Zu Besuch in Europas Zwergstaaten

Zu den kleinsten europäischen Staaten gehören der Vatikan, Monaco, San Marino, Malta, Andorra und Liechtenstein. In puncto Sehenswürdigkeiten und Geschichte müssen sich die Zwergenländer jedoch keinesfalls neben ihren grossen Nachbarn verstecken. Im Folgenden geben wir einen Überblick über die schönsten Eckchen der Miniländer.

Vatikanstadt ist der kleinste Staat der Welt. Die Enklave inmitten des Stadtgebiets von Rom misst gerade einmal 0,44 Quadratkilometer und hat etwas mehr als 800 Einwohner. Dennoch strömen tagtäglich unzählige Touristen in den Vatikan, denn die Sehenswürdigkeiten wie der Petersdom und die Vatikanischen Museen mit der Sixtinischen Kapelle sind einfach atemberaubend.

Besucher gelangen im Rahmen eines Rundgangs durch die Vatikanischen Museen in die weltberühmte Kapelle, in der im Rahmen des Konklaves die Papstwahl stattfindet. Besonders sehenswert ist das Deckenfresko Michelangelos, das die Erschaffung Adams zeigt. Die Szene, in der Gott Adam mit seinem Finger Leben einhaucht, ist eigentlich jedem bekannt. Die Museen gliedern sich in mehrere Bereiche und beherbergen neben orientalischen Altertümern sowie Werken der klassischen Antike und der Renaissance auch eine völkerkundliche Sammlung. Für einen Rundgang sollten Sie ausreichend Zeit einplanen. Die Vatikanischen Museen sind ein wahrer Touristenmagnet und es ist mit Wartezeiten zu rechnen.


Petersdom in der Vatikanstadt (Bild: Jean-Pol GRANDMONT, Wikimedia, CC)


Monaco ist mit einer Fläche von 1,95 Quadratkilometern etwa viermal so gross wie der Vatikan. Aufgrund der immensen Steuervorteile ist der Zwergstaat beliebter Wohnsitz der Reichen und Schönen, und so leben hier mehr als 16’000 Einwohner auf einem Quadratkilometer. Der Stadtteil Monte Carlo mit seinem imposanten Spielcasino ist der bekannteste Teil der Stadt. Unterhalb des Casinos erstreckt sich die Hafenanlage, in der prächtige Luxusjachten gemächlich auf den Wellen schaukeln.

Besonders sehenswert ist die monegassische Altstadt, die sich auf der anderen Seite das Hafens auf dem Fürstenfelsen erstreckt. Der Fürstenpalast thront majestätisch am Rand des Felsens, direkt im Anschluss laden die verwinkelten Gässchen der Altstadt zu einem Bummel ein. In den Sommermonaten herrscht in den unzähligen Restaurants, Souvenirshops und Cafés ein enormer Andrang. Am besten erkunden Sie den mondänen Zwergstaat im Rahmen einer Stadtrundfahrt, zum Beispiel auf einem Segway.


Das berühmte Casino von Monte-Carlo (Bild: Berthold Werner, Wikimedia)


San Marino ist eine komplett von Italien umgebene Enklave in der Nähe von Rimini. Der Kleinstaat besteht aus insgesamt neun Gemeinden. Besucher gelangen mit einer Seilbahn von Borgo Maggiore direkt bis nach San Marino, dabei bietet sich ein fantastischer Panoramablick. Die von weither sichtbare Burg mit dem Ersten Turm Guaita auf dem Berg Titano gilt als Wahrzeichen des 61 Quadratkilometer grossen Staates. Die Wachablösung vor dem neogotischen Palazzo Publico ist ein grosses Spektakel, zu dem sich stets unzählige Touristen einfinden. Die mittelalterlichen Gassen rund um die Piazza della Liberta eignen sich perfekt für einen kleinen Spaziergang.

Die Geschichte des Mikrostaates geht zurück bis in das Jahr 301. Damals soll der Steinmetz Marinus San Marino gegründet haben. In den folgenden Zeiten diente der Burgfelsen immer wieder als Zufluchtsort für Verfolgte. Trotz zahlreicher Kriege und Angriffe bewahrte sich der kleine Staat stets seine Freiheit und Unabhängigkeit.


