterhorn

Seit Mitte des 19. Jahrhunderts ist Zermatt ein Reiseziel, das zuerst von Bergsteigern und Hochalpinisten entdeckt wurde. Das ist nicht weiter verwunderlich, denn der Ort ist von 38 Bergriesen umgeben, die Höhen mehr als 4000 Metern erreichen. Damit gruppieren sich etwa ein Drittel aller Alpengipfel, die über diese Marke hinausragen, rund um Zermatt. In jener Zeit wurde denn auch der Mythos von Zermatt und dem Matterhorn geboren, was den Ort letztlich zum Mekka für Bergsteiger werden liess.

Das Wahrzeichen der Schweiz, der als schönster Berg der Welt gilt, wird von etwa 3000 Bergsteigern im Jahr bestiegen. Im Jahr 2015 jährt sich die Erstbesteigung des Matterhorns zum 150. Mal und wird sicher zahlreiche Bergsteiger anlocken. Zwischen Zermatt und Saas Fee liegt das Allalinhorn, der als meistbestiegener 4000er der Alpen gilt und vergleichsweise leicht zu bezwingen ist. Zu den bekanntesten Bergriesen rund um Zermatt gehört die Dufourspitze, mit 4634 Metern der höchste Gipfel der Schweiz. Sie ist Teil des Monta Rosa-Massivs, ebenso wie das Schwarzhorn oder die Ludwigshöhe.


Wetterwechsel am Matterhorn (Bild: Joujou / pixelio.de)


Wintersportvergnügen das ganze Jahr

Wintersport wird in Zermatt ganz gross geschrieben, denn ausreichend Schnee gibt es hier das ganze Jahr über. Damit gilt der Ferienort im Süden der Schweiz als höchstgelegenes und grösstes zusammenhängendes Ganzjahresskigebiet des Landes. Das Matterhorn Gletscher Paradies erreicht dabei eine Höhe von fast 3900 Metern. Im Winter stehen den Skifahrern und Boardern rund 350 Pistenkilometer aller Schwierigkeitsgrade zur Verfügung und lassen jeden seine Lieblingsabfahrten finden. Über den Theodulpass, der das Tal von Zermatt mit Italien verbindet, können Wintersportler auch ins Nachbarland hinübergelangen, wo es deutlich mehr blaue, also leichte Abfahrten gibt als auf der Schweizer Seite. Wer auch in den Sommermonaten dem weissen Vergnügen frönen möchte, kann sich auf den 21 Pistenkilometern des Theodulgletschers austoben. Ein wahres Eldorado ist Zermatt für Freerider ; hierfür stehen 38 Kilometer Abfahrten in feinstem Powder zur Verfügung, die mit Skiliften erschlossen und zudem lawinensicher markiert sind. Wer den Nervenkitzel nicht unbedingt benötigt, kann sich in der Winterwunderwelt Zermatts auch auf andere Weise vergnügen. Zahlreiche Winterwanderwege ermöglichen Erholung in völliger Ruhe bei fantastischen Ausblicken. Ein besonderes Wintervergnügen inmitten unberührter Natur sind Schneeschuhwanderungen, dafür gibt es in der Umgebung von Zermatt vier atemberaubende Trails, die allerdings auf eigenes Risiko begangen werden müssen.


Sommerskigebiet auf dem Furggsattel (Bild: Beat Strasser, Wikimedia, CC)


Wanderparadies Mattertal

Das Mattertal mit seinen Orten ist natürlich auch in den Sommermonaten ein fantastisches Reiseziel. Zwischen Randa, Täsch und Zermatt sind mehr als 400 Kilometer markierte Wanderwege angelegt. Dabei kann jeder Besucher ganz nach persönlichem Gusto seine bevorzugte Tour machen, denn vom leichten Spazierweg bis hin zu hochalpinen Wegstrecken ist alles dabei. Zwei ganz aussergewöhnliche Höhenwege sind dabei die Königstour Monte Rosa und die Tour Matterhorn. Auch Mountainbiker finden rund um Zermatt atemberaubende Trails, die unvergleichliche Bergkulisse dabei immer im Blick. Sechs Routen sind angelegt, wo durchschnittlich 1000 Höhenmeter bewältigt werden müssen und eine gewisse Konstitution voraussetzen. Wesentlich entspannter ist da für manchen Zeitgenossen eine Runde Golf, die auf einer 9-Loch-Anlage zwischen Randa und Täsch gespielt werden kann.


