Abgezockt in den Ferien: So schützen Sie sich gegen Touristenfallen

In der Ferienzeit sind wir meist besonders unbeschwert unterwegs, und genau das nutzen Taschendiebe und Trickbetrüger immer wieder aus, um uns um Bargeld, Kreditkarten und andere Wertsachen zu bringen. Aber auch beim Restaurantbesuch und im Taxi besteht die Gefahr, betrogen zu werden – ganz besonders in den beliebten Touristenhochburgen.

Ob einfacher Taschendiebstahl oder dreister Trickbetrug: Die Ferienfreude ist garantiert verflogen, wenn Geldbörse und Kamera plötzlich nicht mehr da sind. Zum Glück gibt es einiges, was Reisende tun können, um nicht in die üblichen Touristenfallen zu geraten. Auch mit einem gesunden Misstrauen – ohne dabei gleich jeden Fremden als Betrüger anzusehen – kann Diebstählen und Touristen-Abzocke gezielt vorgebeugt werden.

Extrarunde im Taxi

Wenn ein Tourist einsteigt, nehmen viele Taxifahrer gerne eine extra lange Strecke. Die fünf Minuten bis zum Hotel können so schnell einmal eine halbe Stunde dauern, und der Preis ist dementsprechend gesalzen. Wer teure Extrarunden vermeiden will, sollte sich vor der Fahrt über Fahrtstrecke und ungefähren Preis erkundigen, etwa beim Rezeptionspersonal oder im Restaurant. Anschliessend sollte auch der Taxifahrer einen ungefähren Preis oder im Idealfall einen Festpreis nennen. Wird kein Festpreis vereinbart, achten Sie darauf, dass das Taxameter eingeschaltet ist. Unbedingt vermeiden sollten Sie ausserdem „private“ oder unbeschriftete Taxis. Am besten informieren Sie sich im Hotel über zuverlässige Taxi-Unternehmen und haben immer deren Telefonnummern dabei.


Wichtig im Taxi: Wissen Sie Bescheid (© Rainer Sturm / pixelio.de)


Vorsicht vor Touristenpreisen im Restaurant

In beliebten Ferienorten haben die Restaurants nicht selten zwei Speisekarten: eine in der Landessprache und eine auf Englisch. Das bedeutet nicht, dass die Preise identisch sind – wenn Sie der Landessprache mächtig sind, verzichten Sie besser auf die „Touristenkarte“. Kontrollieren Sie auch die Rechnung genau, denn oft wird das Trinkgeld automatisch mit auf die Rechnung gesetzt. In vielen Ländern ist dieses Verfahren generell üblich, weshalb Sie sich im Voraus über die örtlichen Trinkgeld-Gewohnheiten informieren sollten. Wer überteuerte Speisen und Trinkgeld-Abzocke vermeiden will, erkundigt sich am besten bei Einheimischen nach guten Restaurants ausserhalb der Touristen-Zone.

Hütchenspiel – der Klassiker unter den Touristenfallen

Es gibt wohl kaum einen Reisenden, der sie nicht kennt: die Hütchenspieler, meist strategisch günstig positioniert in Fussgängerzonen und vor Bahnhöfen. Das Spiel ist denkbar einfach: Unter einem von drei Hütchen ist ein Gegenstand versteckt, und nach mehrfachem Hin- und Herverschieben muss der Zuschauer das richtige Hütchen ausfindig machen. Natürlich wird möglichst viel Geld gesetzt, und natürlich ist der Gegenstand nie unter dem gewählten Hütchen. Lassen Sie sich auch nicht von scheinbaren Gewinnern verleiten, denn die glücklichen „Passanten“ sind lediglich Mitglieder der Hütchenspiel-Truppe. Andere von ihnen machen sich währenddessen möglicherweise an Ihrer Tasche zu schaffen.


Abzocke-Klassiker Hütchenspiel (© Holger.Ellgaard / Wikimedia / CC)


Vorsicht Taschendiebe

Nicht nur bei Hütchenspiel, Akrobatik-Vorführungen und Strassenmalern haben Taschendiebe leichtes Spiel. Vorsicht ist immer dann geboten, wenn Sie abgerempelt werden, jemand Ihnen Kaffee über die Jacke schüttet oder ein Passant umständlich nach dem Weg fragt. Während Sie abgelenkt sind, erleichtert Sie ein Komplize um Ihre Wertsachen. Auch Bettler haben es nicht selten auf mehr als ein paar Münzen abgesehen und machen sich hinter ihrem selbstgemalten Schild an Ihren Scheinen zu schaffen, während Sie im Münzfach nach Kleingeld suchen. Generell ist es sinnvoll, ein paar Münzen ausserhalb der Geldbörse zur Hand zu haben, um die Diebstahlgefahr zu verringern.

Falsche Beamte im Einsatz

Sie sind ahnungslos und unbeschwert auf der Landstrasse unterwegs, als Sie von zwei Beamten an die Seite gewunken werden. Angeblich waren Sie zu schnell unterwegs; sofort ist ein saftiges Bussgeld fällig. In einer solchen Situation sollten Sie darauf bestehen, die Dienstmarken und Ausweise der Beamten zu sehen. Noch besser ist es, darauf zu bestehen, dass man Sie auf die Wache begleitet. Das Gleiche gilt für scheinbare Polizisten, die Sie in Innenstädten auffordern, aufgrund eines Vergehens mit ihnen mitzufahren – hier ist ein einfacher Raub noch das harmloseste, was Ihnen passieren kann. Bestehen Sie stets darauf, die Dienstmarken zu sehen und im Zweifelsfall mit einem Vorgesetzten zu sprechen. Lassen Sie sich und Ihr Gepäck ausserdem niemals ohne Zeugen durchsuchen. Im besten Fall ist anschliessend Ihr Geld weg, am schlimmsten Fall werden Ihnen Drogen ins Gepäck geschmuggelt.


Männer in Uniform: nicht immer Freund und Helfer (© Carl-Ernst Stahnke / pixelio.de)


Augen auf am Geldautomaten

Nicht nur in den Ferien sollten immer dann die Alarmglocken schrillen, wenn die Tastatur am Geldautomaten offensichtlich manipuliert wurde oder ungewöhnliche Gegenstände – ein Rauchmelder oder eine Wanduhr – in der Nähe sind. Hier verbirgt sich oftmals eine Kamera, die darauf abzielt, Ihre Geheimnummer abzulesen. Generell sollten Sie Geldautomaten nur benutzen, wenn sich keine Fremden in unmittelbarer Nähe befinden, und die Tastatur beim Eingeben der Geheimzahl immer abdecken.

Geld wechseln leicht gemacht

Zwei einfache Tipps helfen dabei, einer Abzocke in der Wechselstube vorzubeugen: Kennen Sie den ungefähren Umrechnungskurs und achten Sie auf überhöhte Gebühren. Am besten ist es, sich im Voraus darüber zu informieren, ob Sie besser am Flughafen oder doch lieber erst im Stadtzentrum wechseln sollten. Hinweise kann Ihnen zum Beispiel das Hotelpersonal im Rahmen der Buchung geben; auch andere Reisende helfen in Internet-Foren und Reiseführern mit praktischen Tipps weiter. Vermeiden Sie ausserdem das Wechseln auf offener Strasse.

 

Oberstes Bild: Touristen am Strand (© ro18ger  / pixelio.de)

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