Einer der drei Türme des Monte Titano in San-Marino (Bild: Max_Ryazanov, Wikimedia, CC)


Nächster Kleinstaat auf unserer Liste ist Liechtenstein, das mit einer Grösse von 164 Quadratkilometern zwischen Österreich und der Schweiz liegt. Insgesamt elf Gemeinden des Fürstentums erstrecken sich im Zentrum des Alpenbogens. Das Schloss Vaduz erhebt sich etwa 120 Meter über der gleichnamigen Hauptstadt. Die Geschichte des Wahrzeichens geht zurück bis ins 12. Jahrhundert. Das Schloss befindet sich im Privatbesitz der Fürstenfamilie und steht für Besichtigungen nicht zur Verfügung. Besucher haben bei einer Führung durch die liebenswerte Hauptstadt Vaduz Gelegenheit, sich auch über das Schloss zu informieren. Das Landesmuseum präsentiert zahlreiche sehenswerte Exponate.

Liechtensteinisches Landesmuseum in Vaduz (Bild: Presse- und Informationsamt Vaduz, Wikimedia, CC)


Nun geht es weiter nach Malta: Der Inselstaat im Mittelmeer besteht aus den drei bewohnten Inseln Malta, Gozo und Comino. Dazu kommen noch einige unbewohnte Inselchen, so dass die gesamte Fläche Maltas etwa 316 Quadratkilometer ausmacht. Die einstige britische Kronkolonie wurde im Jahr 1964 unabhängig. Die maltesische Hauptstadt Valletta wurde zur Europäischen Kulturhauptstadt 2018 ernannt.

Ein Spaziergang entlang der gewaltigen Festungsmauern des Forts St. Elmo und durch die liebenswerten Strassen der Innenstadt gehören bei einem Malta-Aufenthalt zum Pflichtprogramm. Zahlreiche Gebäude der Malteser Hauptstadt wurden von der UNESCO als Weltkulturerbe eingestuft. Besonders beeindruckend ist die St. John’s Co-Cathedral, aber auch der Grossmeisterpalast ist auf jeden Fall einen Besuch wert. In der Stadt liegen alle Sehenswürdigkeiten recht dicht beieinander, so dass sie ideal zu Fuss erkundet werden kann. Danach geht es weiter zu einem der herrlichen Mittelmeerstrände, hier können Sie neben einem erfrischenden Bad die wunderbare Sonne geniessen.



Last, but not least kommen wir nach Andorra, dem kleinen, 488 Quadratkilometer grossen Pyrenäenstaat zwischen Spanien und Frankreich. Die Hauptstadt Andorra la Vella liegt im Südwesten des Landes und ist mit über 1000 Metern die höchstgelegene europäische Hauptstadt. Das Örtchen besticht mit einer mittelalterlichen Atmosphäre, in den Wintermonaten ist die Region rund um die Hauptstadt ein beliebtes Skigebiet. Die Casa de la Vall ist der Regierungssitz des andorranischen Parlaments. Das Strassennetz Andorras ist nicht besonders dicht, wenn Sie einen kurzen Abstecher von Toulouse oder Barcelona planen, sollten Sie die Zeit nicht zu knapp bemessen.

 

Oberstes Bild: Senglea – Halbinsel und Stadt auf Malta (Myriam Thyes, Wikimedia)

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Mehr zu Andrea Hauser

Aus meinem langjährigen Hobby, dem Schreiben, ist im Jahr 2010 ein echter Job geworden - seitdem arbeite ich als selbständige Texterin. Davor war ich als gelernte Bankkauffrau im klassischen Kreditgeschäft einer Hypothekenbank tätig. Immobilien und Baufinanzierungen sowie Versicherungen zählen daher zu meinen Steckenpferden. Ich entdecke aber auch gern neue Themen abseits dieser „trockenen Materie“ und arbeite mich gern in neue Gebiete ein.

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