Bornholm – die dänische Urheimat der Burgunden
VON Stephan Gerhard Alle Länder Europa
Von Gletschern geformt
Wer Bornholm auf einem Satellitenbild oder einer Karte betrachtet, fühlt sich ein wenig an die Form einer Raute erinnert. Tatsächlich macht die Länge der Insel etwa vierzig Kilometer aus, die Breite rund dreissig Kilometer. Seine sanftwellige Hügellandschaft hat Bornholm dem Wirken von Gletschern während mehrerer Eiszeiten zu verdanken. Sie sind auch für das Entstehen von Felsrissen, Gesteinsklüften und kleinen Schluchten im Inselinneren verantwortlich. Zum Meer hin fällt das in Bornholm überwiegende Granitgestein vielfach in Steil- und Felsenküste ab, es gibt aber auch einige schöne Strände.
Insel der Burgunden
Bereits vor Jahrtausenden war Bornholm besiedelt. Auf der ganzen Insel findet man Zeichen aus vorgeschichtlicher Zeit: Hünengräber, Felsritzungen, Runensteine, Steinkisten und Steinkreise zum Beispiel. In der Antike galt Bornholm als Urheimat der legendären Burgunden – der Name der Insel leitet sich aus dem Alt-Nordischen Burgundarholmr (Insel der Burgunden) ab. Tatsächlich fand wohl um 300 n. Chr. eine weitgehende Abwanderung der Bevölkerung nach Süden statt. Mittelalterliches Sagengut, wie das berühmte Nibelungenlied, ist eng mit der Burgunden-Geschichte verbunden. Gegen Ende des 10. Jahrhunderts kam Bornholm zu Dänemark, zu dem es – trotz zeitweiliger Regierung durch Lübeck und Schweden – bis heute gehört.
Bornholms Kunstmuseum
Die Inselhauptstadt Rönne ist zentraler Anlaufpunkt für Bornholm-Reisende. Der Hafen der Stadt wird von Fährlinien aus Dänemark und Schweden, im Sommer auch vom deutschen Rügen angelaufen. Es gibt auch einen Flughafen mit täglichen Verbindungen von Kopenhagen aus. Rönnes Hauptattraktion ist Bornholms Kunstmuseum, ein in Bauhaus-Tradition errichteter moderner Bau, der bereits ein Kunstwerk an sich ist. In dem Museum wird Malerei von Bornholmer Künstlern oder mit Bezug zu Bornholm aus Vergangenheit und Gegenwart gezeigt.
Bornholm mit dem Rad entdecken
Ferien auf Bornholm bedeuten vor allem aktive Erkundung der Natur. Die Insel ist mit Wander- und Radwegen gut erschlossen. Dank der nur geringen Höhenunterschiede muss hier niemand übermässige Herausforderungen befürchten. Eine beliebte Radstrecke ist der hundert Kilometer lange Rundweg um die Insel, der ziemlich genau der Küstenlinie folgt und etliche interessante Orte und Plätze Bornholms berührt.
Ein solcher Punkt ist die mächtige Burgruine Hammershuis an der nördlichsten Insel-Spitze. Hier hat man schöne Blicke auf Meer und Land, zum Beispiel den Hammerknuden, eine unter Naturschutz stehende nahegelegene Landzunge. Genau am entgegengesetzten Ende der Insel tangiert der Radweg Dueodde – Bornholms schönsten Strand. Auf einer Länge von gut zehn Kilometern breiten sich hier feiner weisser Sand, Dünen und Kiefernwälder aus. Auch in der Hochsaison ist Dueodde nicht überlaufen – ein Naturparadies.
Der Almindingen
Ein anderer landschaftlicher Anziehungspunkt ist das Waldgebiet Almindingen im Zentrum Bornholms – eine verwunschene Gegend mit Nadel- und Laubbäumen, Mooren und Heideflächen, Felsspalten und Schluchten. Auch Reste der ‚Lilleburg‘ aus dem Beginn des letzten Jahrtausends sind noch zu finden. Der Almindingen-Wald setzt sich im sogenannten Paradisbakkerne – Paradieshügel – fort, einer felsigen Wald- und Hügellandschaft, um die sich viele Sagen und Legenden ranken.
Ferien auf Bornholm eignen sich gut für Urlauber, die auf Reisen Ruhe und Erholung suchen, dabei aber aktiv bleiben wollen. Die wunderschöne Natur der Insel bedeutet Entspannung pur für Körper, Geist und Seele.
Oberstes Bild: Die dänische Ostsee-Insel Bornholm ist ein beliebtes Urlaubsziel. (© Nick S., Wikimedia, CC)[vc_text_separator title=“Wo liegt dieses Reiseziel?“ title_align=“separator_align_center“ color=“grey“][vc_gmaps link=“https://www.google.ch/maps?q=Bornholm,+D%C3%A4nemark&hl=de&ie=UTF8&sll=46.813187,8.22421&sspn=2.154157,5.410767&oq=Bornholm&hnear=Bornholm&t=m&z=10″ size=“350″]