Moskau – Stadt der goldenen Türme und der Macht
VON Kirsten Schlier Alle Länder Europa
Die Gründungsgeschichte Moskaus reicht weit zurück. So stammen die ersten menschlichen Siedlungen, die vor Moskau an dessen Stelle entstanden, aus einer Zeit vor etwa 5000 Jahren. Erstmals schriftlich erwähnt wurde Moskau im frühen Mittelalter, genauer gesagt im Jahre 1147.
Zur Gründung der Stadt gibt es viele Sagen und Legenden. Eine davon lautet, dass ein Fürst namens Juri Dolgoruki Moskau im frühen 12. Jahrhundert als „hölzerne Stadt“ in Auftrag gab; benannt werden sollte sie nach dem Fluss Moskwa, an dem sie lag. Als Gründungsjahr wird heute jedoch das Jahr 1147 angesehen. Bereits neun Jahre später wurden der Bereich des Kremls und der damalige Marktbereich durch eine hölzerne Wehr eingezäunt.
Moskau wird Hauptstadt
Im Jahre 1480 erlangte Moskau den Status der Hauptstadt des Russischen Reiches, was im Zusammenhang mit der Kapitulation der bis dahin herrschenden Mongolen stand. Diese fielen seit 1237 mehrfach in das Land ein und unterjochten zahlreiche Fürstentümer. Zwischen 1237 und 1480 wurde Moskau bei diesen Anstrengungen wiederholt niedergebrannt und anschliessend wieder aufgebaut. Noch Ende des 15. Jahrhunderts wurde der Kreml zahlreichen Aus- und Umbauten unterzogen. Der neue Status der Stadt zog viele Händler, Kaufleute und auch Handwerker nach Moskau, was dazu führte, dass die Einwohnerzahl schnell die 100’000 überschritt. Um 1600 wurde daher eine neue Wehrmauer errichtet.
Von der Neuzeit bis heute
Mit der Neuzeit begann das Handwerk in Moskau zu florieren. Neben Papier, Glas, Ziegeln und Tuch wurden auch viele weitere Produkte und Werkstoffe in neu errichteten Fabriken und Manufakturen hergestellt. Im Jahr 1712 veranlasste Zar Peter der Grosse, dass Sankt Petersburg die neue Hauptstadt des Russischen Reiches werden sollte. Trotz dieser Massnahme behielt Moskau seinen Status als Zentrum kultureller und wirtschaftlicher Bemühungen bei. So beherbergte die Stadt im 18. Jahrhundert zahlreiche grosse Schriftsteller; 1755 öffnete die erste russische Universität ihre Pforten.
Unter Josef Stalin begann 1935 eine Phase der rigorosen Umgestaltung Moskaus. Dabei wurde nicht nur die Metro der Stadt eröffnet. Auch zahlreiche Sakralbauten wurden beseitigt, um mit beeindruckenden Prunkbauten Macht und Stärke zu demonstrieren. Der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs verhinderte in den weiteren Umgestaltungsphasen Stalins, dass das komplette Altmoskau abgetragen und neu gestaltet wurde. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt mehrfach angegriffen, von russischer Seite allerdings gehalten. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs folgte der Wieder- und Neuaufbau der Stadt.
Der Kreml als herausragende Sehenswürdigkeit Moskaus
Der Moskauer Kreml, das historische Zentrum der Stadt, ist die interessanteste Sehenswürdigkeit. Der Mittelpunkt der Stadt wird nach mehreren Seiten von hohen Mauern geschützt und beherbergt allerhand Sehenswürdigkeiten. Dazu zählen unter anderem viele Sakralbauten wie die Erzengel-Michael-, die Mariä-Verkündigungs-, die Mariä-Entschlafens-Kathedrale und viele mehr. Die verschiedenen Kathedralen gleichen sich in baulicher Hinsicht in zahlreichen Merkmalen. Die weisse Fassade mit den vielen einzelnen Türmen und Türmchen und ihren vergoldeten Kuppeldächern gehört selbstverständlich dazu.
Wo früher die aus Holz und später aus Stein geschaffenen Wohn- und Regierungslager der Herrscher der Stadt und des Reiches standen, befinden sich heute die drei sehenswertesten Paläste des Kremls. Dazu zählen der Grosse Kremlpalast, ein klassizistischer Kaiserpalast aus dem frühen 19. Jahrhundert, der Terem-Palast und der Facettenpalast. Zu diesen einzelnen Profanbauten gehören weiterhin kleinere Kirchen, die den früheren Bewohnern der Paläste als Hauskirchen dienten. Profan- und Sakralbau in einem ist hingegen der Patriarchenpalast mit integrierter Zwölf-Apostel-Kirche. Dieser Bau, zunächst in zwei Bauwerken geplant, wurde Mitte des 17. Jahrhunderts errichtet.
Weitere Paläste und Museen
Neben den bereits genannten Gebäuden sind auch der Lustpalast und der Staatliche Kremlpalast sehr sehenswert. Ersterer fällt durch seine rosafarbene Fassade und die hauptsächlich rot gestrichenen Türme auf, die über goldene Zwiebeldächer verfügen. Der Lustpalast diente nach seiner Fertigstellung 1652 vorerst als Wohnhaus und nach einem Umbau dann als eine Art Theater. Der Staatliche Kremlpalast hingegen stammt aus dem Jahr 1961. In der Sowjetzeit für Regierungszwecke und für Musik- und Ballettaufführungen genutzt, dient er heute als Veranstaltungsort für Pop-Konzerte.
Freunde der bildenden Kunst und Geschichtsliebhaber finden ausserhalb des Kremls ein reichhaltiges Angebot. Am nahen Roten Platz steht zum Beispiel das Staatliche Geschichtsmuseum, das Ihnen einen Einblick in die Historie der Stadt und des Landes gibt. Das Puschkin-Museum für bildende Künste lädt Sie mit Ausstellungen zur kulturellen Geschichte des Altertums und zur Renaissance ein.
Freizeit und Aktivitäten in und um Moskau
Rund ein Dutzend Golfklubs, -vereine und -hallen laden Sie zu einer oder mehreren Partien Golf ein. Fast genauso viele Möglichkeiten finden Sie auch, wenn Sie in der Stadt oder im Umland Tennis spielen möchten. Weiterhin gibt es verschiedene Schwimmbäder, Fahrradverleihe und auch Wandermöglichkeiten ausserhalb des bebauten Stadtgebietes.
Oberstes Bild: Moskauer Kreml (© A.Savin, Wikimedia, CC)[vc_text_separator title=“Wo liegt dieses Reiseziel?“ title_align=“separator_align_center“ color=“grey“][vc_gmaps link=“https://maps.google.de/maps?q=Russland,+Moskau&hl=de&sll=51.151786,10.415039&sspn=11.074904,19.753418&oq=Moskau&hnear=Moskau,+gorod+Moskva,+Russland&t=m&z=10″ size=“350″]