Wanderparadies Mattertal (Bild: berggeist007 / pixelio.de)


Sehenswertes Zermatt

Kulturinteressierte Gäste kommen bei einem Aufenthalt in Zermatt ebenfalls zu ihrem Recht. Empfehlenswert ist ein geführter Rundgang durch den Ort. Dabei erfahren Sie viel Wissenswertes über das Leben in vergangenen Tagen, als der Tourismus noch keine Rolle spielte. Auch über den legendären Bergführer Ulrich Inderbinen, der hier lebte und 104 Jahre alt wurde, gibt es einiges zu erfahren. In früheren Zeiten spielte die Frömmigkeit eine wesentlich grössere Rolle im Leben der Menschen als heute. Vielfach lebten die Menschen im Mattertal bis ins 20. Jahrhundert als Nomaden und verbrachten die Sommermonate in den kleinen Weilern hoch über dem Tal und zogen erst kurz vor dem Wintereinbruch hinunter nach Zermatt und die anderen Dörfer des Tales. Das erklärt die zahlreichen Kapellen, die es auch hoch oben in den Bergen gibt, um einen Ort der Andacht zu haben. Eigentlich ein Muss ist der Besuch des Matterhorn Museums mit der offiziellen Bezeichnung „Zermatlantis“; es befindet sich direkt neben der Dorfkirche im ehemaligen Casino. Auffallend ist schon die gläserne Dachkonstruktion des Museums und im Inneren wartet eine fiktive Welt des alten Zermatts mit Ausgrabungsstätten. Natürlich wird auch die Geschichte des Bergsteigens ausführlich dokumentiert.


Die Bahnhofstrasse von Zermatt (Bild: Coolcaesar, Wikimedia, CC)


In der Umgebung des Mattertals gibt es zudem reizvolle Ziele, die sich für einen interessanten Ausflug anbieten. Nicht versäumen sollten Sie den Besuch im Gletscher-Palast, der mit dem Fahrstuhl von der Station Matterhorn Glacier Paradise zu erreichen ist. Nach Verlassen des Aufzugs geht es durch einen Eistunnel in den Palast, der sich mitten im Gletscher befindet. Nach einem Rundgang dürfen Wagemutige gerne den Weg durch eine Gletscherspalte nehmen. Ein weiteres Naturspektakel ist die Gornerschlucht nur unweit des Weilers Blatten. Dabei können Sie die Schlucht auf zwei Arten entdecken. Machen Sie eine Wanderung im unteren Teil der Schlucht über Stege und Treppen oder möchten Sie gar einen Abenteuertrip daraus machen? Dann durchqueren Sie den oberen Teil der Schlucht mit einem Bergführer und erleben dabei eine drei- bis vierstündige Tour, die recht abenteuerlich ist.

 

Oberstes Bild: Zermatt und Matterhorn im Winter (Bild: Katharina Wieland Müller / pixelio.de)[vc_text_separator title=“Wo liegt dieses Reiseziel?“ title_align=“separator_align_center“][vc_gmaps type=“m“ zoom=“14″ link=“https://www.google.ch/maps?q=Zermatt&hl=de&sll=46.362093,9.036255&sspn=4.253107,10.821533&oq=zer&hnear=Zermatt,+Wallis&t=m&z=11″ size=“350″]

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Mehr zu Winfried Meyer

Als gelernter Kartograf galt mein Interesse schon früh den Landkarten und fernen Ländern. Daraus entwickelte sich eine grosse Leidenschaft für das Reisen, die mich schon in viele Teile unserer Erde geführt hat. Inzwischen betreibe ich ein Redaktionsbüro für die Reise- und Tourismusbranche und biete meinen Kunden einen umfangreichen Service an. Neben hochwertigen Inhalten plane ich individuelle Rundreisen und übernehme Fotoaufträge.

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