Haus sichern vor den Ferien - Tipps für einen entspannten Aufenthalt

Nahen die wertvollsten und schönsten Wochen des Jahres, kommt bei manchem Urlauber ein ungutes Gefühl auf. Schliesslich wird Hab und Gut in der Wohnung oder im Haus zurückgelassen, wo sich Wertsachen, aber auch unwiederbringliche Erinnerungsstücke befinden.

Dabei lässt sich Eigentum mit einigen gekonnten Massnahmen gut schützen, damit es bei der Rückkehr aus dem Ferienparadies kein böses Erwachen gibt. Im Zweifelsfall ist die Unterstützung von Experten immer der richtige Weg.

Die Welt der Einbrecher in Zahlen

Noch 2012 wurden in der Schweiz über 61.000 Einbruchsdelikte registriert, also rund 170 an jedem Tag des Kalenders. Diese Welle von Wohnungsaufbrüchen ist drastisch auf weniger als die Hälfte gesunken, sprich auf etwa 83 Straftaten je Tag. Dieser Trend bestätigt sich auch beim Nachbarn Deutschland, wo in etwa gleichem Zeitraum die Anzahl registrierter Einbrüche von 167.000 auf 116.000 zurückging.

Schäden sind hoch

Allerdings ist der angerichtete Schaden nahezu gleich hoch, wie die Versicherungen mitteilen. Grund dafür ist, dass sich Einbrecher inzwischen sehr gut vorbereiten und ihre Objekte ganz gezielt auswählen.


Einbrecher wählen ihre Ziele ganz genau aus und bereiten sich sogar längere Zeit auf den eigentlichen Einbruch vor. Bild: [Brian A Jackson] – shutterstock.com

Dazu werden auch verschiedenste Portale im Internet genutzt. Bilder von Wohnungseinrichtungen dienen der Recherche, denn die Täter sehen bereits, was sie mitnehmen können. Auch Kundenbewertungen bestimmter Artikel werden genutzt. Will der Straftäter beispielsweise das neuste MacBook stehlen, sieht er sich die Kommentare der Kunden in einschlägigen Online-Shops an.

Sind diese unvorsichtig und geben ihre Identität preis, oder geben einen Tipp, wo sie wohnen, haben Langfinger bereits ihr nächstes Ziel ausgewählt. Und Postings aus dem Urlaubsort geben ihnen die Gewissheit, dass sie frei Bahn haben, weil niemand im Haus ist. Deshalb haben sich auch die Tatzeiten geändert, denn Einbrecher gehen ihrer strafbaren Tätigkeit inzwischen tagsüber ebenso oft nach, wie im Schutze der Nacht.

Welche Massnahmen vor Einbrüchen effektiv schützen

Der Rückgang der Einbruchszahlen hat zu einem Teil damit zu tun, dass besorgte Hauseigentümer und Inhaber von Wohnungen oder Apartments für deutlich mehr Sicherheit gesorgt haben. Im Prinzip werden immer häufiger die Ratschläge und Sicherheitstipps der Polizei befolgt.

Türen sichern

Steht der Schliesszylinder ein wenig aus dem Türbeschlag hervor, lässt sich von einem versierten Einbrecher das ganze Schloss in Sekunden herausdrehen – die Tür ist offen. Ebenso schnell gelangen Langfinger ans Ziel, ist das Schloss veraltet oder beschädigt, sprich ausgeleiert, und abgenutzt. Moderne Sicherheitsschlösser werden mit überaus stabilen Bolzen verankert, sodass das Aufbrechen nur mit extrem hohen Aufwand möglich ist. Aussenzugänge zum Keller sollten nicht vergessen werden. Eine Stahltür ist eindeutig wirksamer, als eine einfache Kellertür aus Holz.

Fenster mit Riegeln und Schlössern

Während alte Fenster nur über die Scharniere und eine Schliessnase am Fenstergriff verfügen, lassen sich zeitgemässe Sicherheitsfenster rundum im Fensterrahmen verriegeln. Dieser ist zudem über Bolzen im Mauerwerk einzementiert. Ausserdem sind die Griffe abschliessbar und teilweise wird schlagfestes Glas verbaut. Und für den Keller sind Gitterfenster im Fachhandel erhältlich, die sich in der Regel nur mit einem Schweissbrenner von aussen öffnen lassen.



Rollläden mit hoher Widerstandsklasse einbauen

Einfache Rollläden, insbesondere solche aus Kunststoff helfen Einbrechern bei ihrer Tätigkeit. Sie mindern die Geräuschentwicklung, wird durch ein Loch in der Rolllade das Fenster eingeschlagen, wozu meist ein einfaches, angeschliffenes Metallrohr verwendet wird. Anschliessend muss die Rolllade nur aufgehebelt werden und der Zugang zum Haus ist frei. Deshalb sind automatische Rollläden mit Schliessvorrichtung und hoher Widerstandsklasse ratsam. Meist lassen die Täter bereits beim blossen Anblick dieses Einbruchsschutzes von ihrem Vorhaben ab.

Technischer Einbruchschutz

Im technischen Bereich sind Schutzmassnahmen wie Bewegungsmelder relativ einfach zu installieren und diese sind nach wie vor sehr wirksam. Besonders abschreckend ist die Kombination von Bewegungsmelder mit Licht und einer Überwachungskamera. Letztere sollte die Bilder über das Internet an einem anderen Ort, als dem eigenen Haus speichern. Ansonsten nehmen die Einbrecher auch den Computer oder nur die Festplatte mit, womit alle Beweise verschwunden sind.

Übrigens lassen sich diese Sicherheitsmassnahmen ausbauen und hervorragend mit einer guten Alarmanlage kombinieren. Diese kann einen Notruf an eine Sicherheitsfirma senden, an die lokale Polizeistation oder schlicht über eine Sirene mit Rundumlicht auf dem Dach, ein ohrenbetäubendes Alarmsignal verursachen. Ausserdem lassen sich solche Systeme zusätzlich auch als Brandmeldeanlagen einsetzen, sodass die Feuerwehr im Brandfall automatisch benachrichtigt wird, bevor nichts mehr vom Eigentum übrig ist.

Die Tricks von früher reichen nicht mehr aus

Über viele Jahre wurde geraten, über Zeitschaltuhren Lichter im Haus oder in der Wohnung einzuschalten. So sollte nach aussen hin der Eindruck erweckt werden, das Haus sei bewohnt. Dazu gehörten auch die Tipps, den Briefkasten vom Nachbarn täglich leeren und die Blumen giessen zu lassen. Diese kleinen Tricks können im Einzelfall noch immer wirksam sein, schrecken aber Einbruchsprofis nicht ab.

Nach wie vor unbeschränkt gültig ist der Ratschlag, besonders wichtige Dokumente, Schmuck und andere Wertsachen zumindest für die Dauer des Urlaubs im Schliessfach bei der Hausbank sicher aufzubewahren.

Fazit: Sicherheit erhöhen durch moderne Systeme

Auch wenn die Einbruchszahlen seit Jahren sinken, ist die derzeitige Zahl der Wohnungseinbrüche mit über 80 am Tag deutlich zu hoch. Und der angerichtete Schaden ist immens. Die Liste der Sicherheitsmassnahmen zur Vermeidung von Einbrüchen ist lang und variantenreich: vom Schutz der Privatsphäre insbesondere im Internet, bis zur hochtechnischen Alarmanlage mit Brandschutzmeldesystem und Beweissicherung via Video.

 

Titelbild: [Alexander Kirch] – shutterstock.com

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