Schwerin – inmitten Mecklenburgischer Seen

Schwerin, die Hauptstadt des norddeutschen Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern, verfügt über eine aussergewöhnlich reizvolle Lage inmitten von Seen. Ein Dutzend kleinere und grössere Gewässer prägen das Stadtbild, vor allem der Schweriner See. Mit gut 90.000 Einwohnern ist Schwerin die kleinste der sechzehn deutschen Landeshauptstädte. Nichtsdestotrotz besitzt sie eine Reihe baulicher Sehenswürdigkeiten und eine reiche Kulturlandschaft. Ein Besuch der Stadt, gut 90 Kilometer östlich von Hamburg gelegen, lohnt sich.

Zentrale Funktion in unterschiedlichen Zeiten

Erstmals nachweisbar erwähnt wurde ‚Zuarina‘ Anfang des 11. Jahrhunderts. Die heutige Stadt als deutsche Gründung geht auf Heinrich den Löwen zurück und datiert auf das Jahr 1160. Zunächst im Besitz der Grafen von Schwerin, gelangte sie im 14. Jahrhundert nach dem Aussterben des Grafengeschlechts unter die Herrschaft der Herzöge von Mecklenburg, die hier ihre Residenz errichteten. Den Herzögen und späteren Grossherzögen von Mecklenburg-Schwerin verdankt sie ihre Entwicklung in den folgenden Jahrhunderten. 1918 endete die grossherzogliche Ära. Schwerin behielt aber zentrale Verwaltungsfunktion, zunächst als Hauptstadt des Landes Mecklenburg-Schwerin, dann des Landes Mecklenburg-Vorpommern und nach dessen Auflösung des Bezirks Schwerin in der DDR. Mit der deutschen Einheit wurde das Land Mecklenburg-Vorpommern wiedererrichtet. Schwerin bildete erneut die Landeshauptstadt.


Schwerin – Staatstheater und Dom (Bild: Uwe-Jens Kahl / pixelio.de)


Neuschwanstein des Nordens – das Schloss

Unbestrittenes Wahrzeichen der Stadt ist das Schweriner Schloss. Es war früher die Residenz der Herzöge und Grossherzöge. Es liegt malerisch auf der Schlossinsel im Schweriner See. Seine Baugeschichte reicht mehr als tausend Jahre in die Zeit slawischer Besiedlung zurück, als hier eine Wallanlage mit Burg errichtet wurde. Im Laufe der Zeit wurde der Bau immer wieder umgestaltet. Sein heutiges Erscheinungsbild erhielt das Schloss im 19. Jahrhundert im Rahmen einer grundlegenden Neugestaltung im Sinne des romantischen Historismus.

Mit seinen zahlreichen Türmen und Türmchen, Dachgiebeln und Gauben wirkt der eindrucksvolle Bau ein wenig wie ein ‚Neuschwanstein des Nordens‘. Heute beherbergt das Schloss den Landtag von Mecklenburg-Vorpommern sowie einen Teil der Sammlungen des Staatlichen Museums Schwerin. Einen Besuch wert ist auch der Schlossgarten, der im Rahmen der Bundesgartenschau 2009 restauriert und neu angelegt wurde.


Das Schweriner Schloss ist das Wahrzeichen der Stadt (Bild: Harald Hoyer, Wikimedia, CC)


Repräsentativbauten des Klassizismus

In der unmittelbaren Nähe des Schlosses befinden sich weitere repräsentative Bauten aus der herzoglichen Zeit: das Alte Palais, der Marstall – heute Staatskanzlei – , das Staatliche Museum und das Mecklenburgische Staatstheater – alle im Stil des Klassizismus errichtet. Einige von ihnen bilden zusammen mit dem Schweriner Schloss die Kulisse der jährlichen Schlossfestspiele, die Theater- und Opernaufführungen zeigen. Die Festspiele sind nur eine der vielen Veranstaltungen in der Landeshauptstadt, die Besucher aus Nah und Fern anziehen.

Rund um den Markt

Das markanteste Bauwerk in der Schweriner Innenstadt stellt der gotische Dom dar. Er ist eines der bedeutendsten und frühesten Beispiele der norddeutschen Backsteingotik. Sein Baubeginn erfolgte im 13. Jahrhundert, neuester Teil ist der im 19. Jahrhundert errichtete Turm. In unmittelbarer Nähe befindet sich der Markt, das Zentrum Schwerins. Auch hier zeigt sich klassizistische Bauweise. Das sogenannte Altstädtische Rathaus ist zwar älteren Ursprungs, erhielt aber im 19. Jahrhundert eine Fassade im Tudor-Stil. Mit strahlend weissen Säulen präsentiert sich dagegen das neue Gebäude. Auch manche Wohn- und Geschäftshäuser am Markt tragen klassizistische Stilelemente.


Blick auf den Schweriner Dom und die Altstadt vom Pfaffenteich (Bild: Ввласенко, Wikimedia, CC)


Der Schweriner See

Schwerin ist eine Stadt des Wassers. Fast 30 %des Stadtgebietes bilden Wasserflächen. Der Schweriner See mit einem Ausmass von über 64 Quadratkilometern reicht dabei weit über das eigentliche Siedlungsgebiet hinaus. Nur im südlichen Teil – dem Innensee – überschneidet er sich mit der Stadt, der nördliche Aussensee liegt inmitten der mecklenburgischen Natur. Sowohl am Innensee als auch am Aussensee gibt es Bademöglichkeiten, zum Teil mit Strandbädern. Ausserdem bestehen vielfältige Möglichkeiten für Wassersport, zum Beispiel zum Segeln, Rudern oder für Motorboote. Auch die anderen Seen der Landeshauptstadt bieten sich für Freizeit-Aktivitäten an. Seen und urbane Besiedlung gehen in Schwerin eine wunderbare Symbiose ein.

 

Oberstes Bild: Das Schweriner Schloss liegt auf der Schlossinsel im Stadtzentrum von Schwerin. (© Super-Grobi, Wikimedia, CC)[vc_text_separator title=“Wo liegt dieses Reiseziel?“ title_align=“separator_align_center“ color=“grey“][vc_gmaps link=“https://maps.google.de/maps?q=Schwerin&hl=de&sll=51.358062,10.415039&sspn=10.613057,19.753418&oq=Schwerin&hnear=Schwerin,+Mecklenburg-Vorpommern&t=m&z=11″ size=“350″]

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Mehr zu Stephan Gerhard

ist seit Jahren als freier Autor und Texter tätig und beschäftigt sich bevorzugt mit Themen rund um Finanzen, Geldanlagen und Versicherungen sowie Wirtschaft. Als langjähriger Mitarbeiter bei einem Bankenverband und einem grossen Logistikkonzern verfügt er über umfassende Erfahrungen in diesen Gebieten.

Darüber hinaus deckt er eine Vielzahl an Themen im Bereich Reisen, Tourismus und Freizeitgestaltung ab. Er bietet seinen Kunden kompetente und schnelle Unterstützung bei der Erstellung von Texten und Präsentationen.

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