10 Orte mit Gänsehautfeeling
VON Andrea Hauser Alle Länder News
Unheimliche Orte üben eine einmalige Faszination aus. Verlassene Schlösser, in denen es spuken soll oder unheimliche Wälder, die gespenstisch knacken und leuchten – gruselige Orte jagen uns einen Schauer über den Rücken.
Wir haben 10 Orte zusammengestellt, die Sie das Gruseln lehren.
1. Greyfrirars Kirkyard in Schottland
Einen der schaurig schönsten Friedhöfe der Welt gibt es in Edinburgh. Hohe Mauern, hab verfallene Gruften und steinerne Grabplatten verursachen Besuchern des Greyfriar Kirkyards eine Gänsehaut. Nachts gibt es geführte Touren zum Covenantors Prison, einem tagsüber verschlossenen Teil des Areals. Im Jahr 1679 brachte die schottische Regierung hier knapp 1’200 Gefangene unter. Die Bedingungen damals waren unmenschlich, wer einen Fluchtversuch wagte, wurde erschossen. Vielleicht ist das der Grund für die zahlreichen Schauergeschichten, die sich um diesen Ort ranken. Joanne K. Rowling liess sich übrigens auf dem Friedhof zu einigen Namen in den Harry-Potter-Büchern inspirieren. So ist hier eine Person mit dem Nachnamen McGonagall begraben. Zudem gibt es das Grab eines Thomas Riddel, Fans wissen das sich dahinter Du weisst schon wer“, Tom Riddle verbirgt.
2. Isla de las Muñecas in Mexiko
Ziemlich gruselig wird es auf der Puppeninsel in Mexiko-Stadt. Im südlich gelegenen Stadtteil Xochimilco befindet sich im Teshuilo See die Isla de las Muñecas, auf der Tausende Puppen mit leeren Augen auf Besucher starren. Mehr als 50 Jahre hat der Einsiedler Julián Santana Barrera hier gelebt. Einer Legende nach soll im Jahr 1951 ein Mädchen in der Nähe der Insel ertrunken sein, um den Geist des Kindes milde zu stimmen, begann der Eremit Puppen aufzuhängen. Bald erfuhren Einheimische von dem merkwürdigen Mann, der auf dem Eiland Obst und Gemüse anbaute. Im Tausch gegen die Puppen erhielten Sie von ihm Nahrungsmittel, die Zahl der Puppen stieg ständig. Übrigens ist er im Jahr 2001 an der selben Stelle wie das Mädchen ertrunken. Seitdem ist die Insel zu einer gruseligen Attraktion entwickelt, deren Besuch schon etwas Mut erfordert.
3. Katakomben in Frankreich
Ein stillgelegter unterirdischer Pariser Steinbruch birgt seit dem 18. Jahrhundert zahlreiche Knochen und Totenschädel. Angelegt wurde das Beinhaus nach Schliessung verschiedener Friedhöfe. Die hygienische Situation in der Stadt spitzte sich immer mehr zu, Leichen stapelten sich und die Totengräber kamen mit den Bestattungen nicht nach. Um die Gesundheit der Pariser nicht zu gefährden, wurden diie Gebeine in den nicht mehr genutzten unterirdischen Steinbruch überführt. Aufgrund der Menge der Knochen begann man mit einer ordentlichen Anordnung der Gebeine. Bei einer Besichtigung erwarten Sie sorgfältig aufgeschichtete Totenschädel und Knochen, nichts für schwache Nerven also. Insgesamt führt die Tour über etwa zwei Kilometer.
4. Capella dos Ossos in Portugal
Um ein Beinhaus handelt es sich auch bei der Capella dos Ossos, der Knochenkapelle in der portugiesischen Stadt Evora in der Nähe von Faro. Im 16. Jahrhundert gab es kaum mehr Platz auf den Friedhöfen und so wurden die Gebeine exhumiert, um sie an anderer Stelle unterzubringen. In der Kapelle wurden die Knochen in Zement gegossen, auf diese Weise entstand eine geradezu morbide Atmosphäre. Das Deckengewölbe und die Mauern der Kapelle bestehen nahezu vollständig aus Knochen. Insgesamt lagern hier mehr als 1’200 Totenschädel verstorbener Karmelitermönche. Die Kapelle befindet sich hinter der Kirche Igreja de Sao Francisco.
5. Gunkanjima in Japan
Die südwestlich von Takashima gelegene Insel Hashima wird auch Gunkanjima Insel, was so viel wie Schlachtschiff bedeutet, genannt. Den Namen verdankt das Eiland seiner eigentümlichen Form. Bis zum Jahr 1974 wurde hier Kohle abgebaut, mehr als 5’200 Arbeiter lebten damals mit ihren Familien auf der Insel. Während des Zweiten Weltkriegs mussten koreanische und chinesische Zwangsarbeiter die Arbeit unter menschenunwürdigen Bedingungen verrichten. Inzwischen sorgt der Verfall dafür, dass sich Gunkanjima wie eine unheimliche Geisterinsel präsentiert. Zwischen den maroden Gebäuden und Industrieanlagen herrscht eine Art Endzeitstimmung, die Besucher in ihren Bann zieht. Bis 2009 war die Insel Sperrgebiet, inzwischen werden Besichtigungstouren angeboten.
6. Leap Castle in Irland
Gruselige Geschichten ranken sich um Leap Castle im irischen County Offaly. Das mehr als 800 Jahre alte Schloss blickt auf eine blutige Vergangenheit zurück. Um den Besitz des Anwesens und das Erbe tobten verschiedene Streitigkeiten. Im Zwist um die Erbfolge ermordetet der angeblich rechtmässige Erbe des Schlosses seinen Bruder, während dieser gerade in der Kapelle eine Messe abhielt. Der Legende nach soll der ermordete Bruder noch heute auf der Kanzel auftauchen. Der einstigen Besitzerfamilie O’Carroll wird eine extreme Grausamkeit zugeschrieben. Im Rahmen von Renovierungsarbeiten am Leap Castel wurden hunderte auf Holzpfähle gespiesste Skelette entdeckt. Angeblich richteten die O’Carolls eine verfeindete Familie hin. In der Geschichte des Schlosses häufen sich mysteriöse Todesfälle, Morde und unheimliche Erscheinungen. Kein Wunder also, dass die Burg als gruseliges Spukschloss bekannt ist. In der Fernsehserie „Most Haunted“ wurden im Jahr 2006 die angeblichen Spukvorfälle näher untersucht.
7. Centralia in den USA
Seit 1962 schwelt im US-amerikanischen Bergbaustädtchen Centralia im Bundesstaat Pennsylvania ein unterirdischer Brand. Lange Zeit waren die Bewohner sich der Gefahr einem Bericht des „Spiegel“ zufolge nicht bewusst. Erst als ein 12-jähriger Junge in einen Spalt, aus dem Hitze und giftige Dämpfe austraten, stürzte und dabei fast sein Leben verlor, änderte sich die Einstellung. Inzwischen haben fast alle Familien die Stadt verlassen. Berichten zufolge leben noch sechs Menschen in der einst 2.000 Einwohner zählenden Gemeinde. Der Ort gleicht einer Geisterstadt, die Abenteuerlustige anlockt. Aus Erdspalten und Löchern dringt noch immer Rauch, der Brand hinterlässt eine Spur der Verwüstung. Experten gehen davon aus, dass die Kohlevorkommen noch für bis zu 300 Jahre weiterglühen könnten.
8. Burg Houska in Tschechien
Nahe der tschechischen Stadt Dorsky befindet sich die Burg Houska. Einer Legende nach wurde die Burg nur erbaut, um das Tor zur Unterwelt zu verdecken. An Stelle der Burg sollen sich im 13. Jahrhundert Dämonen, Monster und andere seltsame Wesen versammelt haben. Die Menschen nahmen an, die Erscheinungen kämen aus einem tiefen Loch in der Felslandschaft und würden durch die Öffnung direkt der Hölle entsteigen. Man entschied sich daraufhin, eine Burg zu errichten, um den Zugang zu verschliessen. Die Kapelle der Burg befindet sich genau über dem angeblichen Höllentor. Dicke Burgmauern sollten verhindern, dass dämonische Wesen in die Menschenwelt gelangen konnten. Eigentlich ist der Grund für den Burgbau deutlich profaner: Das Anwesen wurde errichtet, um die umliegenden Ländereien zu verwalten. Noch heute gibt es Berichte von mysteriösen Vorkommnissen rund um die Burg Houska. Im Rahmen einer Besichtigung können Sie übrigens einen Blick auf das nun verschlossene Höllentor werfen.
9. Poveglia in Italien
Legenden rund um eine Anstalt und einen verrückten Professor machen die Insel Poveglia vor der italienischen Stadt Venedig für Gruselfans interessant. Angeblich wurden hier grausame Experimente an Gehirnen psychisch kranker Patienten durchgeführt. Der behandelnde Arzt soll selbst wahnsinnig geworden sein und nun sein Unwesen auf der kleinen Insel treiben. Gegen Ende de 18. Jahrhunderts wurde auf dem Eiland eine Quarantänestation für Pest- und Cholerakranke eingerichtet. Erzählungen nach sollen hier mehr als einhunderttausend Menschen begraben liegen, eine Zahl die einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ zufolge jedoch mehr Mythos als Wahrheit ist. Dennoch ist die unbewohnte Geisterinsel Bestandteil zahlreicher Spukgeschichten und Legenden. Offiziell darf die Spukinsel derzeit wegen der baufälligen Gebäude nicht mehr betreten werden.
10. Hoia Baciu Wald in Rumänien
Menschen, die spurlos verschwinden oder rätselhafte Stimmen und Gelächter machen den Hoia Baciu Wald in der Nähe des rumänischen Orts Cluji-Napoca zu einem der gruseligsten Orte der Welt. Angeblich wurden hier zahlreiche übernatürliche Ereignisse beobachtet, auch von Ufo-Sichtungen wird häufiger berichtet. Seinen Namen verdankt der Wald einem Schäfer, der angeblich zusammen mit seinen 200 Schafen im Wald verschwunden ist. Der Legende nach verschwinden Menschen, die den Wald mit bösen oder negativen Absichten betreten, von dieser Welt. Flackernde Lichter; Geistererscheinungen oder mysteriöse Geräusche sorgen dafür, dass es sich hier um einen echten Gruselwald handelt.
Titelbild: Rusya007 – shutterstock